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Das leiderlöste, fieberfreie Weltenfeuer, Die Ewigkeit, die wir durch Flammenkronen fassen, Durchstrahlt die Nacht als nordeneigner Glanzverstreuer. Ich wähne seine Sichtbarkeit in blonden Rassen: Du goldnes Ruhebett im Raum der Todeskälte, Du läßt uns eine Himmelshierarchie vermuten. Das Ordnungswollen schürt den Brand von Königsdramen, Doch reifen in der Seele hold des Sohnes Saaten: Die Glut in uns verführt, das Fremde zu erkunden: Das Meer empfängt und klärt die Glut der Schollen: Du Glanzschrift, die um beide Pole Gott bestätigt, Doch Geist, da du die Purpuradler nicht verscheuchtest, Solang die Welle ihre Schwester aus dem Grunde wiegelt Ich sehne mich nach ewig jungen Seelenlenzen, Die Sonne ist die Antwort auf die Doppelfrage: Das Licht der Sonne schafft sich jede Lebensstraße: Und kann die Sonne fast die Dauer überragen Die Sonne widerspricht dem Zwang, sich zu verkneten. Die Sonne schafft den Pfad, auf dem man Gnade findet, Die Zeit ist Selbstverständlichkeit von Lichtgerichten, Du Glut, die es vermag, den Urdurst zu beschwichten, Du bist das Freiwort, nicht die Tat, in Kraftmaßbanden! Ihr Weltbrandadler, laßt uns Adel frei erringen: Begrüßt die Glaubensgluten, die in uns erwachten, Drum macht euch frei von allen Nutzsuchtunterschleifen: Das Lamm gehört zu keiner Sonngefolgschaftshürde; Die Glut in uns versucht es, Glut dir anzugleichen: Dann spannt die Seele ihre bunten Nordlichtflügel In Weichgefühlen darf das Wollen nicht verschlammen: In warmen Sonnenstrahlen glüht des Vaters Segen. Die Glut jedoch, die wir in unsrer Hut verwalten, Er ist bereits ein Feind des Sichtbarwunderbaren, Wer fühlte nie sein Himmelsleid im eignen Grimme, Doch ist die Welterkenntnis gottverflucht auf Erden! Die Innenglut mag unserm Leibe Huld verleihen: In allen Tagestaten flammt ein Ewigwahres. Die Gnadenflammen seh ich allwärts glastend prangen. Die Erde brennt aus tiefen Lebenswunden. Der Mensch wird Gott und Gottes Sohn im Geist vertreten! 613 |
Unheimlichkeit durchschweift die Freiheitsphären, Es naht den Erdenfackeln ein Komet: Schon glüht der Wein, das Gold schießt in die Ähren, Der Himmel ist von Schnuppen übersät. Die Seele will sich aller Angst erwehren, Im Herzen fühle ich das Goldgewitter. Er sagt: »Die Glut in euch ist Tugendflitter! Wahrhaftig, alle unsre Flagellanten, Die Heilgen gar, die sich fürs Lamm entmannten, Die tiefste Wahrheit strahlt im Goldkometen, Die Menschen, die den Schöpfer hier vertreten, O Herr, dein Wesen will ich dreist durchdringen l Dein Licht ist Liebe, wie es Menschen bringen! O schlag uns, Herr, vor allen die Propheten! Ich bin ein Dieb! Die Einsicht des Planeten, |
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Der Feuerschweif erschüttert unsre Flamme. Polarlichtwirbel glühn am Firmament. Ich frage mich, sind wir vom Gnadenlamme, In Ewigkeit, als Satansbrut getrennt? Die Kirche, unsre milde Seelenamme, |
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Der Glastkranz sagt: »Die Wesen, die Gott schauen, Verwirken durch ihr Wissen seine Gunst, Doch jenen, die auf keine Hoffnung bauen, Entschleiert erst der Tod den Daseinsdunst. So wandeln in den heilgen Friedens-Auen Die Flamme sagt: »Der Herr ist von den Sternen Wer ehrlich strebt, das Christrecht zu erlernen, |
Es flammt der Erde Wunderglutenblume, Am Pole jetzt, in holdem Stolz empor, Sie sprüht das Blut von jeder Schmerzenskrume Und ist der Auferstandnen Geisterchor, Ihr Goldkomet, der Pollen einer Zone Doch ist die Reinheit ewig unverletzt: Die Auferstehung hat dem Leib gegolten. Polarlicht ist der Erde Weltgebet, Ich sehe jetzt ein Meteorgewimmel. Die Sterne sprechen: »Seht das Flammenohr! Doch ist des Herren Ohr der Chor der Musen, Bemühungen die Glut, die ewig lebt: Durchkreuzt ist unsre Blüte vom Kometen. Verzeihung zieht in alle Herzen ein. Darf der Verstand im eignen Herzen lesen? Das Licht, das vor dem Kreuze sanft erblaßt, Ihr Menschen, die ihr Christum schlugt und bandet, Des Herren Licht hat himmelwärts geglimmt, In diesen drängt die Flamme krumm zum Nabel, Die Orgie ist ein Feuerphänomen, Der Kainblitz zuckt durch schnöde Pöbelmassen. Und unser Abeladel unterliegt. |
Gebären und zerschellt ins Jenseits tauchen, Das ist ein Blutbraus, der uns wild durchweht: Das Unheil mag mich rings umhauchen, Wenn nur der Leib lebendig aufersteht. Der Tod kann seine Schrecken nicht gebrauchen, Da selbst die Sünde stumm vergeht: 618 Wir lassen uns von Morddämpfen umpfauchen, Denn Leben schürt der schreckliche Komet. Die Kainsschlange, die wir als Sklavin halten, Das kalte Feuer, das uns niederschlägt, Vermögen wir, uns dienstbar, zu verwalten, Da es gebändigt Meer und Land durchfegt: Vom Geist bewältigt, dürfen Nachtgewalten Den Leib befrein, der sie im Schoße trägt! Die Kainsflamme wird ihre Macht entfalten, Selbst wo sie bloß die Daseinsfühler regt! Das Feuer ist in jedes Ding gefahren. Ein Sonnengott hat sich vom Tod befreit: Wo Berge Urwaldtage aufbewahren, Benagt die Schlummergluten jetzt die Zeit. Die Drachen atmen nach Saturnusjahren. Ein Flammenrausch vertilgt ihr Kettenleid. Titanenbacchanalien offenbaren Sich toll und voll Sorglosigkeit. An Schuld und Strafe kann jetzt niemand glauben. Der Weise tut das Gute ohne Lohn. Man läßt sich schwer die Gotteszweifel rauben: Dem Geiste weichen Gottvater und Sohn. Das Wort betätigt sich im Tal der Tauben. Man liebt und hilft sich ohne Religion. Ein Unschuldstraum aus Edens Traubenlauben Berankt der Adamskinder Sonnenthron. Die Schlangen zischen sich ringsum entgegen, Daß eine schnell die andere verneint: Ach, könnten wir dem Tagwerk Richtung geben, So sähen wir, wie Dädalus erscheint; Der Inbrunst Einheit würde Flügel weben, Hielt er die Erdenwünsche frei in sich vereint. Die Schwingenschmiede dürften frei entschweben Und hätten niemals einen Sturz beweint. »Nach Norden!« Menschen, laßt den Ruf erschallen! 619 Vom Osten komme einzig Gottes Wort. Der Westen soll kein totes Echo lallen: Für eine Nacht bloß, drängt vom Süden fort! So wird sich ein Komet zusammenballen: Ich weiß nicht wo, am Pol, am reinsten Ort. Wir alle werden stolz sein Gold durchwallen: Es trägt uns dann des Daseins Schenkungswort. |
Die Erde brennt! Erloschen sind die Schlote Der Feuerschächte. Tot ist der Vulkan, Vertilgt das Unheil, das uns glutbedrohte! Die Schlünde, die der Erdball aufgetan, O Muttererde, steil von Glutgeschossen, Du kühlst ihr Feuer und zerbrockst das Schrot. Du rollst und grollst mit deiner Wuchtkapuze! Dein letzter Schrei erringt ein ewig Glück Nun schweigt das Wort, und wir sind Lichterfinder, Der Feuerschleier, der uns mild durchzieht, Die Erde brennt. Gefeit vor rotem Stoße O Flamme, die uns ewges Leben gibt, Du stiebst am Pole noch, in Schleuderwürfen, Dereinst entflammt in mir das Himmelstor. Dann werden wir in uns das Jenseits finden, Das Dasein ist bereits von Gott durchlaucht. Die Sonne wollen wir mit Licht bekränzen. Wir sind im Sonnenschoß und Gotteshand! Der Mensch ist eine welke Klette: Doch geht sein Wille über seinen Sinn! Die Arbeit muß den warmen Leib bezwingen. Die Seele baut sich hier ein Glastwaldhaus, Entleibt, bemerkt der Geist des Traumes Schäden Im Wollustwahnsinn suchst du kein Gericht, Die Menschen, die am Werktag lichtwärts beten, Der Tod ist nur die Furcht vor unserm Wohl, Das Urfeuer will sich des Endes schämen Die Welt versöhnt und übertönt der Geist! |
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