Ludwig Tieck
Gedichte
Ludwig Tieck

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19. Sonett aus »Alma«.

Viel Wunder in der Dichtkunst Garten blühen.
    Es drohet als verschlingend Ungeheuer
    Allem, was lebt, das hunger-grimme Feuer,
    Mit seinem Raub dem Abgrund zuzufliehen:

Nur einer Kreatur dräut nicht sein Glühen,
    Dem Salamander zeigt es sich getreuer;
    Der fühlt sich in der Heimat, hold und teuer
    Ist ihm rundum der Flamme rotes Sprühen.

Dies ist ein Bildnis treuer Liebesherzen:
    Bist du mir nah, bin ich umweht von Flammen,
    Und jeder Blick saugt heiß an meinem Blute;

Doch lebt das Herz so mehr im Liebesmute,
    Als um mich näher schlägt der Brand zusammen;
    Erlischt er, töten mich der Sehnsucht Schmerzen.


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