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Der arme Schwartenhals.

Frische Liedlein. Nürnberg 1565.

Ich kam vor einer Frau Wirtin Haus,
man fragt mich, wer ich wäre:
Ich bin ein armer Schwartenhals,
ich ess' und trink' so gerne.

Man führt mich in die Stuben ein,
da bot man mir zu trinken;
die Augen ließ ich umher geh'n,
den Becher ließ ich sinken.

Man setzt mich oben an den Tisch,
als ich ein Kaufherr wäre,
und da es an ein Zahlen ging,
mein Säckel stand mir leere.

Da ich des Nachts wollt' schlafen geh'n,
man wies mich in die Scheuer;
da wird mir armen Schwartenhals
mein Lachen viel zu teuer.

Und da ich in die Scheuer kam,
da hub ich an zu nisteln;
da stachen mich die Hagendorn,
dazu die rauhen Disteln.

Da ich des Morgens früh aufstand,
der Reif lag auf dem Dache,
da mußt' ich armer Schwartenhals,
mein's Unglücks selber lachen.

Ich nahm mein Schwert wohl in die Hand
und gürt' es an die Seiten;
ich Armer mußt' zu Fuße geh'n,
weil ich nicht hätt' zu reiten.

Ich hob mich auf und ging davon
und macht' mich auf die Straßen;
mir kam ein reicher Kaufmannssohn,
sein' Tasch' mußt' er mir lassen.


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