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O König Swen von Dänemark!
Hüt' dich vor Kanut's Sohne,
Prinz Waldemar ist klug und stark,
Er trachtet nach dem Throne!«
Der König hört's, in reichster Art
Läßt er die Schiffe rüsten,
Dann lockt den Prinzen er zur Fahrt
Nach Deutschlands grünen Küsten.
Kaum treten sie auf deutschen Grund,
Schickt König Swen vom Strande
Zwei Ritter mit geheimer Kund'
In Markgraf Konrads Lande.
Im Meißner Schloß verneigen sich
Vor Konrad die Gesandten:
»Dein Eidam Swen grüßt, Markgraf, dich
Als Schutzfreund und Verwandten!
»Gekommen ist er über's Meer
Mit raschem Segelschwunge,
Und mit dem König zieht daher
Prinz Waldemar, der junge.
»Prinz Waldemar, der nach dem Thron
Lang hegt ein heiß Verlangen,
Ihn führt zu dir dein Schwiegersohn,
Du mögst ihn heimlich fangen –
»Du mögst ihn« – Wie! fällt Konrad ein,
Bürgt Swen nicht für sein Leben? –
»O Herr! der König hat zum Schein
Ihm nur sein Wort gegeben!« –
»»Zum
Schein? – Bei diesem grauen Haar!
Wie? meine Hand bequemte
Sich jetzt zum Gaunerhandwerk gar,
Deß sie doch jung sich schämte?
»»Mag lieber an dem Galgen sehn
Eidam samt Weib und Kinde,
Eh auf die Schandthat einzugehn
Mein Herz ich überwinde.
»»Will aber Swen in
offnem Streit
Den Waldemar befehden,
Ganz ohne Trug und Heimlichkeit:
Dann läßt ein Wort sich reden!«« –
Der Markgraf sprach's, dann wandt' er sich
Kurzab mit finstern Brauen;
Die Ritter sahn einander sich
Verlegen an, voll Grauen.
Sie kehrten zu dem Herrn, gelähmt,
Vom Schreck gerührt die Glieder –
Der Dänenkönig zog beschämt
Zu seinen Dänen wieder.