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Von einer Blume las ich einst, die stand,
Bebend und bleich, abseits vom Wegesrand;
Denn der Gebirgsnatur geringe Kraft
Gab sparsam Saft
Und kaum noch Farbe.
Ein Blumenfreund sah sie im Schatten stehn;
Froh brach er aus: du sollst nicht so vergehn!
In sonnenwarmem Grund sollst du hinfort
Ein fruchtbar Lebenswort
Für viele werden!
Als er sie samt dem Erdreich hebt und hält,
Blinkt's seltsam ihm entgegen, – denn ihm fällt
Goldstaub von ihrer Wurzel in die Hand:
Die Blume stand
Auf reichen Gruben.
Von ringsher eilt der Jugend rasche Schar
Zur Wunderstätte – und sie wird gewahr:
Hier liegt des Landes Zukunftsschacht;
Ein Blick in Nacht
Von Gott war die Blume.
Ach, daran dacht' ich, als die Kunde kam –
Als ihn der Herr des Lebens sänftlich nahm
Aus kaltem Felsgrund und des Winters Wehn,
Dort aufzugehn
In ewiger Wärme.
Denn wo sein Sehnen sich hinabgesenkt,
Da blinkt es! Diese Lebenswurzel lenkt
Dem Weisheitshort entgegen, der da reich,
Goldadern gleich,
Ruht in den Tiefen.
Nun, da er fort ist, wird ans Licht gebracht
Die Herrlichkeit, von ihm so treu bewacht.
Gedankenschatz der Vorzeit glänzt herauf,
Und es blitzt auf
Der Zukunft Reichtum.
Nach dem Metall, ihr Jungen, grabet jetzt,
Des Staub die Blume trug, von Gott versetzt.
– Euch gilt die Botschaft! Schürft es aus dem Grund!
Ihm ward's nur kund
In Sehnsuchtsträumen.