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Tous les mauvais sujets d'Andalousie, tous les moines à charge aux couvens, et qu'on expédiait en Amérique; la vie scandaleuse de la dernière vice-reine et de gens en place; la rupture de tous les liens sociaux operée par des guerres intestines, et le dévergondage de quelques généraux, de plusieurs magistrats influens ont perverti chez ce peuple neuf et crédule toutes les notions du bien et du mal. Cela est d'autant plus déplorable, que les Mexicains sont naturellement doux, affables et ont une aptitude remarquable pour les arts et les sciences. Nul doute qu'ils ne fussent aujourd'hui au rang de leurs frères du Nord, si leurs vainqueurs n'avaient, par tous les moyens, étouffé ces germes féconds.
Baradère.
Aus den einzelnen Zügen, die wir über die spanische Herrschaft Mexikos hingeworfen haben, werden unsere Leser nun allmählich die Physiognomie dieser Herrschaft selbst erkennen und so die Elemente des tödlichen Hasses zu würdigen Gelegenheit gefunden haben, der dieses Land während seiner dreihundertjährigen Verbindung bis ins Innerste aufzehrte, um endlich gleich dem verheerenden Lavastrom auszubrechen und in seinem furchtbaren Brande diese elende Herrschaft und ihre elenden Werkzeuge bis auf die Wurzel wegzutilgen.
An keine seiner transatlantischen Besitzungen hatte sich der Spanier so fest angeklammert, keiner hatte er die Tigerklauen seiner träg bigotten Grausamkeit so tief eingeschlagen als Mexiko, der ersten und wichtigsten seiner amerikanischen Eroberungen. Er allein hatte, wie bereits bemerkt wurde, alle bürgerlichen, alle kirchlichen Stellen. Ihm gehörte der Handel des Landes so ausschließend, daß mit unfehlbarem Tode der Kreole bestraft wurde, der von einem Ausländer kaufte oder mit einem solchen in kaufmännische Verbindung trat. Er allein kannte und durfte den Zustand des Landes kennen und dessen Hilfsquellen; er allein verfügte darüber und herrschte, und zwar mit einer Rücksichtslosigkeit, deren Gewaltschritte den Blitzschlägen des Zeus der Alten vergleichbar waren, die einige Augenblicke den in nächtliches Dunkel gehüllten Erdkreis aufhellten, um die erschütterten Gemüter in eine desto tiefere Betäubung und Finsternis zurückzuwerfen.
Es war vergeblich, daß der Eingeborne Hilfe gegen die sechzigtausendarmige Hydra suchte; selbst die Bande des Blutes wurden im Konflikte mit diesem entsetzlichen Interesse schonungslos zerrissen und ohne Erbarmen der im Lande geborne Sohn von seinem spanischen Vater geopfert, sobald dieses Interesse es erheischte. Und furchtbar genug forderte dieses immer den Untergang des Kreolen, das Verderben des Eingeborenen. Was selbst in den despotischsten Staaten und unter den verabscheuungswürdigsten Tyrannen nicht selten der Fall ist, daß sie nämlich wider ihren Willen, ihres eigenen Vorteiles wegen, gezwungen werden, das Mark des Landes zu schonen, weil es allein die Mittel gibt, ihre aberwitzigen Pläne durchzuführen, das war nie der Fall in Mexiko gewesen; denn der Vorteil Spaniens (so wähnte es während eines dreihundertjährigen Besitzes) forderte, Mexiko so schwach, so ohnmächtig als möglich zu erhalten, auf daß es in seiner Ohnmacht sich die Zwingherrschaft des Mutterlandes um so williger gefallen lasse. Seine einzige Bestimmung war, das Mutterland mit Silber- und Goldbarren zu versorgen, und diese Bestimmung, die man sich gar nicht die Mühe nahm, zu verhehlen, wurde das oberste Prinzip, nach welchem das Land verwaltet ward. Umsonst hatte es die Natur mit dem reichsten Boden, den herrlichsten Erzeugnissen ausgestattet; der Boden mußte unbebaut liegen bleiben, die Erzeugnisse ausgerottet werden. Von dem Grundsatze ausgehend, daß das ganze spanische Amerika ein Geschenk des Papstes oder, in der Sprache katholischer Völker zu reden, des Statthalters Christi sei, wurde das ganze Land als das Eigentum des Königs betrachtet, und seine geistlichen und weltlichen Beamten waren im buchstäblichen Sinne Diener, deren erste und letzte Pflicht es war, seinem persönlichen Vorteil alle andern Rücksichten aufzuopfern. Als wäre aber diese furchtbare Maxime noch nicht hinreichend, jeden Keim von Rechtlichkeit und Ehrgefühl bei den zur Verwaltung gesandten Mietlingen zu ersticken, hatte die Krone in den letzten Zeiten ihrer Herrschaft sogar alle einträglichen Stellen, vom Vizekönige herab bis zum letzten Zollbeamten, versteigert und demnach einen halben Weltteil, um ihre Schatulle zu füllen, der niederträchtigsten aller Leidenschaften, der Habsucht, laut und offen preisgegeben.
»Während der famosen oder vielmehr infamen Verwaltung Godoys, gotteslästerlich der ›Friedensfürst‹ genannt,« sagt ein ebenso achtungswerter als unterrichteter Geschichtsschreiber William Robinson in seiner Geschichte der mexikanischen Revolution., »wurde jede Stelle in Amerika, vom Vizekönig bis zum letzten Douanenoffizier herab, öffentlich verkauft; einige Fälle ausgenommen, wo Privatdiener des Fürsten oder des königlichen Haushaltes, die sich durch ihre niederträchtigen Dienstleistungen, oder wie es hieß, durch die Treue gegen ihre königlichen Herrschaften ausgezeichnet hatten, mit Stellen belohnt wurden. Ein Haushofmeister wurde so wirklich zum Gouverneur einer Provinz, Livreediener, deren empörende Verworfenheit den Abscheu aller Welt erregt hatte, zu Oidores der obersten Audiencia, zu Intendanten der Provinzen ernannt, und solchen Menschen das Leben und Eigentum der Untertanen in Amerika anvertraut Und solchen Menschen das Leben und Eigentum der Untertanen in Amerika anvertraut. Obwohl Bestechlichkeit ein Grundzug des spanischen Beamtencharakters war, so ist es doch ebenso gewiß, daß unter den unmittelbaren Nachfolgern Karls I. diese mehr bei dem Rat der beiden Indien stattfand, der eigentlich die ungeheuren Summen für die hohen Stellen im spanischen Amerika empfing. Unter Carlos IV. trieb jedoch nicht bloß der príncipe de paz, sondern auch die Königin und selbst der König offenen Handel mit den einträglichen Ämtern ihrer überseeischen Provinzen..«
Zwar hatte der Rat der beiden Indien, der die spanisch-amerikanischen Besitzungen für den Monarchen verwaltete, es versucht, eine Kontrolle einzuführen, um so den Räubereien und Erpressungen der Beamten Schranken zu setzen; der Vizekönig wurde durch die Audiencia von Mexiko, die Gouverneure der Intendanzen durch die Audiencias der Provinzen kontrolliert; allein diese Maßregel diente nur dazu, die Schar der Angestellten bis zur Unzahl zu vermehren, ohne dem Übel im mindesten Einhalt zu tun; denn die königliche Schamlosigkeit hatte durch den öffentlichen Verkauf der Stellen ihrer Bureaukratie bereits den unvertilgbaren Stempel der absolutesten Ehrlosigkeit aufgedrückt. Vergebens auch, daß die Revolution ihre Donnerstimme erhoben hatte, das mächtige Ungeheuer Selbstinteresse erstickte jeden Funken von Gerechtigkeit, und die Ströme spanischen Blutes, die geflossen waren, hatten den Golddurst dieser unersättlichen Menschen nur noch gesteigert. »Nie wohl hatte die christliche Welt eine heillosere Gerechtigkeitspflege gesehen als die spanisch-mexikanische«, bemerkt ein Brite Basil Hall – Extracts from a Journal written during a cruise on the coasts of Chile Peru, Mexico., den seine öffentliche Stellung eben nicht geneigt machte, volkstümlichen Bewegungen das Wort zu reden. »Auch kein einziger Spanier, so viele wir deren gesprochen, hat jemals zu behaupten gewagt, daß ein Kreole auf Unparteilichkeit vor den Gerichtsschranken rechnen konnte, selbst wenn der königliche Fiskus nicht interessiert war. War jemand wegen politischer Interessen in Untersuchung, so fing der Prozeß mit Einstecken der Menschen an, dann drehte man den Schlüssel des Gefängnisses um und dachte an den Gefangenen nicht weiter.«
So wie aber die stärksten und tödlichsten Gifte wieder ihre Gegengifte haben, so werden die Maximen der grausamsten Tyranneien, unter welchen Völker oft Jahrhunderte geblutet, wieder die gewaltigsten Freiheitshebel, die immer desto kräftiger und siegreicher wirken, je drückender und schwerer das Joch zuvor gelastet. So sollte auch derselbe Grundsatz, infolgedessen ein halber Weltteil einer Familie als eine Art Nadelgeld für ihre menus plaisirs geschenkt war, das Losungswort zur Freiheitserklärung dieser unglücklichen Völker und die empörenden Ungerechtigkeiten der spanischen Beamten der Stachel werden, der diese armen Gedrückten trotz ihrer Apathie und gleichsam wider Willen zwang, dasjenige, was sie im fieberischen Ausbruche südlichen Enthusiasmus ausgesprochen, auch mit der Beharrlichkeit nördlicher Ausdauer fortzuführen So sollte derselbe Grundsatz, infolgedessen ein halber Weltteil einer Familie als eine Art Nadelgeld für ihre menus plaisirs geschenkt war, das Losungswort der Freiheit usw. Die amerikanischen Besitzungen der Krone Spaniens wurden als ein von dem letzteren Reiche isolierter und dem Könige eigens und unbedingt angehöriger, ihm geschenkter Staatskörper für die Rechnung desselben nach eigenen Gesetzen, nämlich den leyes de las Indias, vom Rate der beiden Indien verwaltet. Diesem anerkannten Grundsatze zufolge weigerten sich daher auch die südamerikanischen Provinzen, und namentlich Carracas, die Regierung der obersten Junta von Sevilla und später der Cortes anzuerkennen, behauptend, daß sie bei Erledigung des Thrones in ihre natürlichen Rechte, die der Selbstbeherrschung, zurückkehrten. Wahrscheinlich jedoch würde diese schöne Erklärung erfolglos geblieben sein, wenn nicht die Grausamkeit der spanischen Generale und Oberbeamten das Volk gezwungen hätte, das, was seine Vertreter ausgesprochen, auch zu verfechten..
Es war vielleicht ein Glück für die künftige Unabhängigkeit des Landes, dessen traurigste Periode wir schildern, daß ihm in dieser verhängnisvollen Krisis ein Mann zum Regenten gesandt worden, der die Maximen der spanischen Staatskunst auf eine Weise in Anwendung brachte, die, während sie dem blödesten Verstande die absolute Notwendigkeit einleuchtend machte, sich dieser Herrschaft um jeden Preis zu entledigen, ihn zugleich in die Kunstgriffe dieser Regierungsart und die tiefe Verworfenheit seiner Herrscher blicken ließ und ihn so in die Möglichkeit versetzte, diese Herrschaft mit denselben Waffen zu bekämpfen, die sie mit solchem Erfolge gebraucht hatte. Wirklich schien es, als ob der Mann, von dem hier die Rede ist, auserkoren worden wäre, um der Welt ein Beispiel aufzustellen, wie auch die ausgezeichnetsten Talente nicht imstande sind, ein Staatsgebäude zu erhalten, das der Grundlagen der Wahrheit und Gerechtigkeit ermangelt. Doch dieser Mann spielt in der Geschichte dieses Landes eine zu merkwürdige Rolle, als daß wir ihn nicht mit ihrem Griffel selbst zeichnen sollten.
Señor Vanegas, Grande der ersten Klasse durch seinen Rang, Generalkapitän Der höchste militärische Grad, den es in der spanischen Armee gibt. der königlichen Armeen, aus einer bedeutenden Familie entsprossen und mit bedeutenderen verschwägert, hatte, so ging das Gerücht, vorzüglich gewissen Einflüssen die höchste und wichtigste Stelle zu verdanken, die die Krone Spaniens vergeben konnte. Seine Laufbahn als Befehlshaber der spanischen Heere in der pyrenäischen Halbinsel war nicht glücklich gewesen. Er hatte die bedeutenden Schlachten von Cuença und Almonacid in der Mancha verloren und sich den Ruf erworben, mit einer ganz besonderen Geschicklichkeit die Armeen seines Vaterlandes auf die Schlachtbank liefern zu können. Diese passive Eigentümlichkeit war indessen so wenig imstande gewesen, seinem Einflusse auf die leitende oberste Junta Eintrag zu tun, daß ihm diese vielmehr, nach Iturrigarays Ankunft als Staatsgefangener, die Herrschaft über dasselbe Mexiko anvertraute, dessen Partei er bei mehreren Gelegenheiten mit so vieler Wärme genommen und dessen Recht zur Selbstbeherrschung er in so glühender Sprache verfochten hatte.
Der Mann hatte, wie es bei Charakteren seiner Art nicht selten der Fall ist, den zweideutigen Vorzug, sich einen doppelten Ruf erworben zu haben, den wir einen europäischen Hof- und einen amerikanischen Volksruf nennen möchten. Der erstere sprach ihm den Ruhm eines vollendeten Staatsmannes und getreuen Dieners zu, der mit einer bewundernswerten Gewandtheit seine Pläne durch alle Labyrinthe politischer Konflikte hindurchzuführen verstand, der amerikanische schilderte ihn so, wie wir ihn sich selbst schildern gehört haben. Beide ließen seinen häuslichen Tugenden Gerechtigkeit widerfahren. Sein Mut war wieder weniger gerühmt, doch sprach man ihm nicht Festigkeit und Scharfblick im entscheidenden Moment ab. Soviel war wenigstens nicht abzuleugnen, daß der erste und gefährlichste Ausbruch der Revolution großenteils an seiner energischen Tätigkeit gescheitert und daß Mexiko selbst, der Sitz und Stützpunkt der spanischen Herrschaft in Neuspanien, an den verhängnisvollen Tagen des dreißigsten und einunddreißigsten Oktobers nur durch seine Besonnenheit gerettet worden war. In seiner Eigenschaft als General en Chef der sämtlichen Streitkräfte des Landes, Präsident des obersten Gerichtshofes und Haupt der exekutiven Behörde, war er in der Tat zeitweiliger Herrscher der weiten Reiche Mexikos, der Brennpunkt, in dem sich die Strahlen des ganzen Landes konzentrierten und von dem sie wieder gebrochen in jeder Richtung ausströmten, dem Namen nach von der Audiencia, dem höchsten Gerichtshofe, kontrolliert auf beiläufig dieselbe Weise, wie in unausgebildet konstitutionellen Staaten die Willkür des Fürsten von den ohnmächtigen oder bestochenen Kammern kontrolliert wird, wenn sie nicht durch einen momentanen Impuls zur Opposition oder, was dasselbe sagen will, zur Verfolgung eines neuen Interesses getrieben wird.
Einen stärkeren Hemmschuh jedoch hatte die furchtbare Gewalt dieses Mannes in den sich kreuzenden Interessen und der Verderbtheit seiner eigenen Unterbeamten und Landsleute, des Auswurfes von Spanien, die um so weniger geneigt waren, ihm den unbedingten Gehorsam zu leisten, den die spanische Regierung als das Lebensprinzip für alle ihre Agenten aufgestellt hatte, als er bloß von den Cortes eingesetzt, der eigentlichen heiligenden Sanktion, der Ernennung des Königs, entbehrte. Dieser loyale Wahnsinn hatte mit dem durch die gewaltsame Entfernung seines Vorgängers gegebenen bösen Beispiele viel dazu beigetragen, ihn in die gefährlichste Lage zu bringen, die es für einen Herrscher geben kann, jene falsche Stellung, die ihn zwang, sich bald in die Arme der Kreolen, bald wieder in die seiner Landsleute zu werfen, bald die ersteren, bald die letzteren aufzuopfern. Es war diese Politik um so verhängnisvoller, als sie endlich auch die letzten und getreuesten Anhänger der spanischen Regierung, den eigentlichen Adel, notwendig entfremden mußte.
Soviel ist gewiß, daß der eigentümliche Charakter oder, wie wir es nennen wollen, die Charakterlosigkeit dieses Mannes sehr viel zur merkwürdigen Gestaltung eines der größeren Reiche der neuen Welt beigetragen.