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5. Kapitel

In Lubnie angekommen, traf Herr Skrzetuski den Fürsten nicht an. Derselbe war zur Taufe nach Sientschy zu Herrn Sufftschynski, einem seiner früheren Hofleute, gefahren. Die Fürstin nebst den beiden Fräulein Sbaraski und viele andere Personen hatten ihn begleitet. Man benachrichtigte ihn jedoch sogleich von der Rückkehr des Gesandten aus der Krim, während der Statthalter inzwischen von den Bekannten und Waffengenossen begrüßt wurde. Besonders herzlich tat dies Herr Wolodyjowski, welcher nach dem Duell um Fräulein Anusia des Statthalters intimster Freund geworden war. Dieser Kavalier zeichnete sich dadurch aus, daß er fortwährend verliebt war. Nachdem er sich von der Unaufrichtigkeit Anusias überzeugt hatte, lenkte sein gefühlvolles Herz sich dem Fräulein Aniela Lentzka zu, einer Dame, welche ebenfalls zum Frauenzimmer der Fürstin gehörte, und da diese vor einem Monat den Herrn Stanischewski geheiratet hatte, so begann Wolodyjowski, um sich zu trösten, die älteste Prinzeß Sbaraski – Anna, eine Base des Fürsten Jeremias, anzuseufzen. Er sah jedoch die vollständige Hoffnungslosigkeit seiner Liebe zu dem hochgeborenen Fürstenkinde ein, um so mehr, als schon zwei hochangesehene Herren, die Herren Bodschynski und Lassota, als Freiwerber für den Herrn Prschyjemski, Wojewoden von Lentschytz, aufgetreten waren. Wolodyjowski erzählte diese neuen Leiden unserem Statthalter, ihn gleichzeitig in alle kleinen Hofgeheimnisse einweihend. Dieser hörte nur mit halbem Ohr, da sein Herz und seine Gedanken mit ganz anderen Dingen beschäftigt waren. Herr Skrzetuski hätte hier, wo ihn nach langer Abwesenheit so viel aufrichtige Freunde und jenes soldatische Lärmen, mit dem er seit langem eng verwachsen war, umgaben, sich sehr glücklich gefühlt, wenn nicht jene drückende Unruhe, die allen, selbst den glücklich Liebenden, zu eigen ist, ihn befallen hätte. Lubnie, als befestigte herrschaftliche Residenz, konnte sich hinsichtlich der Pracht vollständig mit jeder Königsstadt messen, und unterschied sich von einer solchen nur dadurch, daß in ihr ein strenges Lager- und Soldatenleben herrschte. Wer die dortigen Gebräuche und die herrschende Disziplin nicht kannte, der mußte auch in Friedenszeiten glauben, daß ein Kriegszug vorbereitet werde. Der Soldat war hier mehr wert als der Höfling, das Eisen mehr als das Gold, und der Ton der Trompeten häufiger zu hören, als Becherklang und der Lärm der Vergnügungen. Überall herrschte musterhafte Ordnung, überall wimmelte es von Rittern aller Waffengattungen. Wer sich in den Ritterkünsten ausbilden wollte, der zog nach Lubnie; man fand dort neben Ruthenen und Masuren Litauer, Kleinpolen, ja sogar Preußen. Der Fürst litt das Herumstehen und -Sitzen der Ritterschaft nicht, deshalb war ein fortwährendes reges Leben in der Stadt. Einzelne Truppenteile zogen zur Ablösung auf Wache außerhalb in die Standorte, andere kehrten zurück, tagelang wurden Übungen gemacht. Zuweilen auch unternahm der Fürst Expeditionen in die weite Steppenwüste, trotz der Friedenszeit, drang bis in die entlegensten und unwegsamsten Wildnisse vor, wohin bis dahin niemand gekommen, nur, um die Truppen an Märsche und Beschwerden zu gewöhnen und seinen Namen mit neuem Ruhm zu bedecken.

Inzwischen hatte der Statthalter den vertrauteren Waffengefährten den Herrn Longinus Podbipienta vorgestellt. Dieser gutherzige Mensch erwarb sich sofort die Zuneigung aller, und als sie seine Gewandtheit und Stärke im Handhaben seines mächtigen Schwertes sahen, auch ihre ungeschmälerte Achtung. Besonders neigte sich ihm das gleich gefühlvolle Herz Wolodyjowskis zu. Nach kurzer Bekanntschaft schon gingen sie gemeinsam auf den Wällen spazieren, der eine nach dem zu hoch für ihn leuchtenden Stern der Prinzessin Anna, der andere nach jener ihm noch Unbekannten, von welcher ihn die drei gelobten Türkenköpfe trennten, seufzend. Herr Wolodyjowski hätte ihn gern für seine Dragoner gewonnen, aber der Litauer hatte beschlossen, unter das Zeichen Skrzetuskis zu treten, weil er mit vieler Freude gehört hatte, daß er in Lubnie allgemein als der beste Offizier und der tapferste Ritter galt. Zudem wurde gerade in Skrzetuskis Fahne eine Stelle vakant, welche bisher ein Herr Sakrschewski eingenommen hatte. Dieser lag jetzt hoffnungslos krank danieder, da ihm alle in früheren Zeiten erhaltenen Wunden aufbrachen. Zu dem Liebeskummer des Statthalters gesellte sich nun auch noch die Sorge um den alten Gefährten und erprobten Freund. Er blieb täglich mehrere Stunden bei ihm sitzen und tröstete ihn, so gut er konnte.

Aber der Alte bedurfte des Trostes nicht. Er sah auf seinem harten, mit Pferdehaut bezogenen Lager lächelnd dem Tode entgegen.

Endlich eines Morgens erklangen die Glocken aller Kirchen Lubnies, den Tod Sakrschewskis kündend. An diesem Tage kehrte auch der Fürst mit den Herren Bodschynski und Lassota aus Sientschy zurück, sämtliches Gefolge in vielen Wagen folgte. Der Fürst, welcher die Verdienste des Verstorbenen gebührend ehren wollte, richtete ihm ein großartiges Begräbnis aus. Er wollte damit zugleich einen Beweis geben, wie sehr er seine Krieger liebte; denn er war seinen Soldaten ein wirklicher Vater. Obwohl er eine sehr strenge Disziplin führte, so konnte ihm niemand gleichkommen an Freigebigkeit, Güte und Wohlwollen, womit er nicht nur seine Soldaten selbst, sondern auch ihre Frauen und Kinder umgab. Gegen Aufwiegler schrecklich und unbarmherzig, war er nicht nur dem Adel, sondern seinem ganzen Volke ein Wohltäter. Die Pächter und Verwalter in den Ökonomien zitterten, daß nicht etwaige Übergriffe oder den Leuten getanes Unrecht zu Ohren des Fürsten dringen möchte. Den Waisen war eine so große Fürsorge gesichert, daß man dieselben in den ganzen Niederungen »die Kinder des Fürstentums« nannte. Die Fürstin selbst, unter dem Beistande des Probstes Muchowiezki, wachte über ihrem Wohl. Überall, in allen Teilen des Fürstentums, herrschte Ordnung, Gerechtigkeit, Friede, aber auch Furcht, denn im Falle der Widersetzlichkeit strafte der Fürst ohne Maß und Ziel. So vereinte sich in dieser Natur Großherzigkeit mit Strenge. In jenen Zeiten aber war diese Strenge allein imstande, in jenen Ländern die Ausbreitung von Kultur und Leben zu fördern. Nur mit ihrer Hilfe entstanden Dörfer und Städte, konnte der Ackersmann vor den Raubbanden geschützt werden, und der Kaufmann ruhig seine Waren verkaufen, die Glocken die friedlichen Beter in die Kirchen rufen. Der Feind durfte die Grenzen nicht überschreiten; ganze Haufen von Missetätern wurden gepfählt oder mußten Soldaten werden, kurz, das öde Land begann zu blühen.

Aber einer solchen starken Hand bedurften diese wilden Länder mit ihren rohen Bewohnern. Hierhin zogen aus den Niederungen die unruhigsten Elemente der Ukraine, Ansiedler, gelockt durch die Fruchtbarkeit des Bodens, entlaufenes Bauernvolk, Verbrecher, die den Gefängnissen entflohen waren, kurz, um mit Livius zu sprechen: » pastorum convenarumque plebs transfuga es suis populis.« Diese alle im Zaume zu halten und in ruhige Ansiedler zu verwandeln, sie an die Gesetze eines geregelten Lebens zu gewöhnen, das konnte nur solch ein Löwe, dessen Gebrüll alle in Schrecken jagte.

Herr Longinus, welcher den Fürsten bei diesem Begräbnis das erste Mal sah, wollte seinen Augen nicht trauen. Er hatte sich nach allem, was er von ihm gehört, in seiner Person einen Riesen vorgestellt, der um Kopfeslänge das ganze Menschengeschlecht überragen müsse; statt dessen war der Fürst fast kleinen Wuchses und sehr schmächtig. Er war noch jung, zählte erst sechsunddreißig Jahre, aber sein Gesicht trug schon die Spuren der Anstrengungen aus den Kriegen. Denn, ob er gleich in Lubnie wie ein König lebte, so teilte er während der Feldzüge alle Unbequemlichkeiten des gemeinen Mannes, aß schwarzes Brot, schlief auf der Filzdecke an der Erde, und da der größte Teil seines Lebens unter kriegerischen Expeditionen verflossen war, so hatten sich die Spuren dieser Mühsale auf seinem Gesicht ausgeprägt. Auf den ersten Blick jedoch verriet dies Antlitz den ungewöhnlichen Menschen. Er trug den Stempel eines eisernen und unbeugsamen Willens und einer Majestät, vor der unwillkürlich jedes Haupt sich neigte. Man sah, daß dieser Mensch im Bewußtsein seiner Kraft und Größe sei, und daß ihn selbst die Last der Krone, wenn sie ihm heute auferlegt würde, weder niederbeugen noch verwunden würde. Die großen Augen voll süßen Friedens schienen Blitze zu bergen, und unwillkürlich kam bei ihrem Anblick der Gedanke: wehe dem, der sie zum Zorn entflammt! Es konnte auch selten jemand den ruhigen Blick dieses Auges ertragen, und man hatte Gesandte gesehen, die, durch und durch Höflinge, vor dem Fürsten Jeremias stehend, so verlegen wurden, daß sie den Diskurs nicht beginnen konnten. In den Niederungen war er mächtig wie ein König. Aus seiner Kanzlei gingen Erlasse hervor, welche mit den Worten anfingen: »Wir, von Gottes Gnaden Fürst und Hospodar usw.« Er achtete auch sehr wenige sich gleich; Fürsten aus altem Geblüt waren Marschälle bei ihm. Ein solcher war seinerzeit auch der Vater Helenens gewesen, dessen Geschlecht, wie schon angeführt, sich von Koryat und in der Tat durch diesen von Ruryk herleitete. Es lag in dem Wesen des Fürsten etwas, das trotz seiner angeborenen Liebenswürdigkeit die Leute in geziemender Entfernung hielt. Da er die Soldaten liebte, so stellte er sich auf vertraulichen Fuß mit ihnen, doch keiner wagte es, ihm vertraulich entgegenzutreten. Trotzdem würde jeder Ritter, wenn er ihm befohlen hatte, sich zu Pferde in die Untiefen des Dniepr zu stürzen, keinen Augenblick gezögert haben. Von seiner Mutter, einer Walachin, hatte er die weiße Hautfarbe geerbt, ein Weiß, wie das des weißglühenden Eisens, das Hitze ausströmt, dazu rabenschwarzes Haar, welches am Hinterkopf geschoren, nur vorn voll und kurzgeschnitten, ihm die Stirn zur Hälfte beschattete. Er trug die polnische Nationalkleidung, gab im allgemeinen nicht viel auf Kleider, und nur zu großen Festlichkeiten kleidete er sich reich, dann aber glänzte er von Gold und Edelsteinen. Herr Longinus wohnte in den nächsten Tagen einer solchen Feierlichkeit bei, als der Fürst dem Herrn Roswan Ursu Audienz erteilte. Die Gesandten wurden im sogenannten blauen Saale empfangen, welcher an der Decke das ganze Firmament mit den Sternen, von der Hand des Danziger Malers Helm gemalt, trug. Der Fürst setzte sich unter einem Baldachin aus Sammet und Hermelin auf einen erhöhten Sessel, einem Throne ähnlich, dessen Fußlehne mit Goldblech beschlagen war. Hinter dem Fürsten stand der Probst Muchowiezki, der Sekretär-Marschall Fürst Woronitsch, Herr Boguslaw Maskiewitsch, ferner Pagen und zwölf Trabanten, spanisch gekleidet. Die Tiefe des Saales war angefüllt mit der Ritterschaft in prächtigen Kleidern und vollem Staat. Herr Roswan bat im Namen des Hospodaren, daß der Fürst, vermöge seines großen Einflusses und der Gewalt seines Namens, beim Khan den Befehl auswirken möge, daß die Tataren ihre Einfälle in die Walachei unterlassen und nicht alljährlich dadurch so große Verwüstungen und Schaden anrichten möchten. Darauf entgegnete der Fürst in schönem Latein, daß die Tataren wohl dem Khan nicht sehr gehorsam wären, er jedoch, wenn der angekündigte Gesandte des Khans im April bei ihm erscheinen würde, dann wegen des der Walachei widerfahrenen Unrechts durch diesen den Khan interpellieren wolle. Herr Skrzetuski hatte dem Fürsten schon über den Erfolg seiner Reise zum Khan Bericht erstattet und ihm auch erzählt, was er von Chmielnizki und über dessen Flucht gehört hatte. Der Fürst legte der letzteren Angelegenheit kein großes Gewicht bei, beschloß jedoch, einige Schwadronen bis nach Kudak vorzuschieben. Alles schien tiefsten Frieden zu atmen, und in Lubnie begannen Feste und Unterhaltungen, teils zu Ehren des Herrn Roswan, teils deshalb, weil die Herren Bodschynski und Lassota endlich offiziell um die Hand der ältesten Prinzessin, Nichte Anna, im Namen des Wojewoden Prschyjemski angehalten und eine bejahende Antwort erhalten hatten. Nur der kleine Herr Wolodyjowski litt sehr unter diesen Verhältnissen, und als Herr Skrzetuski versuchte, ihn zu trösten, entgegnete er ihm:

»Du hast gut reden, denn wenn du wolltest, würde die kleine Anusia mit Freuden die Deine werden. Sie hat die ganze Zeit her sehr freundlich deiner gedacht; ich dachte anfangs, sie wollte nur Eifersucht erregen, später aber glaubte ich doch ein tieferes Gefühl für dich zu entdecken.«

»Was kümmert mich Anusia! Kehre schleunigst zu ihr zurück. Aber schlage dir die Gedanken an die Prinzessin Anna aus dem Sinn; es geht dir hier so, als ob du einen Phönix mit der Mütze im Nest fangen wolltest.«

»Ich weiß, daß sie für mich ein Vogel Phönix ist, und eben deshalb werde ich wohl aus Gram um sie sterben.«

»Gesund wirst du werden und dich sogleich wieder verlieben – nur tue mir den Gefallen und verliebe dich nicht in die Prinzessin Barbara, denn die holt dir ein zweiter Wojewode vor der Nase weg.«

»Ist das Herz ein dienender Knabe, daß man ihm gebieten kann? Kannst du den Augen wehren, eine so liebliche Erscheinung anzublicken, deren Anblick allein schon imstande ist, wilde Bestien zu zähmen?«

»Da habt Ihr den Braten!« schrie Herr Skrzetuski. »Ich sehe, du tröstest dich ohne mein Zutun; aber ich wiederhole dir: Kehre zu Anusia zurück, von meiner Seite hast du nichts zu fürchten.«

Anusia aber dachte in der Tat gar nicht an Herrn Wolodyjowski. Sie quälte der Gedanke, daß Herr Skrzetuski sich seit seiner Rückkehr gar noch nicht um sie gekümmert hatte. Wenn also abends der Fürst mit den ihm liebsten Offizieren in das Gemach der Fürstin kam, da blickte Anusia hinter dem Rücken der Fürstin, welche viel größer war als sie, hervor, unverwandt mit den schwarzen Äuglein in das Antlitz des Statthalters, wie um dort die Lösung des Geheimnisses zu finden. Aber die Augen Skrzetuskis wanderten wie seine Gedanken in die Ferne, und wenn sein Blick gedankenvoll und gläsern auf das Mädchen fiel, so schien es, als sähe er es gar nicht.

»Was ist ihm geschehen?« fragte sie sich selbst, und mit den kleinen Füßchen stampfend, beschloß sie der Sache auf den Grund zu gehen. Sie liebte zwar den Statthalter nicht, aber so sehr an die Huldigungen aller gewöhnt, konnte sie die Gleichgültigkeit des einen nicht ertragen, und war imstande, aus Zorn sich in den Verwegenen zu verlieben. Einmal, als sie für die Fürstin aus einem nebenanliegenden Gemach ein paar Strähnen Garn geholt hatte, rannte sie in schnellem Lauf den Statthalter so an, daß sie aufeinander stießen. Indem sie plötzlich zurücktrat, sagte sie:

»Ach, wie bin ich erschrocken! Guten Morgen, gnädiger Herr!«

»Guten Morgen, Fräulein Anna! Bin ich denn ein solches Monstrum, imstande, eine Dame zu erschrecken?«

Das Mädchen stand gesenkten Blickes vor ihm, wickelte die Enden ihrer langen Zöpfe um die Finger, trippelte hin und her, und indem sie die Verlegene spielte, antwortete sie lächelnd:

»Ei, nein! Das nicht, gar nicht, so wahr ich meine Mutter liebe!«

Plötzlich blickte sie den Statthalter voll an, senkte aber gleich wieder den Blick.

»Seid Ihr böse auf mich?« fragte sie.

»Ich? Als ob Ihr Euch um meinen Zorn kümmern könntet!«

»Eigentlich habt Ihr recht. Es lohnte auch der Mühe, sich darob zu kümmern. Ich glaube gar, Ihr denkt, ich werde gleich weinen. Herr Bychowiez ist artiger ...«

»Wenn es so ist, so bleibt mir nichts übrig, als dem Herrn das Feld zu räumen und dem Fräulein Anna aus den Augen zu gehen.«

»Halte ich Euch denn?«

Indem sie das sagte, vertrat sie ihm den Weg.

»Ihr kehrtet also aus der Krim zurück?« fragte sie.

»Aus der Krim.«

»Und was habt Ihr aus der Krim mitgebracht?«

»Den Herrn Podbipienta. Ihr habt ihn gewiß schon gesehen, Fräulein; er ist ein liebenswürdiger, ehrbarer Kavalier.«

»Gewiß, liebenswürdiger als Ihr. Wozu kam er hierher?«

»Damit das Fräulein Anna an ihm ihre Macht versuchen könne. Aber ich rate Euch, flott vorzugehen, denn ich kenne ein Geheimnis dieses Kavaliers, welches ihn unüberwindlich macht, so unüberwindlich, daß auch Fräulein Anna keinen Eindruck auf ihn machen kann.«

»Warum ist er so unüberwindlich?«

»Weil er nicht heiraten darf.«

»Was schert mich das? Warum darf er nicht heiraten?«

Skrzetuski neigte sich tief hinab zum Ohr der Dame und sprach dabei deutlich und sehr laut:

»Weil er Keuschheit gelobt hat!«

»Ihr seid nicht gescheit!« rief Anusia schnell und eilte fort wie ein gescheuchter Vogel.

An diesem Abend aber sah sie zum erstenmal den Herrn Longinus aufmerksamer an. Es waren viel Gäste versammelt, denn der Fürst gab heute dem Herrn Bodschynski ein Abschiedsessen. Unser Litauer trug unter einem dunkelblauen Sammet-Oberrock einen Rock aus weißem Atlas, sah prächtig aus, um so mehr, als er an Stelle seines riesenhaften Hutabschlägers einen leichten Krummsäbel in goldener Scheide trug. Die Äuglein Anusias blitzten absichtlich den Herrn Longinus oft feurig an, um Herrn Skrzetuski zu ärgern; dieser hätte das jedoch gar nicht wahrgenommen, hätte ihn nicht Herr Wolodyjowski mit dem Ellenbogen gestoßen und gesagt:

»Möge ich ein Sklave sein, wenn Anusia nicht mit dieser litauischen Hopfenstange liebäugelt.«

»Sage ihm das selber,« entgegnete Herr Skrzetuski.

»Gewißlich tue ich das. Das wird ein auserlesenes Paar.«

»Er wird sie als Busennadel bequem tragen können, das ist die richtige Proportion.«

»Oder als Rosette an der Mütze.«

Wolodyjowski schlich sich an den Litauer heran:

»Mein Herr,« sagte er, »Ihr seid noch nicht lange hier, aber dahinter bin ich doch schon gekommen, daß Ihr ein Schalk seid.«

»Und weshalb das? Weshalb? Herr Bruder.«

»Weil Ihr schon dem hübschesten Mädchen der ganzen Frauenzimmer den Kopf verdreht habt.«

»Aber, mein Lieber!« sagte Podbipienta, die Hände faltend, »was sprecht Ihr doch da?«

»Bitte, seht Euch einmal Fräulein Anna an, in die wir alle verliebt sind, wie sie Euch mit den Augen mißt. Seid auf der Hut, daß sie Euch nicht zum Narren macht, wie sie uns dazu gemacht hat.«

Nachdem Wolodyjowski das gesagt, drehte er sich auf dem Absatz um, Herrn Longinus in größtem Staunen zurücklassend. Er wagte jetzt gar nicht einmal, nach jener Seite hinzublicken, wo Anusia saß; und als er nach längerer Zeit dies doch vorsichtig tat, erbebte er. Über die Schulter der Fürstin Griseldis hinweg blickten ihn ein Paar glühender Äuglein neugierig und unverwandt an. » Apage satanas!« dachte der Litauer, und wie mit Purpurröte übergossen, floh er in den äußersten Winkel des Saales. Die Versuchung war aber zu groß. Dieser Satanas, welcher hinter dem Rücken der Fürstin hervorschaute, diese blitzenden Äuglein waren so lockend, daß es ihn zog, einmal noch wenigstens dorthin zu blicken. Aber da fiel ihm sein Gelübde ein; vor seinen Augen erschien sein Vorfahr Stowejko, das Schwert Hutabschläger, die drei Türkenköpfe, und Angst überkam ihn. Er bekreuzte sich und sah an diesem Abend nicht wieder hin.

Dafür kam er am nächsten Morgen zu Skrzetuski in dessen Quartier:

»Herr Statthalter, rücken wir bald aus? Was habt Ihr vom Kriege gehört?«

»Euch brennt es wohl? Wartet nur geduldig, bis man Euch Eurer Fahne einreiht.«

Herr Podbipienta war nämlich noch gar nicht an Stelle des verstorbenen Herrn Sakrschewski eingetragen. Er mußte ein Vierteljahr warten, und dieses lief erst im April ab.

Da es aber ernst bei ihm gemeint war, so fragte er weiter:

»Hat der allerdurchlauchtigste Fürst nichts darüber gesagt?«

»Nein! Nichts! Der König hört wohl bis zum Tode nicht auf, an den Krieg zu denken, aber die Republik will ihn nicht.«

»In Tschechryn sprach man doch von einer drohenden Kosakenrebellion.«

»Man merkt es Euch sehr an, daß Euer Gelübde Euch drückt. Was die Rebellion betrifft, so wisset, daß sie vor dem Frühjahr nicht losbricht, denn, wenngleich der Winter milde ist, so bleibt Winter doch Winter. Wir haben jetzt den 15. Februar, man kann noch jeden Tag Fröste erwarten, und der Kosak zieht nicht eher ins Feld, bevor er sich nicht verschanzen kann. Er schlägt sich hinter Wällen vortrefflich, im offenen Felde vermag er nicht standzuhalten.«

»So muß man sogar auf die Kosaken warten?«

»Bedenket auch das, wenn Ihr auch während der Rebellion Eure drei Köpfe fändet, so weiß man immer noch nicht, ob Euch das von dem Gelübde entbindet, denn es ist etwas anderes, Kreuzritter oder Türken, und etwas anderes die Unsrigen, – sozusagen Kinder eiusdem matris (Kinder einer Mutter).«

»O, großer Gott! Nun habt Ihr mich ins Bockshorn gejagt. O, verzweifelt! Der Probst Muchowiezki muß mir diese Zweifel lösen, sonst finde ich keine Ruhe mehr.«

»Jedenfalls wird er sie lösen, da er ein gelehrter und frommer Mann ist. Aber gewiß sagt er nichts anderes. Bellum civile, ein Bürgerkrieg ist das.«

»Und wenn den Rebellen fremde Völker sich anschließen möchten?«

»Dann blüht Euer Weizen. Für jetzt kann ich nur das eine raten, wartet geduldig.«

Aber Herr Skrzetuski vermochte selbst nicht diesem Rate zu folgen. Eine immer größere Sehnsucht umfing ihn; die Feste und alle die bekannten Gesichter, welche ihn früher so traut angemutet hatten, langweilten ihn jetzt. Die Herren Bodschynski, Lassota und Roswan Ursu waren endlich abgereist. Nach ihrer Abreise trat tiefe Stille ein, das Leben wurde einförmig. Der Fürst war augenblicklich mit der Revision seiner vielen Güter beschäftigt; er saß alle Morgen eingeschlossen mit den Kommissarien, die aus ganz Ruthenen und dem Sandomirschen herzugefahren kamen. Nur selten fanden militärische Übungen statt. Die lauten Gastmähler der Offiziere, bei welchen über künftige Kriege verhandelt wurde, langweilten Skrzetuski unaussprechlich. Mit dem Schießrohr über der Schulter flüchtete er in die Einsamkeit; dort trat vor seine Augen und seine Seele, vom Gedächtnis festgehalten, im Herzen bewahrt, die Gestalt des geliebten Mädchens.

Er hatte gehofft, daß die Kurzewitsch, sobald sie Bohun expediert habe, mit Helene nach Lubnie kommen würde. Inzwischen aber hatte der Regen die Wege aufgeweicht, die Steppe war an beiden Ufern des Sula ein ungeheurer Sumpf, der nicht eher zu passieren war, bis die Frühjahrssonne ihn genügend ausgetrocknet hatte. Diese ganze Zeit über mußte Helene also in dieser Wolfshöhle bleiben, unter einem Schutze, dem Skrzetuski keinen Augenblick traute, bei Menschen, die wild wie die Bestien des Waldes und ihm feind waren. Zwar verlangte ihre eigene Sicherheit, daß sie Wort hielten, aber wer konnte wissen, was sie unter dem Einfluß Bohuns ausheckten, was sie wagen würden. Ihm konnte es nicht schwer halten, sie zur Herausgabe des Mädchens zu zwingen, das geschah oft in jenen Zeiten. Und wenn es Wahrheit war, was man von den Reichtümern Bohuns erzählte, so konnte er ihnen das Mädchen und den Verlust der Güter genügend bezahlen. Was dann? – Dann werden sie mich höhnend wissen lassen, daß alles aus ist. Sie selbst werden nach Litauen oder Masowien fliehen, wohin die Hand des Fürsten nicht reicht. Herr Skrzetuski war wie im Fieber; er wütete wie ein Wolf, bereute fortwährend das der Fürstin gegebene Ritterwort und wußte sich vor Unruhe nicht zu helfen. Aber er überließ sich nicht gern dem Spiele des Zufalls und beschloß, nicht mit gefalteten Händen in Lubnie zu sitzen. Er besaß unter seinen Dienern einen jungen Edelknaben aus Podlachien, erst sechzehn Jahre alt, aber so gewitzt, daß mancher Alte ihm nicht gleichkam. Er hieß Rzendzian. Diesen beschloß Skrzetuski zu Helene auf Kundschaft zu schicken. Der Februar ging seinem Ende zu; die Regenzeit war vorüber, der März ließ sich schön an, die Wege mußten sich schon gebessert haben. Rzendzian machte sich also auf den Weg. Herr Skrzetuski gab ihm einen Brief, Feder, Papier und eine Flasche mit Tinte, welche er ihm wie das Auge im Kopfe zu hüten befahl, da er sich erinnerte, daß diese drei Sachen in Roslogi nicht zu finden waren. Er schärfte dem Knaben ein, daß er niemandem sagen solle, von wem er sei, nur, daß er nach Tschechryn reite; er solle auf alles ein scharfes Auge haben, über alles sich unterrichten, besonders darüber, wo Bohun sich befinde, und was er treibe. Rzendzian ließ sich das nicht zweimal sagen, setzte die Mütze schief aufs Ohr, schwang die Reitgerte und ritt davon.

Nun begann für Herrn Skrzetuski eine Zeit schwerer Erwartung. Um diese zu verkürzen, machte er Fechtübungen mit Herrn Wolodyjowski, oder übte das Werfen einer Lanze durch Ringe. Es ereignete sich zu der Zeit auch in Lubnie etwas, das ihn bald um seine Gesundheit gebracht hätte. Eines Tages ging er vom Zeughause aus über den Schloßhof zum Fürsten. Dort hatte sich ein an der Kette liegender Bär losgerissen, hatte schon zwei Stallmeister verwundet, die Pferde des Herrn Chlebowski scheu gemacht, und da er jetzt den Statthalter sah, stürzte er auf diesen los. Skrzetuski war ohne Waffen, in der Hand hielt er zufällig einen leichten Streitkolben. Der Statthalter wäre unrettbar verloren gewesen, wenn Herr Longinus vom Zeughause aus nicht gesehen hätte, was vorging, und mit seinem Hutabschläger zu Hilfe geeilt wäre. Herr Longinus zeigte sich seines Vorfahren Stowejko vollkommen würdig, da er unter den Augen des gesamten Hofpersonals mit einem Schlage dem Bären Kopf und Pfote abhieb. Der Fürst, welcher dieses Kraftstück vom Fenster aus mit angesehen hatte, führte ihn in die Gemächer der Fürstin ein, wo die kleine Anuscha Anuscha = polnischer Kosename für »Anna«. ihn so mit ihren Äugelein lockte, daß der Arme zur Beichte gehen mußte und drei Tage lang sich nicht im Schlosse sehen lassen durfte, bis er die Versuchung durch Buße und eifriges Gebet überwunden hatte.

Inzwischen waren zehn Tage verflossen, und Rzendzian war noch immer nicht zu sehen. Der Statthalter magerte ab und sah so schlecht aus, daß sogar Anuscha durch Boten sich erkundigen ließ, was ihm sei, und der fürstliche Leibarzt ihm eine Arznei gegen Melancholie verschreiben wollte. Er fühlte mit jedem Tage mehr, daß seine Liebe keine schnell wieder erlöschende Leidenschaft, sondern ein alles überdauerndes Gefühl sei. Man kann sich die Freude Skrzetuskis wohl vorstellen, als eines Tages gegen Abend sein Edelknabe bei ihm eintrat, schmutzbedeckt, müde und ausgehungert, aber fröhlich und guter Dinge. Als ihn der Statthalter sah, sprang er vom Lager auf, faßte ihn bei den Schultern und rief:

»Hast du Briefe?« – »Jawohl, Herr. Hier sind sie.«

Skrzetuski riß sie ihm aus der Hand und begann zu lesen. Lange Zeit hatte er gezweifelt, ob ihm im günstigsten Falle Rzendzian einen Brief bringen würde, da er gar nicht einmal wußte, ob Helene schreiben konnte. Die meisten Frauen waren ungebildet, und Helene hatte bisher nur unter solchen Menschen gelebt. Jedenfalls hatte sie ihr Vater noch diese Kunst gelehrt, da sie einen großen, vier Seiten langen Brief geschrieben hatte. Die Ärmste verstand zwar nicht, sich rhetorisch und schön auszudrücken, schrieb jedoch gerade vom Herzen weg, wie folgt:

»Seid gewiß, daß ich Euch nicht vergesse, eher Ihr mich, denn ich höre, daß es unter Euch auch leichtfertige gibt. Aber da Ihr Euren Knaben expreß so viele Meilen hergeschickt habt, so sehe ich, daß ich Euch so lieb bin, als Ihr mir, wofür ich von Herzen danke. Denkt ja nicht, daß es gegen die gute Sitte und meine Bescheidenheit ist, daß ich so offen über meine Liebe schreibe, aber ich denke, es ist besser, die Wahrheit zu sagen, als zu lügen oder heimlich damit zu tun. Ich habe den Rzendzian gefragt, was Ihr in Lubnie treibt, und was für Sitten am Hofe herrschen, und da er mir von der Schönheit und Liebenswürdigkeit der dortigen Damen erzählte, habe ich vor Kummer mich fast totgeweint.«

Hier unterbrach der Statthalter sein Lesen und fragte den Edelknaben:

»Was hast du Narr dort erzählt?« »Alles Gute, Herr!« antwortete dieser.

Skrzetuski las weiter:

»... Denn wie kann ich einfaches Mädchen mich mit ihnen vergleichen. Aber der Knabe sagte mir auch, daß Ihr keine von ihnen auch nur eines Blickes würdigt.«

»Das hast du gut gemacht,« sagte der Statthalter.

Rzendzian wußte zwar nicht, worum es sich handelte, da der Statthalter den Brief leise las, aber er machte eine pfiffige Miene und hüstelte bedeutungsvoll.

Skrzetuski las weiter:

»... Sogleich war ich getröstet und bat Gott, er möchte mir Eure Zuneigung immer erhalten und uns beide segnen, Amen. Ich bange auch schon so sehr nach Euch wie nach einer Mutter, denn mir armen Waise bringt die Welt nur Trauer; nur bei Euch bin ich froh. Gott sieht mein Herz, es ist rein; und meine Einfachheit müßt Ihr entschuldigen.«

Im weiteren teilte die schöne Prinzeß mit, daß die Muhme mit ihr, sobald die Wege besser würden, nach Lubnie komme, daß die Fürstin selbst die Abreise beschleunige, da aus Tschechryn die Nachricht gekommen sei, daß ein Kosakenaufstand sich vorbereite. Sie erwarte nur die Rückkehr der Prinzen, welche zum Pferdemarkt nach Boguslaw seien.

»... Ihr seid ein wahrer Hexenmeister,« schrieb sie weiter, »daß Ihr Euch sogar die Fürstin wohlgeneigt machtet.«

Bei dieser Stelle lächelte der Statthalter, da ihm in den Sinn kam, mit welchen Mitteln er sich dies Wohlwollen erwerben mußte. Der Brief endete mit Versicherungen standhafter und ehrbarer Liebe, wie sie das Weib ihrem künftigen Manne schuldig sei. Der ganze Brief trug den Stempel eines reinen, frommen Herzens. Der Statthalter las ihn einige Male von Anfang bis zu Ende, indem er oft die Worte wiederholte: »Mein geliebtes Mädchen! Möge Gott mich strafen, wenn ich dich je verlasse.«

Hernach fing er an, den Edelknaben auszufragen. Der gescheite Knabe gab ihm ausführlich Rechenschaft über die ganze Reise. Man hatte ihn gut aufgenommen. Die alte Fürstin fragte ihn über den Statthalter aus, und freute sich zu hören, daß er ein tapferer Ritter und des Fürsten Vertrauter sei.

»Du hast also nichts simuliert, sondern gesagt, daß ich dich schicke?« »Ich sagte es, als ich merkte, daß ich es durfte, und wurde gleich freundlicher angesehen, besonders von dem Fräulein, welches so schön ist wie kein zweites auf Erden. Als sie erfuhr, daß ich von Euch komme, wußte sie vor Freude nicht, wohin mit mir, und wäre nicht die große Faste, so hätte ich es wie im Himmel gehabt. Euren Brief begoß sie mit vielen Freudentränen.«

Die Freude machte auch den Statthalter stumm, erst nach einer Weile fragte er:

»Und von jenem Bohun hast du nichts gehört?«

»Es schien mir nicht ratsam, die Fürstin oder das Fräulein darum zu fragen, aber ich setzte mich mit dem alten Tataren Tschechly in Verbindung, der ist des Fräuleins treuer Diener. Dieser sagte mir auch, daß zu Anfang alle furchtbar auf Euer Gnaden geschimpft haben, später beruhigten sie sich jedoch, besonders, als ihnen bekannt wurde daß das, was von den Reichtümern Bohuns gesagt worden nicht wahr sei.«

»Auf welche Weise erfuhren sie das?«

»Das kam so, gnädiger Herr! Sie hatten eine Differenz mit den Siwinskis, welche sie sich verpflichtet hatten mit Geld auszugleichen. Als der Zahlungstermin kam, da gingen sie Bohun an, ihnen dasselbe zu borgen. Er erklärte ihnen hierauf, daß er wohl einige türkische Kleinodien besitze, aber keine Schätze, weil er sie stets verschwendete. Nachdem sie das gehört hatten, wog er ihnen gleich leichter, und sie wendeten ihre Gunst Ew. Gnaden zu.«

»Ich muß sagen, du hast alles vortrefflich ausgekundschaftet.«

Rzendzian ging hinaus. Der Statthalter fing wieder an, den Brief Helenens zu lesen, und küßte die Buchstaben, welche nicht so schön geformt waren als die Hand, welche sie geschrieben. Vertrauen auf die Zukunft überkam ihn – er dachte: Bald sind die Wege trocken, so Gott schönes Wetter gibt. Die Kurzewitsch werden auch nicht Verrat an mir üben, da sie jetzt wissen, daß Bohun ein Habenichts ist. Ich lasse ihnen Roslogi und gebe ihnen noch etwas zu, wenn ich nur jenen schönen Stern erreiche.

Mit verklärtem Gesicht, die Brust voll Glück, ging er in die Kapelle, um Gott zuerst für die gute Nachricht zu danken.


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