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Ein Pfarrhaus – ist das nicht ein lieber, so recht schwäbischer Laut? Pfarrer gibt es zwar überall, noch weiter als »die deutsche Zunge klingt«, und sie werden auch anderwärts nicht in Höhlen wohnen; aber ich meine doch, die rechten, ächten Pfarrhäuser seien nirgends daheim als in Schwaben.
Das Wort Pfarrhaus hat einen magischen Reiz fast für jedes junge Mädchenherz, selbst wenn es in den elegantesten Zirkeln schlägt. Das Haus braucht nicht modern, nicht großartig zu sein (wäre auch ein vergeblicher Wunsch), nur recht behaglich, mit einem Gärtchen davor und einem Rasenplatz dahinter, über den ein stiller, grüner Pfad zur Kirche führt, die Fenster mit Blumenstöcken geziert, durch die Nachts ein trauliches Lampenlicht schimmert, bei dessen Schein der Pfarrer seiner Liebsten vorliest.
Nun haben freilich nicht alle Pfarrhäuser einen solch romantischen Charakter, und wenn ich versuche, euch in einigen einzuführen, so verdenkt mir's nicht, wenn zwischen den Lichtseiten auch Schatten liegen. Das erste aber, das wir betreten, sei ein gutes und liebes, eines das mir in dankbarer Erinnerung lebt, und wenn ich mich auf eine passende Bezeichnung dafür besinne, so nenne ich's am liebsten: