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Aus der Reihe der Beiträge Friedrich Ratzels zu den »Grenzboten« faßt dieser Band eine Anzahl von Bildern und Skizzen zusammen, die in ihrer Art und ihrem Inhalt neben den mehr wissenschaftlichen, kritischen und politischen Beiträgen für sich stehen. Die meisten davon sind im Laufe der Jahre von ihrem Verfasser selbst veröffentlicht worden, einen Teil haben die »Grenzboten« erst nach seinem Tode gebracht.
Zum Titel hat der Band die Überschrift erhalten, die Ratzel seinen Jugenderinnerungen, die die erste Abteilung bilden, gegeben hatte. Diese und die Bilder aus dem Kriege mit Frankreich sind Bausteine zu einem größern Werke, das Ratzel plante. Es sollte, halb Dichtung, halb Wahrheit, auf seinen Erinnerungen aufgebaut werden; die einzelnen Skizzen sollten »durch Betrachtungen über die Natur und das Leben verbunden werden, die den Leser in den weiten Horizont der Welt aus dem kleinen Leben des Einzelnen hinausführen sollten.« In den Mußestunden der Ferienzeit des vergangnen Jahres gedachte der Heimgegangne die Arbeit, mit der er sich die letzte Zeit seines Lebens mit Vorliebe beschäftigt hatte, fortzusetzen und zunächst seine Studienzeit zu schildern, die die Jugenderinnerungen mit den Kriegsbildern verbinden sollten. Aber sein allzu früher Tod setzte seinem Schaffen ein Ende, und das Werk blieb unvollendet. Doch wird es auch in diesen Bruchstücken, die zu dem Schönsten gehören, was Ratzel geschrieben hat, dem weiten Kreise seiner Freunde und Verehrer ein wertvolles Vermächtnis sein, das sein Andenken bei allen, die ihn gekannt haben, lebendig erhalten wird.
Von den Glücksinseln und Träumen hatte Ratzel die ersten fünf Kapitel dem Verleger noch wenig Wochen vor seinem Tode für die Veröffentlichung in den »Grenzboten« übergeben; sie sollten ebenso wie die schon 1903 abgedruckten Bilder aus dem Lazarett ohne seinen Namen erscheinen; diesen zu verschweigen war nach seinem Tode kein Anlaß mehr. Das sechste Kapitel ist aus zwei unvollendeten Skizzen, die sich im Nachlaß vorgefunden haben, zusammengefügt worden.
Ebenso sind die einzelnen Bilder aus dem Kriege mit Frankreich, außer den schon früher veröffentlichten Lazaretterinnerungen, dem Nachlaß entnommen. Das dritte, vierte, fünfte und siebente lagen in abgeschlossenen Niederschriften vor, hätten aber noch eine sie ganz in Einklang bringende Überarbeitung erfahren sollen. Die beiden ersten sind unvollendete Skizzen, werden aber um ihrer lebendigen Schilderung willen auch als solche willkommen geheißen werden.
An die Wanderbilder der drei folgenden Abteilungen schließen sich die sie vielfach ergänzenden anonym erschienenen Briefe eines Zurückgekehrten an. Ratzel hatte hier die Maske eines in die Heimat zurückkehrenden Deutschamerikaners vorgenommen, weil er auf diese Weise manches unbefangner aussprechen, zugleich aber auch nützliche Parallelen zwischen deutschem und amerikanischem Wesen und Leben ziehn konnte.
Die beiden zum Schluß angefügten Einzelaufsätze offenbaren in besonders schöner Weise die Tiefe des Gedankenlebens und der Weltanschauung ihres Verfassers.
Mögen sich viele an den Schätzen, die dieser Band birgt, erquicken und erbauen.