Ludwig Tieck
Gedichte
Ludwig Tieck

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14. An Wilhelm Heinrich Wackenroder.

Du sahst, wie tief mich beugte sein Entfernen,Tolls Tod; vgl. das vorige Gedicht mit Anmerkung.
    Da kam mir freundlich deine Lieb' entgegen,
    Da fiel ins dürre Herz der frische Regen,
    Der Himmel glüht' mit neuen Liebessternen.

Wie sehr'Wie sehr auch ich zagte, mußt' ich wieder lernen,
    Wie Seeleneintracht kann das Herz bewegen;
    Trotz Stürmen mußten sich die Wogen legen,
    Und goldne Zukunft winkt' aus frohen Fernen,

Du gabst mir Trost, ich gab dir Mut zum Leben.
    Wir sprachen: »Nie soll Leid uns niederdrücken!«
    Ein ew'ger Frühling schien uns anzublicken.

O Hoffnung! Irrtum! Wahnsinn! Eitles Streben!
    In kalten ew'gen Sternen war beschlossen
    Das Leid, das sich seitdem um mich ergossen.Wackenroder (geb. 1773) starb am 13. Febr. 1738, erst 25 Jahre alt.


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