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Man hört wohl sagen, und die Frauen stimmen dem gerne bei, der Rauchtabak sei eine Erfindung des Satans, von wegen seines höllischen Stanks. Dem muß aber wohl nicht so sein, denn nach der folgenden Erzählung scheint der Teufel kein sonderlicher Kenner des Tabaks.
Ein Liebhaber des besagten, viel verschrienen Krauts hatte sich unvermutet eines Besuchs seiner satanischen Herrlichkeit zu erfreuen. Was sie miteinander zu verhandeln hatten, weiß ich nicht: der Wirt wollte aber bei dem Geschäft seine Pfeife, die eben im besten Zuge war, nicht wegstellen, und so forderte es denn die Höflichkeit, daß er dem Gaste auch eine anbot. Der Teufel, der gern alles mitmacht, und auch hier kein Neuling scheinen wollte, schlug es nicht aus. Da reichte ihm der Schmaucher, um den Versucher zu versuchen, ein Schießgewehr statt einer Pfeife. »Sie ist schon gestopft,« sagte er, und meinte geladen. Der Teufel nahm es an, steckte den Lauf in den Mund und fing an zu ziehen. Unterdes zündete jener einen Fidibus an und hielt ihn dem Teufel unten vor die Pfanne, wo das Pulver aufgestreut war. Der Schuß ging los, und der Satan bekam eine gute Ladung Schrot ins Gesicht. Da verbiß er zwar den Schmerz, meinte aber doch: »Das ist starker Tabak!« Und das ist seitdem sprichwörtlich geblieben.