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Unweit Amberg in der bayrischen Oberpfalz im Kloster Castel ruht der fromme Schweppermann, der war Feldmarschall Kaiser Ludwigs des Bayern, tapfer und bewährt, und half ihm vornehmlich zum Siege wider seinen Gegenkönig, Friedrich den Schönen von Österreich. Da nun die Siegesschlacht geschlagen war, darin Friedrich der Schöne gefangen worden, so sprach der Sieger zu dem Besiegten: »Seid Gott willkommen, Herr Vetter! Wir sehen Euch gerne« und behandelte ihn mild und gütig. Wie es nun an des Königs Tafel wenig zum besten gab, denn die Kriegsgurgeln hatten allen Vorrat aufgezehrt, wurde nur ein Körbchen mit Eiern beigebracht. Der Kaiser überzählte die Eier und fand, daß deren nur ein einziges mehr war als Personen an der Tafel saßen. Da nahm der Kaiser zwei Eier, legte diese auf Schweppermanns Teller und sprach:
Jedem ein Ei,
Dem frommen Schweppermann zwei.
Als nun Schweppermann gestorben und begraben war, da wurde ihm diese schöne Grabschrift gesetzt:
Hie liegt begraben Herr Seyfried Schweppermann
Alles thuns wandel an
Ein ritter keck vnde fest
Der czu Grundersdorf thät das best
Er ist nu tod
Dem genate got
Jedem eyn ey
Deme frommen Schweppermann zwey.