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»Haben Sie das gesehen?« fragte Helder atemlos. Er schien durch diese Entdeckung tief betroffen zu sein. Auch Golds Atem ging schneller, und kalter Schweiß trat auf seine Stirn. Es lag etwas Unheimliches in der plötzlichen Erscheinung dieser Frau, die seiner Ansicht nach längst auf dem Kontinent sein mußte.
Er stand unentschlossen am Fuß der Treppe und machte eine Bewegung, als ob er wieder hinaufsteigen wolle, ließ es aber dann doch sein.
Der Reporter blickte von einem zum andern, und Gold sah; daß seine Augen vor Erregung blitzten. Er witterte eine interessante Geschichte für seine Zeitung, und kein Mensch hätte ihn davon abbringen können, über diese Sache ausführlich zu berichten.
Trotzdem legte Gold seine Hand auf den Arm des Journalisten.
»Mr. Jackson, diese Angelegenheit sollte nicht in die Zeitung kommen. Ich bin davon überzeugt, daß es eine plausible Erklärung für das plötzliche Auftauchen von Mrs. Bell gibt.«
»Sicher wird sich eine finden lassen«, erwiderte Jackson höflich. Er schaute auf die Uhr, und Gold war aufs äußerste beunruhigt.
»Ich mache Sie noch darauf aufmerksam, daß Mr. Bell gerichtlich gegen jeden vorgehen wird, der etwas Nachteiliges über ihn berichtet«, versuchte Gold es nochmals.
»Das glaube ich Ihnen gern«, antwortete der durch nichts zu erschütternde Reporter. »Aber ich kann Ihnen versichern, daß mein Bericht im liebenswürdigsten Plauderton abgefaßt sein wird.«
Er verabschiedete sich von den beiden Männern mit einem kurzen Kopfnicken, und Gold wußte, daß weitere Versuche, ihn von seinem Vorhaben abzubringen, hoffnungslos waren.
Sie schauten dem Reporter nach, bis er außer Sicht war, und gingen dann langsam weiter.
»Was hat das nur zu bedeuten?« brach Helder schließlich aufgeregt das Schweigen. »Dahinter steckt doch etwas! Ich sage Ihnen, das ist eine ganz faule Sache. Comstock Bell ist zu allem fähig. Aber ich werde es schon herausbringen!«
Gold packte ihn am Arm.
»Was wollen Sie denn tun?« fragte er ärgerlich.
»Ich werde sofort zur Polizei gehen.«
»Die Mühe können Sie sich sparen«, erwiderte Gold kurz. »Ich nehme an, die Polizei wird bald genug alle Informationen, die sie braucht, in der Zeitung finden. Und ich sehe gar nicht ein«, fügte er trocken hinzu, »warum gerade Sie an den persönlichen Angelegenheiten Mr. Bells so großes Interesse haben sollen.«
Er sprach eindringlich, und Helder konnte die Drohung, die in seinen Worten lag, nicht überhören.
»Was soll das heißen?« entgegnete er heiser.
»Das werden Sie in den nächsten Tagen schon erfahren. Ich gebe Ihnen nur den Rat, sich gefälligst um Ihre eigenen Angelegenheiten zu kümmern.«
Helder schaute den Beamten böse an.
»Gold«, stieß er zwischen den Zähnen hervor, »ich weiß, daß es Ihnen Vergnügen macht, überall herumzuspionieren. Wenn Sie jetzt etwa versuchen wollen, mir gesellschaftlich zu schaden, dann werde ich dafür sorgen, daß Sie sich in keinem Londoner Klub mehr sehen lassen können. Verstehen Sie mich?«
Gold lachte.
»Ich weiß, daß Sie ein Gauner sind«, sagte er dann ruhig. »Und ich weiß auch, daß Sie in Verbindung mit der Bande stehen, die die Vereinigten Staaten mit nachgemachten Fünfzigdollarnoten überschwemmt. Bis jetzt habe ich keine Beweise gegen Sie in der Hand, aber ich sage Ihnen offen, daß ich nicht ruhen werde, bis ich meine Ansicht beweisen kann. Ihre Druckerei ist wahrscheinlich nichts anderes als eine raffiniert angelegte Fälscherwerkstatt. So, jetzt wissen Sie, was ich von Ihnen halte, und Sie können unternehmen, was Sie wollen.«
»Vergessen Sie nicht, Sie haben keine Beweise«, entgegnete Helder giftig.
»Beweise!« lachte Gold höhnisch. »Glauben Sie denn, daß ich mit Ihnen anders als durchs Gefängnisgitter sprechen würde, wenn ich Beweise hätte? Aber verlassen Sie sich darauf, ich werde noch welche finden.«
Sie standen sich unter einer Straßenlaterne gegenüber. Golds Gesicht war blaß vor Ärger – zum erstenmal in seiner beruflichen Laufbahn hatte er sich dazu hinreissen lassen, einen Gegner zu warnen. Seine Nerven waren eben nicht mehr die besten, seitdem ihm seine Vorgesetzten in Washington jeden Tag einen bitterbösen Brief mit ungerechten Vorhaltungen schickten.
»Aha, so steht es also«, sagte Helder nach einer langen Pause. »Gut, daß Sie mich gewarnt haben – ich werde mich in acht nehmen.«
Gold nickte.
»Tun Sie, was Sie wollen. Was Mrs. Comstock Bell betrifft, so steht es Ihnen ja frei, zur Polizei zu gehen. Ich könnte mir nur denken, daß es in Ihrem eigenen Interesse besser wäre, wenn Sie die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit nicht zu sehr auf sich lenkten!«
Ohne einen Gruß trennten sie sich.
Gold hätte sich selbst ohrfeigen können, daß er so unvorsichtig gewesen war. Dieser letzte Vorfall würde seine Schwierigkeiten noch bedeutend vermehren. Völlig falsch war er vorgegangen – selbstverständlich hätte er die Druckerei in Shropshire von der Polizei durchsuchen lassen müssen, bevor das Emigrantenblatt sein Erscheinen einstellen und die Belegschaft sich in alle Himmelsrichtungen zerstreuen würde. Jetzt war es für diese Aktion zu spät.
Verärgert machte er sich auf den Heimweg. Zu Hause erinnerte er sich plötzlich, daß sein eigener Diener mit Parker bekannt war, und klingelte ihm sofort.
»Cole«, sagte er hastig, »sind Sie nicht mit Parker, dem Diener Mr. Bells, bekannt?«
»O ja, Sir, wir sind gute Freunde.«
»Mr. Bell hat ihm heute freigegeben – wo glauben Sie wohl, daß man ihn finden könnte?«
»Meinen Sie jetzt gleich?« fragte Cole erstaunt.
»Noch heute Nacht, ja.«
»Wahrscheinlich ist er zu seiner Schwester gefahren; sie ist die einzige Verwandte, die er in London hat.«
»Wo wohnt sie?«
»In Dalston, Sir. Ich kenne das Haus.«
Gold hatte seinen Plan bereits gemacht.
»Nehmen Sie ein Taxi, fahren Sie hin und bringen Sie Parker hierher. Wie Sie ihn überreden, ist mir gleichgültig – aber bringen Sie ihn her.
Es wäre gut, wenn ich die Angelegenheit möglichst bald regeln könnte«, murmelte Gold vor sich hin, als Cole gegangen war. »Morgen wird die ganze Geschichte in allen Zeitungen stehen ...«
Er setzte sich in einen Sessel und versuchte zu lesen, aber immer wieder sah er das schreckensbleiche Gesicht Veritys hinter der Fensterscheibe vor sich. Er warf sein Buch in eine Ecke und ging ruhelos im Zimmer auf und ab.
Endlich hörte er die Haustür zuschlagen, und gleich darauf stand Parker vor ihm.
»Sie haben doch einen Schlüssel von Mr. Bells Haus?« fragte Gold sofort, nachdem er ihn begrüßt hatte.
»Ja, Sir.«
»Dann kommen Sie bitte gleich mit mir in das Haus Mr. Bells.«
»Ist etwas passiert?« fragte Parker bestürzt.
»Nichts – hm, nichts von Bedeutung«, entgegnete Gold ungeduldig. Er hielt es nicht für richtig, den Mann ins Vertrauen zu ziehen.
In einem Taxi fuhren sie zum Cadogan Square. Es war schon lange nach Mitternacht, der Platz lag einsam und verlassen da. Parker öffnete die Haustür.
»Einen Augenblick, Sir«, sagte er und knipste das Licht an.
»Gehen Sie zuerst nach oben und klopfen Sie an die Tür Mr. Bells – sehen Sie nach, ob er zu Hause ist.«
»Aber, Sir ...«
»Tun Sie, was ich Ihnen gesagt habe«, knurrte Gold in einem Ton, der keinen Widerspruch zuließ.
Parker gehorchte und eilte die Treppe hinauf. Nach einigen Minuten kam er wieder zurück.
»Waren Sie im Zimmer von Mr. Bell?«
»Jawohl, Sir, es war niemand dort.«
»Was ist das hier für ein Raum?« fragte Gold und zeigte auf eine Tür.
»Das Wohnzimmer, Sir.«
»Bitte öffnen Sie es.«
Die Tür war nicht verschlossen.
»Das ist merkwürdig«, murmelte Parker. »Ich weiß bestimmt, daß die Tür verschlossen war, als ich das Haus verließ.«
»Hat außer Ihnen noch jemand einen Schlüssel?«
»Soviel ich weiß nur Mr. Bell.«
Gold öffnete die Tür, trat ein und drehte das elektrische Licht an. Das Zimmer war leer.
Der Beamte atmete tief und zog die Luft durch die Nase ein.
»Riechen Sie nichts, Parker?«
»Ja, es riecht ganz merkwürdig.«
Ein schwerer Veilchenduft lag in der Luft.
Gold prüfte den Raum eingehend. Die Möbel standen an der gewohnten Stelle und auch sonst schien alles in Ordnung zu sein. Nur auf der Fensterbank entdeckte er einen kleinen, flachen Gegenstand. Er nahm ihn und steckte ihn in die Tasche. Es war einer der Umschläge, die man von den Reisebüros zusammen mit den Fahrkarten bekommt. Offensichtlich hatte Comstock Bell seine Reise nach Wien bei Cook gebucht.
Die Durchsuchung des übrigen Hauses brachte keinen Erfolg. Das ganze Gebäude war leer, und Mrs. Comstock Bell war spurlos verschwunden.
»Ich glaube, das genügt, Parker«, sagte Gold, als er fertig war.
»Es ist doch nicht eingebrochen worden?« fragte Parker. ängstlich.
Gold schüttelte nur den Kopf, verabschiedete sich und fuhr zu seiner Wohnung zurück. Seine Hoffnung, daß Verity während seiner Abwesenheit vielleicht dagewesen wäre, erfüllte sich aber nicht.
Nur ein Telegramm und ein Eilbrief warteten auf ihn. Es war jedoch keine Nachricht von Comstock Bell. Der Brief kam von Scotland Yard und enthielt nur die kurze Mitteilung:
»Wir haben Willetts heute abend um elf Uhr verhaftet.«
Gold nickte. Er hatte Scotland Yard gebeten, ihn über alles, was Willetts betraf, auf dem laufenden zu halten.
Das Telegramm aber war von seinem unmittelbaren Vorgesetzten in Washington und enthielt die folgende Aufforderung:
»Sofort nach Washington kommen – Aussprache notwendig – reisen Sie mit der ›Turanic‹.«
Gold fluchte leise, als er erfuhr, daß die ›Turanic‹ schon am nächsten Tag abdampfte. Er verbrachte die Nacht mit Packen und verließ London morgens um sechs Uhr.
Helder hörte im Klub von der Verhaftung; einer seiner Agenten teilte ihm die Neuigkeit telefonisch mit. Er ging ins Lesezimmer, setzte sich in einen Sessel und dachte gerade über die Ereignisse des Abends nach, als ihm ein Telegramm überreicht wurde, das zwei Stunden zuvor in New York aufgegeben worden war. Er öffnete den Umschlag und las:
»Dringend. Kommen Sie mit der ›Turanic‹ nach New York.«
Das Telegramm stammte von einem Mann, dessen Aufforderung Helder unter allen Umständen nachkommen mußte. Er eilte nach Hause und traf seine Vorbereitungen. Und am nächsten Morgen begegnete Gold auf dem Euston-Bahnhof dem Mann, den er jetzt am wenigsten zu sehen wünschte. Die beiden fuhren zusammen über den Atlantik, ohne auf der ganzen Reise ein Wort miteinander zu sprechen.
Während Gold und Helder in Amerika ihren Geschäften nachgingen, fragte man sich in London: Wo sind die Comstock Bells geblieben?
Das ›Post Journal‹ brachte diese Frage fettgedruckt als Überschrift eines Artikels, und natürlich machte die Zeitung aus der ganzen Sache eine Sensation. Sie erging sich in geheimnisvollen Vermutungen, die darin gipfelten, daß das Ehepaar heimlich nach London zurückgekehrt sei, um dort seine Flitterwochen zu verleben. Schließlich hatten ja Reporter das junge Paar überall auf dem Kontinent ohne den geringsten Erfolg gesucht. Und hatte nicht Jackson Mrs. Verity Bell in ihrem Haus gesehen?
Die Konkurrenzblätter des ›Post Journal‹ gaben natürlich ihrer Ansicht Ausdruck, daß Mr. Jackson sich getäuscht hätte oder daß die Geschichte überhaupt erfunden worden wäre, um die Auflagenhöhe zu steigern. Daraufhin versuchte Jackson die beiden Männer wiederzufinden, die mit ihm zusammen Verity Bell gesehen hatten; aber er konnte nur feststellen, daß sie sich nicht mehr in London aufhielten.
Am sechsten Tag nach dem Erscheinen der aufsehenerregenden Story traf in der Redaktion des ›Post Journal‹ ein Brief ein, der in Luzern aufgegeben worden war. Er war mit Maschine auf einem Briefbogen des Swizerhof-Hotels getippt und lautete:
»Sehr geehrte Herren,
wir haben mit großem Interesse, aber auch mit großer Verwunderung die Ausführungen Ihres Berichterstatters gelesen, der sich den Kopf darüber zerbricht, wo wir unsere Flitterwochen verbringen – obwohl wir eigentlich nicht ganz verstehen können, warum sich die Öffentlichkeit so mit unseren Privatangelegenheiten beschäftigt.
Sehr dankbar wären wir Ihnen, wenn Sie uns in Zukunft nicht mehr mit solchen Veröffentlichungen belästigen würden. Als Privatpersonen legen wir Wert darauf, in Ruhe gelassen zu werden, und erwarten, daß Sie dies unseren vielen Freunden in London bekanntgeben. Wenn Sie schon so sehr um unser Wohlergehen besorgt sind, dann bitten wir Sie, sich um uns und unsere Reise nicht weiter zu kümmern.«
Unterschrieben war der Brief mit »Comstock Bell«. Unter diesem Namen stand in einer weicheren Handschrift »Verity Bell.«
Der Chefredakteur des ›Post Journal‹ gab das Schreiben dem sehr niedergeschlagenen Jackson. Die unhöflichen Begleitworte dazu strömten wie ein gewaltiger Sturzbach auf das Haupt seines Untergebenen.
»Ihr Bericht hat uns ja in eine schöne Situation gebracht! Jetzt stehen wir als die Dummen da!«
Jackson war klug genug, nichts zu erwidern. Der Chefredakteur zitierte den Lokalredakteur herbei und gab ihm den Brief.
»Machen Sie irgendeinen Artikel daraus! Schreiben Sie vor allem, daß wir jetzt beruhigt sein können, daß sich das junge Paar bei guter Gesundheit und wohlauf befindet – unser Interesse wäre ja nur durch die Sorge um das Wohlergehen der beiden bedingt gewesen ...«
»Aber wäre es nicht doch ratsam«, unterbrach ihn Jackson, »zunächst einmal bei unserem Korrespondenten in Luzern anzufragen, ob die Bells tatsächlich dort im Hotel gewohnt haben?«
Der Chefredakteur wurde um noch einige Grade böser.
»Ich wüßte nicht, warum wir noch mehr Zeit und Kraft auf diese Sache verschwenden sollen«, sagte er energisch. »Wenn die Bells herausbekommen, daß wir hinter ihnen herspionieren, können sie recht unbequem werden. Außerdem ist es jetzt acht Uhr, nach Schweizer Zeit also neun Uhr. Ich fürchte, die Antwort würde sowieso nicht mehr rechtzeitig für unsere Abendausgabe da sein.«
»Trotzdem können wir es versuchen.«
Um elf Uhr dreißig kam der zweite Redakteur in das Büro seines Vorgesetzten.
»Es ist wirklich bedauerlich, daß die Geschichte von dem geheimnisvollen Verschwinden Comstock Bells jetzt aufgeklärt ist«, sagte er und setzt sich seinem Chef gegenüber. »Wir haben heute auch nicht eine einzige interessante Nachricht, die eine effektvolle Schlagzeile abgeben könnte.«
»Das habe ich mir schon gedacht. Ist denn bei Gericht in Old Bailey nichts los?«
»Nur ein oder zwei Fälle«, entgegnete der andere gelangweilt. »Ein gewisser Willetts wurde wegen Fälschung einer Fünfzigpfundnote angeklagt.«
»Na, da haben wir wenigstens etwas – das ist doch auch ein außergewöhnlicher Fall! Können Sie denn daraus nichts machen?«
Der zweite Redakteur schüttelte den Kopf.
»Die Sache war schon vor zehn Jahren, und der Mann hat seine Schuld glatt eingestanden. Außerdem wurde die Fälschung in Paris begangen, und es handelte sich nur um eine einzige Banknote.«
»Wie lautete das Urteil?«
»Ein Jahr Gefängnis.«
»Warten Sie mal«, meinte der Chefredakteur und rieb sich nachdenklich die Stirn. »War das nicht zu der Zeit, als eine Anzahl junger Leute den ›Klub der Verbrecher‹ gründete?«
Der andere nickte.
»Stimmt. Bei der Gerichtsverhandlung ist aber nichts davon erwähnt worden. – Am besten wird es sein, wenn wir die Vorgänge in der heutigen Parlamentssitzung zu einer guten Geschichte verarbeiten.«
In diesem Augenblick wurde ihm ein Telegramm gebracht. Er las es aufmerksam durch und reichte es dann schweigend seinem Vorgesetzten.
»Hm!« machte der Chefredakteur. »Das ist allerdings äußerst merkwürdig!«
Das Telegramm hatte folgenden Wortlaut:
»Weder Mr. noch Mrs. Comstock haben im Hotel ›Swizerhof‹ gewohnt. Sie sind in Luzern auch nicht gesehen worden.«
»Wer hat uns das geschickt?« fragte der Chefredakteur.
»Einer unserer Mitarbeiter, der gerade seinen Urlaub in Luzern verbringt.«
Der Chefredakteur klingelte.
»Das ist ein ausgezeichnete Geschichte. – Rufen Sie Mr. Jackson – ich möchte ihn gleich sprechen« – dies galt seiner Sekretärin, die inzwischen eingetreten war. »Jackson soll diese Sache ausarbeiten. Also liefert uns das Verschwinden von Mr. Bell doch wieder glänzendes Material.«
Jackson kam herein, und der Chefredakteur gab ihm das Telegramm.
»Machen Sie einen guten Artikel daraus; aber schnell!«