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Vorbemerkung.

Der Darstellung der epikureischen Philosophie, die auf den folgenden Blättern gegeben wird, liegen die nachstehenden Bücher und Schriften zugrunde:

Usener, Epicurea. Leipzig 1887.

Huebner, Diogenis Laertii de vitis, dogmatis et apophthegmatis clarorum philisophorum libri decem. Leipzig 1828.

Zeller, Die Philosophie der Griechen. Dritter Teil, erste Abteilung, erste Hälfte: Die nacharistotelische Pilosophie. 4. Auflage, herausgegeben von Ed. Wellmann. Leipzig 1909.

Zeller, Grundriß der Geschichte der griechischen Philosophie. 9. Auflage. Leipzig 1908.

Ueberweg-Heinze, Grundriß der Geschichte der Philosophie des Altertums. 8. Auflage. Berlin 1894.

Schwartz, Epikur, in: Charakterköpfe aus der antiken Literatur. Zweite Reihe. Leipzig 1910.

Guyau, La morale d'Épicure, Paris 1878.

Bahnsch, Des Epikureers Philodemus Schrift περὶ σημείων καὶ σημειώσεων. Lyck 1879.

Martha, Le Poème de Lucrèce. VII. Ed. Paris 1909.

T. Lucretius Carus, Von der Natur der Dinge. Übersetzt von Karl Ludwig von Knebel. Leipzig (Reclam).

Liepmann, Die Mechanik der Leukipp-Demokritischen Atome (Leipziger Dissertation). Berlin 1885.

Fr. A. Lange, Geschichte des Materialismus. Leipzig (Kröner).

W. Nestle, Die Nachsokratiker I. Jena 1923. Weitere Literatur ist im Text angegeben.


Eine griechische Übersetzung meines Büchleins, besorgt von Dr. A. Daleggio, erschien 1926 in Athen.


Welche Bedeutung wir der Philosophie Epikurs beimessen, das läßt sich am besten mit einem Wort von Nietzsche (Menschliches Allzumenschliches) aussprechen: »Noch jetzt meinen viele, der Sieg des Christentums über die griechische Philosophie sei ein Beweis für die größere Wahrheit des ersteren – obwohl in diesem Falle nur das Gröbere und Gewaltsamere über das Geistigere und Zarte gesiegt hat. Wie es mit der größeren Wahrheit steht, ist daraus zu ersehen, daß die erwachenden Wissenschaften Punkt um Punkt an Epikurs Philosophie angeknüpft, das Christentum aber Punkt um Punkt zurückgewiesen haben.«

Aber nicht nur die Wissenschaft, auch das erwachende Leben knüpft wieder an den richtig verstandenen Epikureismus an. Der asketische Geist der christlichen Lebensauffassung, der so lange wie ein dumpfer Nebel über dem Leben der abendländischen und besonders der nordischen Völker lag, auch er beginnt zu weichen; Sinnenfreude und Sinnenlust, verdammt und verfehmt, unterdrückt und verleugnet unter der Herrschaft des Christentums, treten wieder in ihre schönen Rechte ein und durchdringen mit ihrem verklärenden und erwärmenden Schein den Ernst des Lebens, der sich dabei durchaus nichts zu vergeben braucht, vielmehr an heiliger Glut gewinnt. Leib und Seele gleichermaßen in Schönheit und Kraft entwickelt und betätigt, lassen uns im Epikureismus zu jener hohen Lebensauffassung gelangen, die »mit Heiterkeit nach hohen Zielen wandelt«.

Heinrich Schmidt


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