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Wie die gute Leentje sich wunderte, und was Walther von der Sache hielt.

Walther saß, beide Ellbogen auf dem Tische, und ließ den Kopf darauf ruhen. Er schien in die Näherei vertieft zu sein, die Leentje beschäftigte, aber wir werden sogleich sehen, daß seine Gedanken anderswo waren und zwar weit ab vom Bürgerstand III. 7, b¹ (Pp) .

Sie hatten ihr verboten, mit dem »ungezogenen Jungen« zu sprechen, und nur von Zeit zu Zeit, wenn Jüffrau Pieterse die Stube verließ, fand Leentje eine Gelegenheit, ihm ein paar Trostworte zuzuflüstern. Zwar – es fiel ihr auf, daß Walther nicht so betrübt war, als man eigentlich von einem erwarten sollte, der zwischen den Prügeln von gestern und dem Hauspfaffen von morgen eingeklemmt saß. Morgen sollte nämlich dieser Mann kommen und die Sache erledigen.

»Aber Walther, wie konntest du bloß von Brandstiften sprechen?«

»Ach ... ich meinte ... scht!«

»Und der Graf ... was war denn wieder mit dem?«

»'s war 'n Markgraf ... scht!«

»Was ist denn das für ein Graf? Gewiß wieder aus 'm andern Haus?«

»Ja ... 's war Amalias Vater ... aber das ist es nicht ... ich hab' dir was zu sagen, Leentje ... scht!«

»Amalia ... wer ist Amalia?«

»Das war meine Braut ... aber ... Leentje, ich wollte dir sagen ... scht!«

»Deine Braut ... bist du toll, Walther ... deine Braut?«

»Ja, das war sie ... aber nun nicht mehr ... ich wollte ihr helfen ... aber da kam 'ne Ente ... aber, Leentje, das ist's nicht ... ich begreife nun alles ... scht! ... ich bin vorbeigeschwommen... scht!«

»Wer, was? vorbeigeschwommen?«

»Bei Amalia vorbei ... sie saß im Entengrün ... ich verstehe jetzt alles ... ich bin ... scht!«

»Ich verstehe nichts davon, Walther. Aber die Frauen ... warum wolltest du die Frauen ...«

Arme Leentje ... sie war nie geschändet worden ... sie hätte so viel dafür übrig gehabt!

»Die Frauen standen im Buch ... aber, hör' mal ... ich bin ... scht!«

»Und das Kloster?«

»Das hat nichts damit zu thun... ich weiß nun alles ... hör', Leentje... scht!«

»Mein Gott, Walther, was fehlt dir! Du siehst ja um dich, als ob du toll wärest!«

Walther war aufgestanden. Er richtete sich hoch auf, warf einen stolzen Blick auf die Balken an der Decke, legte die rechte Hand aufs Herz, streckte die linke aus, als wollte er einen spanischen Mantel um sich drapieren ...

Man bedenke, daß Walther niemals im Theater gewesen war ...

... und sagte:

»Leentje, ich bin ein Prinz!«

Darauf kam seine Mutter in die Stube und entfernte ihn mit ein paar Ohrfeigen aus Leentjes Nähe.


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