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24.

Schnell waren die Tage bis Silvester vergangen. Gräfin Susanne war mit den Vorbereitungen zu dem Balle so stark beschäftigt gewesen, daß sie Lothars Gesellschaft nicht viel in Anspruch nahm. Dieser hatte einige Besuche in der Nachbarschaft gemacht und war auch einige Male im Offizierskasino der Garnison gewesen. Trotzdem blieb ihm viel Zeit für Jonny, die er entweder bei seiner Großmutter sah oder mit der er die Morgenstunden und die Zeit nach Tische gemeinsam verbrachte. Und er kostete jede Minute aus. Immer klarer wurde es ihm, daß Jonny die Ergänzung seines Wesens war, daß er sie liebte mit einer tiefen, heiligen Liebe, die nichts gemein hatte mit jenen flüchtigen Leidenschaften, die ihm draußen im Strom der Welt vorübergehend die Sinne in Aufruhr gebracht hatten.

Er beherrschte sich jedoch so viel als möglich in Jonnys Gegenwart, um ihren Frieden nicht zu stören. Nur manchmal, wenn das Gefühl mit ihm durchging, ließ er seiner Zärtlichkeit freien Lauf. Aber so viel Besinnung behielt er immer, daß er diesen Zärtlichkeiten einen brüderlichen Anstrich gab. Freilich, schwer fiel es ihm, denn wenn sie dann reglos, wie gelähmt in seinen Armen lag und ihm das Zittern ihres Körpers verriet, daß ein anderes, tieferes Gefühl als schwesterliche Liebe auch in ihrem Herzen erwacht war, dann lockte es ihn, sie vollends wachzuküssen zum seligen Bewußtsein. Manchmal schien es ihm eine Torheit, daß er sich noch ein langes Jahr von ihr trennen sollte, ohne ihr zu sagen, was sie ihm in Wirklichkeit war. Aber dann siegte der Verstand. Er sagte sich, daß Jonny, wenn er abwesend war, allen Stürmen preisgegeben sein würde. Und daß es nicht ohne Stürme abgehen würde, wußte er so gut, wie seine Großmutter.

Am Silvesterabend trafen die Gäste fast alle sehr pünktlich ein. Auf dem Lande genießt man alle Festlichkeiten gründlich, nicht nur so im Vorübergehen, wie in der Großstadt.

Gräfin Susanne empfing an Lothars Seite ihre Gäste. Sie hatte lange nicht so schön und vorteilhaft ausgesehen wie heute. Der stattliche Sohn an ihrer Seite tat ihrer Erscheinung keinen Abbruch, im Gegenteil, man mußte diese schöne, noch immer jugendliche Mutter bewundern.

Jonny war einstweilen noch oben bei Gräfin Thea. Die alte Dame wollte erst herunter kommen, wenn die Gäste vollzählig erschienen waren, um ihre Kräfte nicht frühzeitig zu verausgaben.

Als die beiden Damen dann Arm in Arm in den Festsaal traten, sahen fast aller Augen wohlgefällig auf Jonnys entzückende Erscheinung. Sie trug zwar nur eine schlichte weiße Robe aus duftigen Stoffen mit Apfelblüten bestickt, aber sie sah aus wie der leibhaftige Frühling. Lothars Augen weideten sich an der holden Erscheinung. Er sah sofort, daß sie den silbernen Gürtel trug, den er ihr geschenkt hatte. Sobald er sich einige Minuten frei machen konnte, ging er zu ihr hinüber, um das holde Wunder in der Nähe anzuschauen. Sie sah erwartungsvoll zu ihm auf.

»Was sagst du nun zu dem Gürtel, Lothar? Ist er nicht herrlich? Er schmiegt sich an, als sei er aus Seidenfäden gewebt und nicht aus Metall. Und wie schön paßt er zu meinem Kleide, findest du nicht auch?« sagte sie lebhaft und die Freude an ihrem hübschen Anzuge leuchtete von ihrem Gesichte.

Er sah aber nicht den Gürtel, sondern die ganze blühende, jugendliche Erscheinung.

»Wundervoll – wie ein leibhaftiges Märchen – Prinzessin Tausendschön,« sagte er mit verhaltener Erregung.

»Ach du – ich meine doch den Gürtel,« sagte sie eifrig.

»Ja, ja – der Gürtel – natürlich – er ist zu beneiden, dieser Gürtel – nein – ich meine – er ist schön und du bist beneidenswert, daß du ihn tragen darfst, weil er Glück bringt.«

»Ist er wirklich zauberkräftig?« fragte sie lächelnd.

»Ja. Wenn er verschenkt wird mit dem aufrichtigen Wunsche, daß er Glück bringen wird, dann tut er es auch.«

»Ach, dann bin ich ganz sicher. Du wünschest gewiß, daß er mir Glück bringen soll.«

Er drückte ihre Hand fest in der seinen.

»Ja, so gewiß, als ich mir selbst wünsche, glücklich zu werden.«

Nun wurde Jonny von einer Schar junger Herren umringt, die sich alle ihre Tanzkarte ausbaten. Nur mit Mühe konnte sich Lothar noch einen Walzer und einen Galopp retten. Im Nu war Jonnys Karte mit allerlei Namensschnörkeln bedeckt.

Sie zeigte Lothar lachend die Karte. »Kannst du einen einzigen von diesen Namen lesen?«

»Nein.«

»Ich auch nicht. Aber das ist auch nicht nötig, die Herren werden sich schon melden, wenn die Reihe an sie kommt. Deinen Namen finde ich heraus. Auf die beiden Tänze freue ich mich am meisten.«

»Ich mich auch, kleine Jonny. Aber nun muß ich meinen Pflichten nachkommen. Sieh dir diesen holden Damenflor an – da muß ich mich hindurchtanzen. Ich bitte um stilles Beileid.«

»Ach, tanzen ist herrlich.«

Plötzlich erschrak sie. Lothar folgte ihrem Blicke.

»Was ist dir, Jonny?«

Sie seufzte. »Ach Gott – da ist ja Baron Hasselwert – ich denke, er ist schon abgereist.«

»Er hat seine Abreise verschoben, unserm Balle zu Ehren. Hast du Angst vor ihm?«

Sie sah unbehaglich aus.

»Angst nicht – aber es ist mir sehr peinlich, mit ihm zusammenzutreffen.«

»Er wird dir möglichst wenig zu nahe kommen.«

»Bitte, Lothar, komm mit mir hinüber zu Liebenaus, du hast kaum mehr als einige Begrüßungsworte mit ihnen gewechselt.«

Lothar schritt an ihrer Seite durch den Saal. Manches Mädchenauge folgte interessiert seiner hohen, schlanken Gestalt, die in dem sonst so unkleidsamen Frack vorzüglich zur Geltung kam.

Komtesse Liebenau, die trotz ihrer reichen, eleganten Toilette sehr wenig reizvoll aussah, bekam etwas Farbe, als er sich zu ihr neigte und um ihre Tanzkarte bat.

»Es freut mich, gnädigste Komtesse bei uns zu sehen. Ich glaubte sie schon bei den Hoffestlichkeiten in der Residenz,« sagte er konventionell. »Ihre Frau Mutter sagte mir, daß Sie diesen Winter den Majestäten vorgestellt würden, als wir letzthin in Hasselwert waren.«

Die Komtesse lächelte geschmeichelt zu ihm auf und hob die schweren Lider, als mache es ihr Mühe, aufzublicken. »Wir gehen erst Mitte Januar nach der Residenz, Herr Graf. Ihre Frau Mutter wird uns ja nach Ihrer Abreise begleiten. Sie gehen nach Rom, nicht wahr?«

»Ja, gnädigste Komtesse.«

»Wir werden Ende Februar auch dorthin kommen und bis nach Ostern bleiben.«

Lothar war das sehr gleichgültig, er ahnte nicht, daß seine Mutter an diesem Entschlusse der gräflichen Familie beteiligt war. Der Form genügend, heuchelte er einige Freude.

»Wir werden uns dann jedenfalls in Rom wiedersehen, gnädigste Komtesse.«

»Ganz sicher. Mein Vetter ist übrigens auch der dortigen Gesandtschaft attachiert. Bestellen Sie ihm bitte inzwischen unsere Grüße.«

»Ich werde nicht verfehlen.«

Graf Liebenau legte ihm die Hand auf die Schulter. Er war ein großer, hagerer Herr mit einer riesigen Glatze und einem in zwei Spitzen auslaufenden, graumelierten Vollbarte.

Er sprach in jovial vertraulicher Weise auf Lothar ein, während seine Gattin, die geborene Prinzessin von X., nicht weit von ihm in einem Sessel ruhte und die ihr gebührenden Huldigungen entgegennahm. Auch Lothar mußte zu ihr gehen und einige Artigkeiten anbringen. Sie ließ sich herab, ihm gnädig die Hand zum Kusse zu reichen und ihn mit einigen liebenswürdigen Worten auszuzeichnen.

Lothar war aber dieser Auszeichnung garnicht würdig, denn er suchte nach einem Vorwande, sich ihr so bald als möglich zu entziehen. Es gelang ihm auch, sich rückwärts zu entfernen. Aber auf der Flucht wurde er von seiner Mutter wieder festgehalten.

»Lothar, ich bitte dich, beschäftige dich so viel als möglich mit Komtesse Liebenau. Suche sie nur erst näher kennen zu lernen. Sie ist eine sehr vornehme und sympathische junge Dame.«

Lothar lachte.

»Mama – über den Geschmack läßt sich nicht streiten.«

»Außerdem sind ihre Eltern sehr einflußreich bei Hofe. Sie können dir nützen.«

Er richtete sich stolz auf.

»Ich brauche keine Protektion!«

»Du sollst nur einsehen, daß Komtesse Liebenau die vornehmste junge Dame ist in unserm Kreise.«

Seine Augen blitzten sie mutig an.

»Wenn sie etwas hübscher wäre, könnte es ihr trotzdem nicht schaden.«

»Vornehme Tugenden wiegen äußere Schönheiten völlig auf.«

Er lachte.

»Das kann ich nicht unterschreiben von meinem Standpunkte aus. Aber du preisest mir die junge Dame an, als wolltest du mich mit ihr verheiraten.«

»Es wäre mein innigster Wunsch, Lothar.«

Bestürzt sah er sie an.

»Mit dieser seelenlosen Hopfenstange? Nein – ich danke – nicht mein Geschmack,« sagte er hastig und schroff.

»Lothar – vergiß nicht – der Name, den du trägst, verpflichtet.«

Seine Stirn rötete sich.

»Er verpflichtet mich keinesfalls, diese mir äußerst unsympathische Komtesse zu heiraten. Vorläufig wollen wir überhaupt nicht daran denken, Mama – du brauchst dich nicht zu bemühen.«

»Du bist siebenundzwanzig Jahre, Lothar.«

»Trotzdem – es eilt mir nicht damit. Und jedenfalls ist hier nicht die Zeit und der Ort, darüber zu sprechen.«

»Du weichst mir aus.«

Zum Glück für Lothar trat Baron Hasselwert zu ihnen heran.

»Gnädigste Gräfin – dieser Walzer gehört mir.«

Er führte sie in die Reihen der Tanzenden. Lothar sah eine Weile gedankenverloren hinter seiner Mutter her. Dann raffte er sich auf. Seine Pflicht rief ihn hinüber zu den jungen Damen, die noch keine Tänzer hatten. Gleich darauf führte er Fräulein von Soltenau zum Tanze. Während er ihrem flinken Zünglein standhielt, flog sein Blick suchend im Saale umher. Da sah er Jonny mit einem jungen Offizier vorübertanzen. Ihre Blicke grüßten mit sonnigem Ausdrucke zu ihm herüber. Er atmete tief auf.

»So hold und lieb wie sie ist keine hier im Saal – und Komtesse Liebenau kann mir gestohlen bleiben – ich weiß, wer einmal Gräfin Wildenfels wird, trotz aller Hindernisse, die man mir in den Weg legen wird,« dachte er.

Fräulein von Soltenaus helles Lachen riß ihn aus seinen Gedanken.

»Herr Graf – Sie haben mir eben eine äußerst treffende Antwort gegeben,« neckte ihn seine Tänzerin.

Er sah sie verdutzt an. »Habe ich Sie mißverstanden, mein gnädiges Fräulein?« fragte er verlegen.

»Nein, Sie haben mir überhaupt nicht zugehört.«

»O, bitte sehr – woraus schließen Sie das?«

Sie lachte noch immer.

»Ich fragte Sie, ob Sie gern nach Rom gehen. Darauf antworteten Sie mir: ›Ganz Ihrer Meinung, mein gnädiges Fräulein, der Fußboden ist zu glatt.‹«

Nun mußte Lothar auch lachen.

»Es bleibt mir nichts übrig, als Sie demütigst um Verzeihung zu bitten und offen einzugestehen, daß ich unaufmerksam war. Ich unterwerfe mich bedingungslos jeder Strafe.«

Die junge Dame sah lachend in sein drollig zerknirschtes Gesicht. »Die Strafe sei Ihnen erlassen. Ich will Gnade für Recht ergehen lassen.«

Er küßte ihr, als sie pausierten, die Hand.

»Gnädiges Fräulein – Ihre Milde macht mich auf ewig zu Ihrem Schuldner. Ich selbst verzeihe mir nicht, daß ich meine Gedanken einen Moment abschweifen ließ in Gesellschaft einer so liebenswürdigen jungen Dame.«

Sie sah ihn übermütig an. »Ich will die günstige Gelegenheit benützen, um mir für eine alte Schuld von Ihnen die Absolution zu erbitten.«

Er sah sie erstaunt an.

»Eine alte Schuld?«

Sie nickte.

»Eigentlich ist sie schon verjährt. Können Sie sich noch entsinnen, daß Sie vor Jahren, als Sie in den Universitätsferien meinen Bruder besuchten und mit ihm in unserer Laube saßen, von oben eine recht ausgiebige nasse Dusche bekamen?«

»Allerdings, ich war bis auf die Haut durchnäßt und mußte in den Kleidern Ihres Herrn Bruders nach Hause fahren. Niemand konnte sich erklären, wer uns so intensiv mit Wasser begossen hatte.«

Sie machte ein tragisches Gesicht. »Das war ich.«

Er lachte.

»Sie, mein gnädiges Fräulein? Wie ist denn das möglich?«

»Unsere neue Gartenspritze war das Ziel meiner Sehnsucht. In einem unbewachten Augenblicke fiel ich darüber her. Der Erfolg war niederschmetternd. Ich gab Fersengeld, als ich Sie und Hans empört aufschreien hörte. Dieser Schrei hat mich bis in die tiefsten Träume verfolgt. Aber ich verschloß meine schwarze Untat in mein Herz und habe sie nicht gebeichtet. – Hans hatte damals seiner Schwester gegenüber schrecklich ungalante Anfälle – ich glaube, es hätte eine Ohrfeige gegeben. So – nun sind wir quitt, nicht wahr – ich habe Ihre Verzeihung?«

Lothar lachte.

»Voll und ganz – wenn Sie nächsten Sommer eine neue Gartenspritze probieren wollen, stelle ich mich zur Verfügung.«

Sie machte ein würdevolles Gesicht. »Herr Graf – über solche Jugendstreiche bin ich erhaben, seit ich mich diesen Sommer verlobt habe.«

»Ich habe Ihren Verlobten vor wenigen Wochen in Berlin kennen gelernt, wo ich ihm mit Hans begegnete.«

Sie nickte.

»Weiß ich. Georg hat es mir geschrieben.«

Sie tanzten weiter und plauderten sehr angeregt miteinander. – Lothar schweifte nicht wieder mit seinen Gedanken ab. Auch in der Pause blieb er bei Fräulein von Soltenau stehen. Ihr Bruder kam herzu, und Elly beichtete auch ihm ihr wässeriges Attentat. Die Fröhlichkeit der drei Menschen war ansteckend. Es gesellten sich noch mehr Herren und Damen zu ihnen.

Erst beim nächsten Tanze stoben sie alle auseinander. Lothar war mit Jonny engagiert. Als er sie endlich im Arme hielt, seufzte er befriedigt auf.

»Amüsierst du dich, Prinzessin Tausendschön?«

Sie strahlte ihn an. »Sehr. Du auch?«

Er erzählte ihr, was ihm eben mit Fräulein von Soltenau begegnet war. Sie lachte fröhlich auf.

»Elly von Soltenau ist ein reizendes Mädchen, sie ist so lustig und natürlich. Ich mag sie am liebsten von all den jungen Damen,« sagte sie.

»Und wie gefällt dir Komtesse Liebenau?«

»O – die spricht fast nie ein Wort mit mir – ich glaube, sie ist sehr stolz. Gefällt sie dir?«

»Hm – von weitem sehr entfernt,« scherzte er.

Im selben Augenblicke verstummte die Musik. Lakaien traten ein mit großen Platten, auf denen gefüllte Sektgläser standen. Die Herren sahen nach der Uhr. Dann schlug draußen in der Halle eine Glocke zwölf Schläge an.

Prosit Neujahr!

Die Gläser klangen aneinander. Lothar hatte Jonny nicht von seinem Arme gelassen. Er sah ihr tief in die Augen.

»Auf unser Glück, Jonny,« sagte er leise und leerte sein Glas in einem Zuge.

»Auf das deine, Lothar,« antwortete sie bewegt und nippte an ihrem Glase. Er nahm es ihr dann aus der Hand und trank es leer. Ein Lakai nahm ihnen die Gläser wieder ab.

»Nun komm zu Großmama,« bat er.

Sie kamen im Tumult nur langsam vorwärts.

Ueberall wurden sie mit fröhlichem: »Prosit Neujahr!« festgehalten. Endlich standen sie vor Gräfin Thea. Sie saß auf einer Erhöhung im Chore der Mütter – das Hans Soltenau das »Chor der Rache« getauft hatte.

Jonny und Lothar faßten jedes eine ihrer Hände und küßten sie, ihren Glückwunsch vorbringend.

Gräfin Thea blickte frohbewegt in die jungen, strahlenden Gesichter.

»Gott segne Euch,« sagte sie leise.

Es dauerte ziemlich lange, bis alle Anwesenden zum Jahresanfange einige gute Worte gesagt hatten.

Lothar hatte seine Mutter aufgesucht, und da sie bei den Liebenaus stand, mußte er wieder eine Weile in deren Gesellschaft aushalten. Er merkte, daß seine Mutter verstimmt war und suchte sie durch doppelte Liebenswürdigkeit gegen Komtesse Herta zu versöhnen, weil er fürchtete, daß sie sonst Jonny von neuem grollen würde.

Er widmete sich der jungen Dame eine ganze Weile und Gräfin Susanne bemerkte es mit Genugtuung. Sie hoffte, daß ihre Worte dennoch nicht ohne Eindruck geblieben wären; sie arbeitete geschäftig an ihren Zukunftsplänen.

Da sich ihr Baron Hasselwert wieder fast ausschließlich widmete und ihr viele Artigkeiten sagte über ihr blendendes Aussehen und ihre wundervolle Pariser Kleidung, war sie schließlich in sehr guter Laune, die nur wieder einige Trübung erfuhr, als sie merkte, daß Lothar auch noch den Galopp mit Jonny tanzte. Da er aber gleich darauf klugerweise auch mit Komtesse Herta eine zweite Polka tanzte, hellten sich ihre Mienen wieder auf.

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