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Seit mich ein heit'rer Odem Ambrosias,
Aus deinem Kelch entflossen, umschlungen hielt –
Als du, o Hebe, traulich lächelnd,
Mit deinem göttlichen Schritt vorbeizogst –
Fühl' ich nicht mehr die Schatten der Zeiten und
Der eisigkalten Sorgen auf meinem Haupt;
O Hebe, Hellas' Leben fühl' ich
Ruhig und sanft durch die Adern rinnen.
Es heben sich die Tage der traurigen
Zeiten vom jähen Sturze empor, beseelt
Vom heißen Wunsche, sich in deinem
Lieblichen Licht zu erneu'n, o Hebe.
Die jungen Jahre heben mit innigem
Verlangen aus den Schatten die Stirn empor,
Beim Zitterschein, o Hebe, deines
Rosigen Strahles, der grüßend aufsteigt.
Diesen und jenen lächelst du, lichter Stern,
Von oben zu. So ragt zwischen schneeigen
Und schwarzen Zinnen, die zum Himmel
Eilen in marmornen Doppelreihen,
Über dem höchsten Gipfel auf gotischen
Tempeln, in holder Ruhe, die süße Maid,
Die Jungfrau aus dem Stamme Jesse,
Ganz überflutet von Goldesfunken;
Beschaut aus Lüften Dörfer, den grünenden,
von silberhellen Flüssen durchfurchten Plan,
Die Saaten, wogend auf den Feldern,
Und auf den Alpen die lichten Firne.
Es zieh'n um sie die Wolken herum; sie lacht
Über den Wolken leuchtend der Sonne zu,
Wenn sie im jungen Lenze aufblüht,
Oder im traurigen Spätherbst sinket.