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Es wohnten einmal kluge Leute am Meere, die meinten, es könne den Heringen über kurz oder lang einfallen, nicht mehr an den Strand zu kommen oder den Fischern in Netz und Schaufel zu schwimmen, dann würden sie rasend teuer werden, so daß sie kein Mensch mehr mit Geld bezahlen könne; darum müsse es gut sein, wenn man sich auf alle Fälle sichere und einen Teich mit Heringen besetze. Da taten sie denn auch, warfen ganze Tonnen voll Heringe in einen Teich und meinten, übers Jahr würden sie reichliche Brut davon haben. Doch sie hatten sich sehr geirrt; als man den Teich abließ, war kein einziger Hering darin, sondern nur ein großer Aal. »Das ist der Heringsfresser, der muß sterben!« rief der Klügste. »Nein, wir wollen ihn essen, wie er unsere Heringe gegessen hat!« schlug wieder einer vor. »Das ist nicht Strafe genug!« rief ein andrer, der sich einmal gebrannt hatte; »verbrennt ihn, verbrennt ihn!« – »Nein,« schrie ein dritter, der einmal beinahe ertrunken wäre, »brennen ist sehr schlimm, aber ertrinken ist viel schlimmer. Wir wollen ihn in den Fluß werfen und ihn ersäufen!« – Alle stimmten dem letzten bei, zumal er am meisten schrie. Als nun der Aal im Wasser fröhlich schnalzte und sich krümmte und schlängelte, da rief der, der den Rat gegeben hatte: »Seht, seht, wie er sich krümmt und quält! Ja, ich wußte wohl, das ist der schlimmste Tod, das Ertrinken!« – »Aber,« rief ein andrer, der sich für noch klüger hielt, »Verdursten war' doch noch schlimmer gewesen!«