Clara Schreiber
Eine Wienerin in Paris
Clara Schreiber

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Madame Edmond Adam.

(Juliette Lamber.) Die Frauen sind seit Jahrhunderten in Frankreich eine anerkannte Großmacht. In den letzten Decennien zehren die Salons der Epigonen jedoch meist vom Ruhme der Vergangenheit. Die Stirnen der Enkeltöchter tragen noch einen Lichtstrahl vom Geiste der Großmütter, und die modernen Französinnen haben es nicht leicht, wenn sie das Erbe ihrer Vorgängerinnen antreten wollen, deren origineller Geist in witziger Feinfühligkeit die Zeit erfaßte und beherrschte. Die Gegenwart entwickelt viele Talente, aber sie ist arm an Genies. George Sand war vielleicht die letzte Französin von internationaler Bedeutung, einer Geistesgröße, werth, Liebe und Haß zu erregen. Die französischen Schriftstellerinnen sind zumeist nicht blos durch die Feder und mit der Feder interessante Erscheinungen. Man kann sie losgelöst vom literarischen Schaffen denken, und es bleiben auffallende Individualitäten zurück, sowie es Königinnen gibt, die ohne den Glanz der Krone bemerkenswerthe Menschen sind. Das Reich der französischen Frau ist von Alters her der Salon. Dieser überdauerte alle Staatsumwälzungen und Regierungsformen, er ist zumeist ein Spiegelbild des Augenblicks. Der französische Salon wurzelt tief in den gesellschaftlichen Neigungen, er kann an Bedeutung abnehmen, die Herrschaft wechseln, aber kaum anders untergehen. Manche Epoche bedeckt die feinen Blüthen desselben mit einer Eisdecke. Unter dieser erfrieren die Keime nicht; wenn ein warmer Sonnenstrahl die Schneehülle schmilzt, so entfaltet sich üppig grünendes Leben. Die dritte Republik ist bisher solch eine Eisdecke, die nur ab und zu durch grüne Stellen unterbrochen wird. Die dritte Republik ist jung, die Bäume, die sie gepflanzt hat, geben noch keinen Schatten, und manches Stück Land dehnt sich noch unbebaut. Ein grünes wohl gepflegtes Plätzchen hat Madame Edmund Adam (Juliette Lamber) eingefriedet. Ihr Salon erhebt den Anspruch, ein Blatt in der Geschichte des modernen Paris einzunehmen: Madame Adam ist eine locale Berühmtheit, ein interessantes Kind ihrer Zeit, auch nicht um einen Zoll höher als diese. Die Natur hat der Dame die Schönheit und Monsieur Adam ein wohlgefülltes Portefeuille auf den Lebensweg mitgegeben. Es ist um Vieles bequemer und angenehmer zu beherrschen, als sich unterzuordnen, und Schönheit und Reichthum sind für die Frau Thron und Szepter. Alfred Meißner schrieb einst ein begeistertes Gedicht auf George Sand, in welchem folgender Vers vorkam:

»Viel Kronen gibt es, dunkle, dornenvolle,
Die Gott den Kindern dieser Erde lieh;
Die schwerste doch, mit der der Herr im Grolle
Ein Weibeshaupt bekränzt, ist – das Genie.«

Das anmuthige Haupt Juliette Lamber's hat der dunkle Dornreif nirgends wund gedrückt.

Man kann die absonderliche Frau nicht ohne den Rahmen ihrer gesellschaftlichen Beziehungen und ihrer Lebensstellung denken. Auf dem Wege der Entsagung wäre es ihr kaum gelungen, ein hohes Ziel zu erreichen. Glückliche Zufälle kamen ihrem energischen Wesen jedenfalls zu Hilfe. Es gibt Kreise in Paris, die behaupten, Madame Adam mache Sonnenschein und Regen ( qu'elle fait la pluie et le beau temps); andere, welche spöttisch die Achseln zucken und sagen: ce ne sont que les étrangers qui la prennent au serieux. (Nur die Fremden nehmen sie ernst.) Juliette Lamber gehört nicht zu den Frauen ohne Geschichte, und der Chroniqueur hat die Pflicht discreter Rücksicht auf das Recht der Lebenden. Die Gebildeten sind indeß nicht kleinlich genug, außergewöhnlichen Erscheinungen zu verwehren, daß sie sich über manche der Menge gezogene enge Schranke hinwegsetzen. Ungewöhnliches wird auf breit getretenen Pfaden selten erreicht.

Juliette Lamber wurde 1836 zu Verberie, im Departement Oise, geboren. Sie hatte kein nennenswerthes Vermögen, war aber eine auffallende Schönheit und besaß einen lebhaften scharfen Verstand. Siebzehnjährig vermälte sie sich mit dem Arzte La Messine, einem in kleinen bürgerlichen Verhältnissen lebenden schlichten Manne, den nichts befähigte, in der Gesellschaft einen hervorragenden Platz einzunehmen. Juliette sehnte sich nach socialer Stellung, ihre Ehe war nicht glücklich, La Messine nicht der Mann, Juliettens Herz auszufüllen und sie ihre hochfliegenden Pläne vergessen zu machen. Die junge Frau griff zur Feder. Viele vor und nach ihr haben die Oede des eigenen Herzens zu vergessen gesucht, indem sie Phantasiewesen schufen, mit denen sie lachen und weinen lernten. Das sind nicht die Dichterinnen von Gottes Gnaden, nicht diejenigen, die der Genius schöpferisch beseelt. 1858 erschien Juliette Lamber's erster Roman »Blanche«. Diesem ließ sie unter dem Titel: » Idées anti-Proudhommiennes sur l'amour, les femmes et le mariage,« ein Büchlein folgen, dessen Tendenz sich gegen die von Proudhomme ausgesprochenen naturalistischen Ansichten richtete. Die Verfasserin zeichnete dies Werkchen Juliette Messine, als wollte sie, trotz des persönlichen Unglücks, die Richtigkeit ihrer idealistischen Ideen verfechten. Die Ansichten Juliettes waren selbst 1860 nicht mehr neu, sie verrathen weder Originalität noch Gedankenfülle, und sie kleiden sich durchaus nicht in das Gewand vollendet eleganter Diction.

Ueberdies ist die junge Frau Proudhomme nicht gewachsen. Ihre Erklärungen der Liebe: »Der Zweck der Liebe ist die Liebe selbst, das Glück, welches sie gewährt; man liebt, um zu lieben, nicht um Kinder zu erzeugen. Liebe heißt sein Leben vergrößern, indem man es begrenzt. Die Natur hat die Erhaltung der Gattung durch den Genuß gesichert, der Mensch aber wird durch die Liebe erhoben,« sowie ein Resumé, daß, »wenn nach sieben- oder achtjähriger Ehe die Zeit des Kinder-zur-Welt-bringens für die Frau vorüber sei, und diese nun die Leere des Daseins empfindend aufhöre, Anderen zu leben und für sich selbst zu leben beginne,« sind Gemeinplätze, die wenig Eindruck machen. Die Fesseln der Ehe wurden der jungen Frau unerträglich, sie sehnte sich nach Paris und verließ ihren in der Provinz lebenden Mann, um sich nach der Hauptstadt zu begeben. 1862 wurden »Les Idées anti-Proudhommiennes«, Lambert gezeichnet, in zweiter Auflage herausgegeben. Da die schöne Frau Gefallen erregte, fanden ihre Bücher Beachtung. Juliette lebte in sehr beengten Verhältnissen. Aus dieser Epoche ihres Lebens stammen ihre Beziehungen zu Claude Vignon, der nachmaligen Gemalin Rouvier's (Handelsministers im Cabinet Gambetta). Juliette fehlte es nicht an Verbindungen, sie lernte Edmond Adam kennen, der als General-Secretär der Escomptebank in glänzenden Vermögensverhältnissen lebte und als ehemaliger Redacteur des »National« in journalistischen und politischen Kreisen viele Anknüpfungspunkte zählte. Edmond Adam war um 20 Jahre älter als Juliette. Der große vierschrötige herzensgute Mann fühlte sich von der schönen jungen Frau sehr angezogen. Die Beiden traten bald in ein nahes Verhältniß zueinander. Hätte Juliette die Möglichkeit einer Trennung ihrer Ehe vor sich sehen können, wie sonnig und licht würde das Leben ihr erschienen sein! So aber lebten Adam und Juliette in der qualvollsten Aufregung.

Monsieur Adam that zwar Alles, um Doctor La Messine davon abzuhalten, Juliette's Wiederkehr zu erlangen, aber er und Juliette litten schwer unter den Verhältnissen. Indeß erhielt Doctor Messine eine Mission nach Afrika und die Liebenden athmeten etwas freier. Juliette fand überall Beachtung. Ihre ehedem zarte Gestalt hatte an Rundung, Fülle und Stattlichkeit gewonnen, ihr Gesicht spiegelte in reizender Beweglichkeit jeden Eindruck wieder, ihr ganzes Wesen entfaltete gewinnende Anmuth. Sie war klug, gelehrig über alle Maßen, ehrgeizig und wußte sich Adam völlig unentbehrlich zu machen. Er und seine Freunde waren ihr blind ergeben. Der Tod Messine's ermöglichte ihre eheliche Verbindung mit Adam und sie führte endlich mit Berechtigung den Namen, unter dem sie längst von aller Welt gekannt war. Das Haus Adam ward zum Mittelpunkt patriotischer, ehrgeiziger Streber auf politischem und literarischem Gebiete. Der Krieg von 1870 hatte Adam in den Vordergrund geschoben; auf den Trümmern der Tuilerien entstand der erste Salon der dritten Republik, groß gesäugt mit der schäumenden Milch der Commune, der Salon des Polizeipräfecten und unabsetzbaren Senators Adam oder vielmehr Salon seiner Gemalin, die während der Belagerung von Paris tapfer Stand gehalten hatte und den Wendepunkt, den die Republik für sie selbst herbeiführte, nicht unterschätzte. Die schöne Frau brauchte nun nicht mehr zagend zu überdenken, ob die Pforten von Compiegne sich ihr jemals erschließen würden. Mochte sie befürchtet haben, in der Gesellschaft nur Duldung zu begegnen, so fühlte sie um so dringender die Nothwendigkeit, eine Macht zu werden. Sie errang Huldigung und Freundschaft, sie ward zum Mittelpunkte eines weiten Kreises. Gambetta und Rochefort entwickelten ihre Ideen vor der schönen klugen Frau, ihr Salon war neutrales Gebiet, auf dem die verschiedensten Meinungen ausgetauscht wurden.

In jener Zeit schrieb Madame Adam »le journal d'une Parisienne; le siège de Paris 1873«. Das Buch, an die einzige Tochter Madame Adam's gerichtet, ist frisch und packend. Die Schilderungen sind lebendig, das Ganze warm empfunden; es steht ungleich höher als die anderen Werke der Verfasserin: »L'éducation de Laure«, »Le mandarin«, »Voyage autour d'un grand pin«, »Dans les Alpes«, die alle nur ein sehr mittelmäßiges Talent verrathen, trotzdem man die Dame beschuldigt, die Kinder ihrer Muse nicht ohne fremde Nachhilfe zur Welt gebracht zu haben. Aus dem Kriege stammt der Deutschenhaß, aus dem Madame Adam kein Hehl macht. Sie träumt Revanche, und sie sieht das beleidigte und Rache schreiende Frankreich in sich selbst verkörpert. Monsieur Adam war todt, die Rosenkränze der Liebe welkten, Madame Adam sehnte sich nicht nach den geweihten Rosenkugeln, die mit Heiligen-Legenden einschläfern, sie hatte das Bedürfniß, zu schaffen und zu wirken, und da sie das große Vermögen ihres Gatten geerbt hatte, gründete sie »La nouvelle revue«, bestimmt der monarchischen »Revue des deux mondes« den Rang abzulaufen. Die Revue ward von verschiedenen Seiten begünstigt und diente von Anfang an antideutschen Gesinnungen, die in den Briefen über äußere Politik, welche Madame Adam selbst schreibt, besonders hervortreten. Juliette ließ sich gern die Egeria Gambetta's nennen, aber die Beziehungen der Beiden wurden in der letzten Zeit sehr locker. Gambetta gehörte nicht zu denen, welche sich von einer Damenhand lenken ließen. Frau Adam schrieb 1878 an einem phantastischen Roman »Greque«. Die Vorrede enthält die Widmung des Buches an Henner, der eben im »Salon« sein bekanntes Bild »Elsaß« ausgestellt hatte. »Sie nannten das trauernde Mädchen Elsaß, ich nenne die Griechin, die ich schildere, im Herzen nicht anders«, schreibt Madame Adam, die sich plötzlich mit Vorliebe auf das Studium der Griechen warf und ein Buch »Griechische Dichter« veröffentlichte. Der Vollständigkeit halber führen wir noch den Roman »Laide« an, ein Buch mit krankhafter, unnatürlicher Grundlage, nicht frivol in der Darstellung, aber durchaus frivol in der Empfindung. Ein Vater verstößt seine mit allen Geistesgaben und Herzenseigenschaften ausgestattete Tochter, weil sie häßlich ist, d.h. farblose Haare und einen grauen Teint hat. Ein junger Mann, den das Mädchen liebt, wirbt um dasselbe, weil seine Maitresse auf diese Verbindung nicht eifersüchtig ist. Helene, so heißt die Häßliche, wird schließlich schön und als »Schöne« von Vater und Mann geliebt. Das Buch ist tolles Zeug ohne feines Verständniß für das menschliche Herz. Die anti-deutsche Gesinnung der Madame Adam geht mit russophilen Neigungen Hand in Hand. Der Kaiser von Rußland, Alexander der Zweite, hat sich wiederholt der Revue als Organ bedient, Großfürst Constantin gehört zu den Madame Adam nahestehenden Personen. Er dinirt bei der Dame und zeichnet dieselbe jederzeit mit Wohlwollen aus. Als Madame Adam einmal mitten im Winter eine Reise nach Rußland unternahm, erschöpfte man sich in den verschiedensten Versionen. Die Einen behaupteten, sie sei beauftragt ein Bündniß zwischen Rußland und Frankreich zu Stande zu bringen, und werde von Petersburg nach Wien gehen, um durch den Beitritt Oesterreichs die Tripel-Allianz vollständig zu machen; die Anderen meinten gar, sie hole russische Hilfe für Gambetta's ehrgeizige Pläne; wieder Andere erklärten, sie suche russisches Gold für die »Novelle Revue«, und eine andere Version behauptete, sie hätte in Vorausahnung der Börsen-Katastrophe derselben aus dem Wege gehen wollen. Ein Journal colportirte die Nachricht, die russische Kaiserin habe die Dame zu sich geladen. Das Nächstliegende wurde nicht besprochen. Madame Adam empfand vielleicht das Bedürfniß, Sensation zu erregen, und wußte, daß die Reise an die Newa dazu ein prächtiges Mittel sei. Sie erhoffte einen Triumphzug, die Pariserin dachte es sich wunderschön, die russischen Bären an ihren Schlitten zu spannen, mit Alexander III. die Constitution, mit Aksakoff die Nihilisten zu besprechen und von der nordischen Kaiserin als fine fleur der Pariser Welt in die intimen Cirkel gezogen zu werden. Da verkündete Rochefort plötzlich im »Intransigeant«, die Kaiserin habe sich geweigert, Madame Adam zu empfangen. Der Triumphzug in Moskau und Petersburg nahm nicht den gewünschten Verlauf, und trotzdem Madame Adam durch ihre Thätigkeit für die Verunglückten des Wiener Theaterbrandes sich in Wien warmer Aufnahme versichert glaubte, kehrte sie schnurstraks nach Paris zurück, mehr als je ergrimmt über den eisernen Kanzler, dessen Griffe überall hinreichen. Man erzählte, daß Madame Adam ihre prachtvolle Besitzung in Cannes verkaufte, und brachte das mit der Börsen-Katastrophe und mit dem Mißlingen der Revue-Angelegenheit in Rußland in Verbindung. Madame Adam ist zweifellos eine energische und ungewöhnliche Frau, aber das Interesse an der Politik überwuchert bei ihr die Theilnahme an humanistischen Interessen. In ihrer Ausnahmsstellung sehr zufrieden, fällt es ihr niemals bei, für die Gesammtheit der nach vielen Veränderungen im code civil schmachtenden Frauen einzutreten. Madame Adam ist noch immer eine imposant schöne Frau, sie sieht nicht älter aus denn 35 Jahre. Ihre ganze Erscheinung ist ebenso elegant als anmuthig. Sie spricht lebhaft, klar, bestimmt, verträgt keinen Widerspruch, ohne heftig zu werden, ist immer sehr beschäftigt, daher sehr zerstreut. Sie macht weitmehr den Eindruck einer liebenswürdig sein wollenden Aristokratin, als den einer bedeutenden, geistig hochstehenden Republikanerin. Ihre Stimme ist von angenehmer Klangfarbe, sie spricht sehr schnell, findet für Jeden ein freundliches Wort, läßt sich ungern in ein längeres Gespräch verwickeln, dem sie aufmerksam folgen müßte. Sie hat viel gesehen, viel gehört und hat die Eigenschaft der meisten Frauen, rasch aufzufassen. Allgemeines, gründliches historisches Wissen besitzt sie nicht, sie denkt auch nicht gern intensiv nach und ist gewohnt zu imponiren und keinen Tadel zu erregen. Der Salon der Dame ist ein Sammelplatz der Fremden, die auf das Pariser literarische und sociale Leben neugierig sind und, gewöhnlich enttäuscht, nicht wagen, ihre Enttäuschung einzugestehen. Man trifft mehr Russen, Polen und Walachen bei Madame Adam als Pariser. Die Pflicht der Hausfrau beschränkt sich an solchen Abenden darauf, einen Gruß mit jedem Gast zu wechseln. Dieser Pflicht kommt Madame Adam stets freundlich lächelnd nach. Die große Anzahl der anwesenden Personen schließt jedes Gespräch von allgemeinem Charakter aus. Die Correspondenten der verschiedenen Journale suchen ängstlich eine Neuigkeit zu erhaschen und nehmen, indem sie sich von der Mühe des Abends erholen, die Beruhigung mit in ihr Café, daß der Weltfriede noch ungestört sei. Wer in engem Rahmen manche interessante Person schauen will, kann im Salon Adam Physiognomie-Studien machen. Unter den hervorragenden Besuchern fallen Dumas und Daudet auf. Madame Adam hegt die feste Ueberzeugung, daß Elsaß und Lothringen wieder französisch werden müssen; sie erklärt offen, mit jedem Faden, den sie in das Gewebe einschießen könnte, glücklich zu sein, und hegt den Ehrgeiz, am politischen Webstuhl mitschaffen zu wollen, nicht ohne in das Gewebe ihre Chiffern zu fügen. Das sonnig klare Auge des französischen Genius liest klar auf dem Grunde der Menschenseelen, und eine Thräne trübt den strahlenden Blick, der Genius schaut hinüber nach der stolzen Germania, und von seinen Lippen fallen flüsternde Worte: »Sie tragen mich auf der Lippe, ihr eigenes Ich im Herzen.« Germania aber fährt mit der schlanken, kühnen Hand glättend über die silbernen Wogen des Rheines. »Fließe ruhig, mein treuer, starker, deutscher Strom.«


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