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Der Wechsel ihrer erhabenen Stimme in Höhe und Farbe erinnert mich an ein zartes Glückgefühl, das ich manchmal in den klaren Nächten Italiens empfunden habe, wenn einzelne funkelnde Sterne hell am tiefblauen Himmel erscheinen, wenn der Mond die Landschaft zauberisch beleuchtet, jenen Strand von Mergelina, den ich vielleicht nie wiedersehen werde. In der Ferne steigt die Insel Capri mitten aus den silbernen Fluten des vom frischen Mitternachtswind leicht bewegten Meeres. Unmerkbar kommt eine leichte Wolke und umschleiert das Gestirn der Nacht; sein Licht ist für einige Augenblicke weicher und zarter, der Eindruck der Natur wird dadurch rührender, die Seele lauscht. Bald erscheint das Gestirn wieder, reiner und glänzender als je und überflutet unsere Ufer mit seinem lebendigen klaren Licht. Auch die Landschaft erscheint wieder im vollen Glanze ihrer regen Schönheit. Die Stimme der Madame Pasta gewährt mir, wenn sie ihre Höhe wechselt, die Empfindung jenes rührenden und zarten Mondlichts, das sich eine Weile verschleiert, um dann tausendfach glanzvoller wieder hervorzubrechen.
Beim Sinken der Sonne, wenn zuletzt der Positiv verschwindet, zittert unsere Seele und verliert sich in eine süße Melancholie. Ich weiß nicht was: etwas Ernstes dringt in uns, unsere Seele scheint sich mit dem Abend und seiner friedlichen Trauer in Einklang zu setzen. Dieses Gefühl erlebe ich blitzschnell, wenn Madame Pasta singt:
Ultimo pianto.....
Das gleiche Gefühl beseelt mich, aber in mehr andauernder Weise, an den ersten kühlen Septembertagen mit ihrem leichten Nebel über den Bäumen, der die Nähe des Winters und den Tod der schönen Natur verkündet.