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Der Hühnerjäger

Volkstümlich

Einem, der auf der Jagd besser schießen als treffen konnte, war, wie gewöhnlich, die Tasche leer geblieben, und als er nun an einem Gehöft vorbeikam und all die Hühner im Hofe friedlich stehen und scharren sah, dachte er, hier kann es nicht fehlen. Er ging also auf ein Bäuerlein zu, das schmauchend auf der Bank saß und fragte, ob er wohl einmal unter die Hühner schießen dürfte, wenn er ihm eine Mark bezahle. »Da habe ich nichts dagegen,« antwortete der Bauer und steckte die Mark ein. Bums, Pähtsch! knallen die Schüsse, der Jäger hob zwei Hühner auf und zog ab. Als er so zwanzig, dreißig Schritte weiter war, fiel ihm ein, daß eine Mark für zwei Hühner doch zu wenig sei, er kehrte also um und rief: »So, lieber Mann, hier ist noch eine Mark, zwei Hühner für eine Mark ist doch zu billig!« »Danke schön,« sagte der Bauer, und steckte die andere Mark auch ein. »Weshalb habt Ihr denn gelitten, daß ich mit den zwei Hühnern abzog,« fragte der Jäger weiter. Da nahm der Bauer die Pfeife aus dem Mund und antwortete: »Wieso, das sind doch nicht meine Hühner!«


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