Björnstjerne Björnson
Gedichte
Björnstjerne Björnson

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Nils Finn

(Aus dem Drama »Hinke-Hulda«)

Und der kleine Nils Finn wollte flugs über Land;
Doch sein Schneeschuh, der hielt nicht, so oft er ihn band.
– »Das ist schlimm!« sagt' es drunten.

Nils stieß mit dem Fuße: »Wo bist du denn – du?
Verdammter Kobold! nun laß mich in Ruh'!«
– »Hi – ho – ha!« sagt' es drunten.

»Da siehst du ein Hexenstück!« schrie Nils und hob
Seinen Stab und schlug in den Schnee, daß es stob.
– »Hit – li – hu!« sagt' es drunten.

Ein Fuß stak im Schnee; mit kräftigem Zug
Riß Nils daran, bis er hintüber schlug.
– »Zieh doch fest!« sagt' es drunten.

Nils weinte und stampfte und stach und hieb –
Und sank immer tiefer, je toller er's trieb.
– »Das ging gut!« sagt' es drunten.

Und die Birken, die tanzten, es bogen sich krumm
Vor Lachen wohl hundert Tannen ringsum.
– »So bekannt?!« sagt' es drunten.

Und es lachte der Berg, daß der Schnee nur so flog;
Nils ballte die Faust und schwor, daß er log.
– »Nun gib acht!« sagt' es drunten.

Und der Schneehang gähnte, der Himmel fiel ein;
Nils dachte: nun schluckt er mich auch mit hinein.
– »Ist er weg?« sagt' es drunten.

Zwei Schneeschuhe ragten und sahen umher,
Aber sahen nicht viel; denn da war nichts mehr.
– »Wo ist Nils?« sagt' es drunten.


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