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In der Reichsstadt Worms wurde ein Turnier ausgeschrieben. Dabei fand sich auch der Herr von Grevenstein ein mit seiner Tochter Bilhild, die den Preis austeilen sollte. Der Ritter von Wolfseck liebte die schöne Bilhild und hoffte auch den Dank aus ihrer Hand zu erhalten; denn an Leibesstärke und Gewandtheit mochten ihm wenige gleichkommen. Auch hatte er beim ersten Stechen bereits alle Gegner aus dem Sattel gehoben, als Kolb von Wartenstein in die Schranken ritt und den Wolfsecker in den Sand warf. Dieser ergrimmte über den Schimpf, welcher ihm widerfahren, und gab vor, der Wartenberger habe Zauberei gebraucht. Kolb forderte den Gegner zum ehrlichen Zweikampf. Der Tag, welcher dazu anberaumt war, erschien, und alle in Worms anwesenden Herren, sowie eine zahllose Menge Volkes versammelten sich auf dem Platze. Der Ritter von Wolfseck hielt in den Schranken, allein der Wartenberger blieb aus, auch wollte ihn den Tag zuvor niemand in Worms gesehen haben. Ein lautes Gemurmel erhob sich, und die Kampfrichter waren schon bereit, das Urteil nach den Kampfesgesetzen zu sprechen und den Angeklagten für schuldig zu erklären, als ein Ritter in ganz schwarzer Rüstung mit geschlossenem Visier dahersprengte. An dem Wappen auf seinem Schild und an seiner Feldbinde, sowie an der edlen, hohen Gestalt glaubte jedermann den Herrn von Wartenberg zu erkennen. Er ritt in die Schranken, jedoch sein Gegner schien zu zaudern, und die ihm nahestanden, glaubten ein Zittern an ihm zu bemerken. Endlich mußte er sich zum Kampfe bequemen. Als aber beide die Lanzen eingelegt hatten und aufeinander losritten, bäumte sich Wolfecks Pferd und warf seinen Reiter mit solchem Ungestüm ab, daß ihm die Rippen zerbrachen. Der schwarze Ritter aber jagte mit Blitzesschnelle davon. Der Niedergeworfene gestand nun, daß er seinen Gegner tags zuvor, als dieser spät durch den Wald geritten, habe ermorden lassen. Kaum war das Geständnis abgelegt, als seine Sinne sich verwirrten und er in wilder Raserei seine Seele aushauchte.