Albert Ruppersberg
Geschichte der Gemeinde und Bürgermeisterei Dudweiler
Albert Ruppersberg

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d) Die katholische Kirche.

Seit der Einführung der Reformation im Jahre 1575 waren die katholischen Bewohner von Dudweiler nach St. Johann eingepfarrt. Im Jahre 1736 zählte man in Dudweiler 29 Katholiken; im Jahre 1738 gab es hier nur 4 »päpstliche« Häuser. Im Jahre 1828 hatte sich die Zahl der Katholiken auf 228 vermehrt. Infolge der Entwickelung des Bergbaues wanderten viele katholische Bergleute zu, sodaß im Jahre 1857 die Zahl der 138 Katholiken in Dudweiler selbst auf 1417, in der ganzen Bürgermeisterei auf 3587 (gegen 4484 Evangelische) sich belief. Diese starke Vermehrung machte die Gründung einer besonderen katholischen Gemeinde Dudweiler-Sulzbach nötig, die schon im Jahre 1854 angeregt worden war, aber erst am 6. November 1858 ins Leben trat. Sie wurde von einem Pfarrvikar (1858–1863 Jakob Schneider, 1863–1865 Matthias Österling) geleitet, dem die Bürgermeisterei ein Gehalt von 301 Talern und eine Mietsentschädigung von 85 Talern bewilligte. Am 25. August 1865 wurde die katholische Pfarrei Dudweiler begründet, die dem bisherigen Vikar Österling übertragen wurde. Das Pfarrgehalt betrug 600 Taler, wozu die Gemeinden der Bürgermeisterei 133 Taler 20 Silbergroschen beitrugen.

Katholische Kirche zu Dudweiler

Im Jahre 1866 wurde die dreischiffige gotische Kirche zu Ehren der Jungfrau Maria eingeweiht, auch ein ansehnliches Pfarrhaus gebaut und ein Kloster der Schwestern vom heiligen Geist gegründet. Auch entstanden eine Anzahl von katholischen Vereinen und Bruderschaften.

1868 wurde die Pfarrvikarie Sulzbach von Dudweiler abgetrennt. Es blieb in Dudweiler eine katholische Gemeinde von 4805 Seelen, die sich im Jahre 1887 auf 6157 und im Jahre 1913 auf 12 651 Seelen (gegen 9235 Evangelische) vermehrt hatte.

Um die Entwickelung der Gemeinde machte sich Pfarrer Österling sehr verdient. Er hat in den Jahren 1880–1882 die Kirche im Innern ausschmücken lassen. Eine Hauptzierde ist das Gemälde: die heilige Barbara, die Schutzpatronin des Bergbaues, bringt einem verschütteten Bergmann die Tröstungen der Religion. Pfarrer Österling war von 1888–1900 Dechant des Dekanates Saarbrücken. Am 1. März 1900 wurde ihm, der bereits 73 Jahre zählte, die Pfarrei Thörnich a. d. Mosel übertragen, wo er im Jahre 1902 sein goldenes Priesterjubiläum feierte und im Jahre 1904 starb. Sein Nachtolger war Pastor Porten, der im Jahre 1917 nach Boppard versetzt wurde. Ihm folgte im Jahre 1918 Pfarrer Albert Paulus aus Malstatt, der im Jahre 1921 auf die Pfarrei Münster bei Bingerbrück versetzt wurde. Seine Stelle erhielt Pfarrer Josef Rausch, bisher in Haag (Kreis Bernkastel).

Als katholische Vereine bestehen die St. Barbara-Bruderschaft und der Knappenverein Wilhelm. 139

 


 


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