Sagen aus Bayern
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Das Taubenbrünnlein zu Feuchtwangen

Die Volkssage erzählt die Entstehung des Klosters Feuchtwangen also. An den Abhängen des Sulzbachtales, in dichten Fichtenwäldern, soll Kaiser Karl der Große einstmals Jagd gehalten haben. Vom Fieber überfallen habe er sich matt und müde auf einen Fichtenstock gesetzt. Durstig zum Sterben konnte er kein Wasser bekommen, wie sehr es sich seine Jagdgenossen und die ausgesendeten Boten angelegen sein ließen. Sieh da! Sei eine Wildtaube aus dem Gesträuch aufgeflogen. Sie suchten den Ort auf und fanden da reines frisches Quellwasser im Busche aus verborgenem Gestein herausfließen. Dem müden kranken Kaiser war geholfen: er trank nach Herzenslust und wurde heil und munter. Zum Danke habe er eine Kirche und ein Kloster da zu bauen gelobt. So entstand im feuchten Gelände der Sulzach Feuchtwangen. Noch immer hat das Taubenbrünnlein am Fuße des Klosterberges klares Wasser und nach der Volksmeinung liegt auch der Fichtenstock, auf dem der Kaiser saß, vom Alter versteinert, unter dem Hochaltar der Stiftskirche zu Feuchtwangen. Eine neuere Steinplatte bei dem Brunnen enthält diese Sage in wenigen Zeilen eingemeißelt.

 


 


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