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20

Dr. Marford lehnte sich in seinen Stuhl zurück. Ein trauriges Lächeln spielte um seine Lippen.

»Sind Sie müde, Doktor?« fragte Mason.

»Ja, sehr, sehr müde.«

»Ich habe noch gar nicht gewußt, daß Sie lispeln.«

Marford überhörte die Bemerkung.

»Erzählen Sie mir doch, wie Sie nach Annerford kamen«, bat er. »Ach, jetzt weiß ich es! Sie haben Miss Harman aufgesucht, und sie hat Ihnen erzählt, daß ich schon Grund und Boden für das neue Tuberkuloseheim gekauft habe. Deshalb fuhren Sie hin.«

Mason nickte.

»Wollen Sie sonst noch etwas wissen?« fragte der Doktor.

Der Chefinspektor überlegte lange.

»Ich glaube nicht. Höchstens könnten Sie mir noch die Namen der beiden Hehler in Antwerpen und Birmingham nennen, denen Sie die gestohlenen Steine verkauften.«

Marford schüttelte langsam den Kopf und lächelte dann ironisch.

»Das wäre doch gegen die Regel.«

»Shoey hat wohl etwas gemerkt? Wußte er es? Oder war er eingeweiht?«

»Er kann sehr gut kombinieren. Sooft ich ihm begegnete, warf er mir einen merkwürdig verstehenden Blick zu.«

»Ich habe vorhin erwähnt, daß Sie lispeln, Doktor -- früher habe ich das nie wahrgenommen.«

»Ich lisple auch nicht.« Marford lehnte sich noch tiefer in den Sessel zurück. »Ich habe auch keinen Sprachfehler. Aber ich bin auf das Unvermeidliche gefaßt, und seit den letzten anderthalb Stunden trage ich eine kleine Glasphiole im Mund, die Zyankali enthält.«

Drei Detektive warfen sich auf ihn, aber sie kamen zu spät.

Ein Zucken durchlief Marfords Körper, und ein schmerzlicher Ausdruck erschien auf seinem Gesicht. Dann wurde er steif und bewegte sich nicht mehr.

Mason sah ihn erschüttert an.

»Er hat das Spiel zum Schluß doch noch gewonnen«, sagte er heiser. »Und was für ein Spiel!«

Er wandte sich plötzlich ab und verließ den Raum. Ohne Hut trat er auf die Straße und atmete frische Morgenluft ein.

Im Osten dämmerte der junge Tag.

 

Ende


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