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Pekenkuhle

Ein Kolk ist Pekenkuhle, der liegt so still und tief.
Heiße Sonne mittags in seinen Wassern schlief.

Langsam ein weißer Arm aus regloser Flut sich reckt;
Ein seltsam klagender Ruf ruhende Raben schreckt.

So hallt es: »Gekommen die Stunde! Er aber, noch ist er nicht da!«
Dunkle Raben nur wissen, was dort geschieht und geschah.

Dunkle Raben stoben krächzend einst in den Wind,
Da stürzte sich weinend ein Mädchen in den Kolk mit ihrem Kind.

Sie hat ihm zu Füßen gelegen, dem Burschen stolz und braun:
»Komm mit, komm mit zum Altare, da soll der Pfarrer uns traun!

O hör mein angstvoll Flehen, geh nicht in die Welt hinein
Und laß mich mit deinem Knaben in Schanden nicht allein!«

Er stieß sie fort mit Zürnen, setzt risch sich auf sein Roß,
Ein herrisch finstres Trutzen fest seinen Mund ihm schloß.

»Und kann dich gar nichts halten, so hält dich ein düsteres Grab,
Dahin ziehen aus fernster Ferne vier Arme dich hinab.«

Er lachte, setzte die Sporen, weithin das Roß ihn trug;
Ihm hallte nach die Klage, es gellte dazwischen ein Fluch. – –

Noch immer Pekenkuhle harrt so still und tief;
Wieder aus dem Schilfe die klagende Stimme rief.

Sie ruft: »Gekommen die Stunde! Wann endlich ist er da?«
Da dröhnt es von Rosseshufen – ein staubiger Reiter ist nah.

Jäh hält er an am Kolke, er weiß nicht, was er will;
Müde springt er vom Rosse, – die Raben harren still.

Ist jung in die Ferne gezogen, nun kommt er grau zurück;
Hat draußen nicht Ruhe gefunden und suchte vergeblich das Glück.

Heimweh hat er im Herzen, in der Kehle dörrende Glut,
Er nimmt den Hut vom Kopfe und schöpft aus der kühlen Flut.

Ein seltsam bangendes Ahnen – dennoch, er trinkt und trinkt.
Da zuckt ihm ein Blitz durch die Seele, sein Auge wird dunkel – er sinkt.

Vier Arme fassen ihn leise und ziehn ihn hinab so tief. –
Aus Pekenkuhle nie wieder die klagende Stimme rief.

*