Ludwig Tieck
Gedichte
Ludwig Tieck

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7. Lockung.Die Sultanstochter Sulima sucht in »Magelone« durch diese Lockung den Ritter Peter zu bethören.

    Geliebter, wo zaudert
Dein irrender Fuß?
Die Nachtigall plaudert
Von Sehnsucht und Kuß.

    Es flüstern die Bäume
Im goldenen Schein,
Es schlüpfen mir Träume
Zum Fenster herein.

    Ach! kennst du das Schmachten
Der klopfenden Brust?
Dies Sinnen und Trachten
Voll Qual und voll Lust?

    Beflügle die Eile
Und rette mich dir;
Bei nächtlicher Weile
Entfliehn wir von hier.

    Die Segel, sie schwellen,
Die Furcht ist nur Tand:
Dort, jenseit der Wellen,
Ist väterlich Land.

    Die Heimat entfliehet –
So fahre sie hin!
Die Liebe, sie ziehet
Gewaltig den Sinn.

    Horch! wollüstig klingen
Die Wellen im Meer,
Sie hüpfen und springen
Mutwillig einher.

    Und sollten sie klagen?
Sie rufen nach dir!
Sie wissen, sie tragen
Die Liebe von hier.


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