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XVI

Am späten Vormittag trat er bei einem Friseur ein, namens Habacher, einem berühmten Meister seiner Zunft, bei dem Herr Ullrich schon oft hatte arbeiten lassen, einem Künstler im Perückenmachen.

Habacher wußte, was er konnte, er hatte längst die Allüren eines Stars angenommen; er behandelte die großen Schauspieler, die bei ihm aus- und eingingen, mit vertraulicher Jovialität, als ein Gleicher unter Gleichen.

Herr Ullrich konnte sich nämlich je länger, je weniger den Vorwurf ersparen, daß er bei der Perücke seines Kusofkin geknausert hatte; daß er in diesem Punkte überhaupt leichtfertig und ziemlich unverantwortlich verfahren war.

Habacher begriff sofort die Einzigkeit und Wichtigkeit des Falles. »Da hätte ich zufälligerweise ein köstliches Stück von einer Perücke, bitte sie selbst in die Hand zu nehmen, Herr Ullrich, ganz auf Seide genäht, jedes Härchen für sich. Sie wiegt so leicht wie eine Feder, bitte auszuprobieren, diese Haare stammen ohne Zweifel von einem feinen Kopf.«

»Sie kannten den Herrn persönlich?« fragte Herr Ullrich. – »Nicht persönlich. Doch kenne ich ihn genauer, als ich ihn vielleicht je gekannt hätte, wenn ich ihn nur persönlich gekannt hätte. Kenne ich doch sein Haar, diese reine Köstlichkeit von Haar, weißes Haar eines Greises, das sich doch wie der Flaum eines Kindes anfühlt; wie ein Babykopf, als ob der Besitzer sein Haar zeitlebens gar nicht benutzt hätte. Ja, der Mann ist mit seinem Kopfe schonend umgegangen. Setzen Sie auf, Herr Ullrich, prüfen Sie als Kenner, beurteilen Sie am eigenen Leibe!«

Aber Ullrich bat, sie in Seidenpapier einzuwickeln, diese seidene Perücke. Er erwarb sie und trug sie nach Hause.


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