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»Einst wurde David, über den Frieden komme, von Ackerbesitzern gegen Hirten um Hilfe gebeten, deren Herden bei Nachtzeit in ihre Saaten gelaufen waren und sie abgefressen hatten. Da befahl David, den Schaden zu schätzen und ihn zu vergütigen. Gegen dieses Urteil erhob sich Salomo, über den Frieden komme, und sprach: »Mitnichten; sondern die Herden müssen den Ackerbesitzern überliefert werden, welche so lange ihre Milch und den Ertrag ihrer Wolle benutzen können, bis sie den Wert ihrer verwüsteten Saat daraus erhalten haben, dann können die Besitzer ihre Herden zurücknehmen.« Auf diese Art behielt das Urteil Salomos den Vorzug über dasjenige Davids. Dieser war aber deshalb nicht ungerecht, sondern das Urteil Salomos war bloß billiger und annehmbarer.«
Diese Geschichte gefiel dem Einnehmer so gut, daß er ihm seinen Zehnten erließ und ihn nötigte, bei ihm zu bleiben. »Vielleicht,« fügte er hinzu, »werde ich durch dich von meinen Ungerechtigkeiten auf den rechten Weg geführt werden.« Da folgte ihm der Mann nach, bis sie einen andern Holzfäller antrafen. Diesem wurde befohlen, den Zehnten zu zahlen. Da bat ihn dieser um Erlaß bis aus morgen, weil er den Mietzins seines Hauses noch entrichten müsse. Auf morgen aber versprach er, ihm den Zehnten von zwei Tagen zu zahlen. Doch er bekam eine abschlägige Antwort. Da sagte der Begleiter zu ihm: »Wenn du ihn zur Bezahlung zwingen willst, so wirst du ihn nötigen, das Land zu verlassen, denn er ist nicht einheimisch und hat keine eigne Wohnung. Wenn du also die heutige Drachme mit Gewalt einforderst, so gehn dir im Laufe des Jahres dreihundertundsechzig Drachmen verloren. Du wirst also das Ganze verlieren, um einen kleinen Teil zu erhalten.« – »Du hast ganz recht,« erwiderte ihm der Einnehmer, »ich schenke dem Manne im Gegenteil monatlich eine Drachme zu seinem Wohnungszins,« und so entließ er ihn.
Darauf begegneten sie einem dritten Holzfäller. »Zahle deine Zehnten,« rief er ihm zu. »Ach,« erwiderte dieser, »ich bin dir eine Drachme schuldig; aber habe Geduld mit mir, bis ich von der Stadt zurückkomme, oder nimm jetzt von mir vier Danik an.« – »Nein,« rief der Beamte ihm zu, »das werde ich nicht tun.« Da sagte ihm sein Begleiter: »Nimm lieber jetzt von ihm hier die vier Sechstel einer Drachme an; denn es ist leichter, das zu nehmen, was gegenwärtig ist, als auf das Kommende zu warten.« – »Bei Gott, du hast recht,« rief der Einnehmer aus. »Ich sehe ein, daß Langmut besser ist als Ungerechtigkeit. Ich kann nicht mehr schlecht handeln, ich will mich bessern.« Er bereute auch wirklich seine Bedrückungen und tat Buße.
Doch diese Geschichte ist in keinem Vergleich mit der Erzählung von dem Diebe und der Frau.