Robert Müller
Tropen
Robert Müller

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XXVI

Er warf mir einen langen sprechenden Blick zu und sagte dann: »Wissen Sie, Johnny, Sie sind schon ein gesundes Kind, Ihnen kann ich das also sagen. Als ich diese Tage her von euch fortlief, machte ich eine ganz außerordentliche Bekanntschaft. Es war ein Gedanke. Er heißt ›die Gravitation der Intellekte‹. Darin liegt die mechanische Erklärung für so manches – – –«, er hielt inne, schloß die Augen und schien sich eine Reihe von Erinnerungen vergegenwärtigen zu wollen.

»O, Gravitation der Intellekte«, sagte ich und Schauer der Begeisterung kühlten mir den Rücken. »Es ist schon ein Genuß, das zu hören. Das ist ja sehr interessant. Und wie meinen Sie das nun? Gravitation der Intellekte – das ist schon als Worterfindung ein Coup. Nun...?«

»Ja ja, das finden Sie also wirklich? Well, das ist die Lehre von der Anziehung der Geister. Es ist eine ganz neue Lehre. Eigentlich ist es nur der Schlußstein zu meiner Dimensionenlehre, verstehen Sie. Aber es ist noch nicht ganz eingearbeitet. Ich bin noch nicht ganz im Material und da geht es vorerst ein wenig zäh. Wenn ich wieder in die Staaten hinaufkomme – ja, was ja doch anzunehmen ist, wenn ich heil zurückkehre, baue ich eine Universität, die sich ausschließlich mit dieser Disziplin beschäftigt. Wollen Sie mitkommen? Ich stelle Sie als Professor an. Wollen Sie?«

Mir wurde sehr kühl zumute. Mit diesem Menschen saß ich jetzt mitten im Kontinent, wie sollte ich ohne ihn nach Rio kommen? Ich hatte ja selbst eine Lebensaufgabe vor mir. Ich wollte ein Buch schreiben, das mußte »Irrsinn« heißen. Slim war darin die Hauptperson, das heißt, der repräsentative Typus. Zu diesem Zwecke schien es ja schön, daß er irrsinnig war. Aber die Frage stand so: wie kam ich mit oder ohne ihn an die Küste zurück?

»Selbstverständlich!« rief ich schwungvoll, »das nehme ich ohne weiteres an. Ich freue mich schon darauf. Können wir nicht gleich morgen aufbrechen? Es wäre das Beste. Wir verlieren sonst soviel Zeit, und, Slim, am Ende vergessen Sie dann die Hälfte dieses Ideenelixiers, wenn Sie sich hier mit anderem Zeug abplagen. Das wäre jammerschade. Wann brechen wir also auf?«

»Ideenelixier, Ideenelixier, das läßt sich hören. Nun haben Sie auch ein Wort gefunden. Ich habe immer gewußt, daß Sie ein feiner Kerl sind, Johnny. Gestatten Sie mir, daß ich von diesem Worte in meinem nächsten Buche Gebrauch mache? Sie müssen nämlich wissen, ich wälze ein Buch im Kopfe. Es ist eine verdammt metaphysische Geschichte; ich will damit dem rein und ordinär geschäftlich interessierten Positivismus, dem, was man Amerikanismus nennt, das Genick brechen und einen neuen geistigeren Standpunkt aufstellen. Es handelt sich um eine neue Gesundheit. Das Leben erobern, kneten, biegen und brechen, das ist ungefähr mein Typus, natürlich ideal – denn Sie verstehen schon, my boy, daß ich eigentlich ganz anders bin. Ich bin, so wie Sie mich hier sehen, das Produkt eines Trainings. Denn Rasse besitze ich nicht; das heißt, ich habe alle Rassen in mir, ich bin eigentlich, was der Franzose einen deraciné nennt. Dies ist meine Rätselhaftigkeit; das Beunruhigende an mir für Leute, wie Sie sind. Training ist ein verkürztes Verfahren für Rasse. Rasse hat die Hündin Zana und jedes Tier hier im Walde. Ich aber habe Training – ja, also was ich sagen wollte, das Buch soll in Berlin erscheinen. Just in Berlin – in Paris oder Newyork sind sie zu dumm dafür. London gibt es in dieser Beziehung überhaupt nicht. Sie können mir dabei helfen, Johnny; mein Deutsch ist nicht ganz tadellos; ich möchte übrigens gerne wissen, wie Sie schreiben. Sie müssen eine kräftige und gesunde Sprache haben, denke ich. Ahem, Berlin ist der möglichste Ort der Welt, gegenwärtig, heißt das. Es ist der Erbe von Rom und Paris. Die Hälfte von all dem, was jetzt als Amerikanismus das Leben ausfüllt, ist in Berlin gemacht worden. Beherrschen Sie das Englische in der Schrift?«

»Selbstverständlich«, sagte ich, auf seine Irrfahrten eingehend. »Was sollte das nun für ein Buch sein?«

»Ach, ich sagte Ihnen doch schon, es handelt sich um eine Rassigkeit. Nehmen wir an, ich bin der moderne Parvenü. Ich habe, so wie ich da sitze, noch keine Kulturvergangenheit. Ich bin nichts Geschlossenes. Ich habe natürlich eine Menge Instinkte gesammelt, mein Blut hat alle möglichen alten Praktiken, ich reiche sehr weit zurück, vermutlich bis zu den Azteken und vielleicht sogar bis zu den Ägyptern; das ist so mit uns Amerikanern. Sie kennen doch die Atlantistheorie? Wir haben vieles von den indianischen Urmüttern. Vielleicht haben wir auch Negerblut in uns. Unsere schlenkerigen Bewegungen deuten darauf hin. Dazu kommt aber nun, daß ich einen Fundus deutsches Europa in mir habe. Dies alles wirkt auf die Phantasie. Es ergibt aber, zusammengenommen, keineswegs das, was man Rasse nennt. Diesen ausschlaggebenden Mangel ersetze ich durch Training. Ich bringe jede, auch die heterogenste Saite in mir zu einem Klingen. Ich bin ein Urweltmensch in einem Londoner Hotel erster Klasse, der ein metaphysisches Buch – wie gesagt, alles an mir ist irrsinnig entwickelt. Meine vielen Talente sind verdorben, weil sie sich kreuzen. Ich bin der Amerikaner, der Parvenü, der sich aber zugleich überwunden hat. Ist es Ihnen nicht aufgefallen – doch, sehen Sie sich die Literatur der letzten Generation nur einmal an. Der repräsentative Typus ist der Parvenü. Diese Männer, Dichter und Denker, kamen nie aus guten Familien her. Sie waren Bauern, Arbeiter und Juden. Plötzlich marschieren sie mit ihrem phänomenalen Kopfe an der Spitze. Da tut sich eine Salontür vor ihnen auf, sofort verwickeln sie sich in den ersten Teppich, der erste Hauch eines Parfüms macht sie ohnmächtig. Und jetzt ertönt ein Lachen, dieses Lachen, das sie entmannt. Die erste beste Figur, die dieses Lachen, dieses Parfüm, diesen Teppich repräsentiert, ist stärker als sie. Sie fallen irgendeinem Typus Frauenzimmer aus diesen Sphären anheim. Sie schreiben ungeheure Schönheiten, sie schreiben sie unter dem Druck ihrer Sehnsucht. Sie nehmen einen ungeheuren Liebesschatz in all ihre Betrachtungen mit – und niemals ist das Leben um so viele Beobachtungen bereichert worden, wie in dieser Zeit. Diese Menschen waren hypersensibel, wie ein Wilder in einem fremden Walde – sie standen, was auf jeden Fall günstig ist, mit beiden Beinen in einer Fremdheit. Die Kultur war für sie etwas Kontagiöses, ein Bazillus, nichts, das sich einverleiben ließ. Ihr ungeheurer Appetit konnte dadurch nicht beeinträchtigt werden; aber es zeitigte Störungen. Und so kam denn die Welt, das Weltenglück, das panische Glück, das gerade sie anstrebten, nicht vom Flecke. Diese ewig Rekonvaleszenten haben feine Beobachtungen gemacht, die nicht einzuholen sind; wir besitzen davon nur mehr die Methode. In ihrer Sehnsucht nach Eleganz und gutem Geschmack wurden sie unpraktisch, nichts ging ihnen von der Hand, sie waren nie glücklich, es blieb immer bei dem Haschen nach den zierlichen Unterröcken, sie kriegten nie ein solides Frauenstück in die Faust. In der Sehnsucht erfanden sie wieder dieses alte Eisen, die Ferne. Ferne Länder, exotische Landstriche, seltsame Erfahrungen. Und darin haben wir sie heute überholt. Wir haben die Sehnsucht überwunden; mit ihr wohl auch die Beobachtungen, all das, was man unter der Etikette der ›Analyse‹ verstand. Wir sind zu einer synthetischen Lebensform gekommen. Den Kombinationen ist freier Spielraum gelassen, die Kombination ist das Merkmal dieser Zeit. Es ist eine im letzten Grunde artistische Zeit; aber nicht dem Geschmack, sondern dem Wesen nach; denn dem Geschmack nach sind wir natürlich. In dieser Zusammenstellung haben Sie gleich wieder den kombinatorischen Zug. Die große Synthese bricht an. Wir stülpen Asien und Europa und Amerika aufeinander. Und was entsteht, ist eine Menschheit. Nicht nur Amerika ist jung; Europa ist noch viel jünger; viel jünger und seltsamer! Man sollte Forschungsreisen nach Europa antreten, nach dem wirklichen Europa! Sehen Sie, wir, die wir die Sehnsucht überwunden haben, wir kennen auch die Ferne nicht. Für uns ist das eine Frage des Kurriers. Erst, wenn Sie sich den Djungle wie einen etwas altertümlichen Boulevard vorstellen, werden Sie sich darin zurechtfinden. Wir stolpern über keinen Teppich mehr, lassen uns von keinem Parfüm imponieren und werden von keinem Frauenzimmer aufgebraucht. Wir sind ein neues Geschlecht. Wir haben die Sehnsucht überwunden. Wir verstehen unsere Vorgänger, die wir selbst einmal gewesen sind, nicht mehr. Wir lesen diese Bücher. Nein, wir verstehen sie nicht. Sie ärgern uns. Es ist eine vorstädtische Noblesse, den guten Geschmack, nach dem sie sich so sehr sehnten, besaßen sie nie, denn nie besaßen sie ihren eigenen. Sie waren zu wenig hart und trainiert. Diese Menschen haben wir aus Instinkt und bewußtermaßen überholt. Wir stellen einen neuen Typus auf, wir tragen Sorge für einen neuen Geschmack. Wir schreien Zeter und Mordio über die alte Eleganz, wir schreien uns heiser und lassen uns als irrsinnig auf der Gasse auspfeifen, aber weil wir ohne Sehnsucht sind und aus praktischen Motiven handeln, weinen wir nicht nachts in unsere Polster und machen Gedichte; sondern wir schlafen gut und stehen am Morgen mit gestautem Blut in den Fäusten auf. Wir sind Handwerker, Meister und Zimmerleute; wir haben Ideen, um eine ganze Generation neu einzurichten. Unsere Eleganz ist etwas vierschrötig und solid. Können Sie sich unsere Frauen vorstellen? Sie sind wild, großzügig und brutal angezogen, sie haben Kittel an und kräftige Schuhe an breiten Füßen mit schlanken Fersen. Ein solches Geschlecht kennt die Sehnsucht nicht, aber es lebt gut. Diesem Geschlecht will ich seine Gesänge singen. Wir werden nicht mehr aus Sehnsucht produktiv. Wir wollen nicht besser sein, als wir sind, aber just so gut, als wir es von uns verlangen dürfen. Wir glauben mit Vergnügen an geriebene Deutungen dieser sichtbaren Welt, Metaphysik ist wieder unsere Leidenschaft. Aber, Sehnsucht, nein, aus Sehnsucht tun wir nichts. Meine Haltung als Schriftsteller ist durchaus praktisch: erste Hilfe bei Unglücksfällen! Als Erzähler gebe ich dann diese Unglücksfälle. Sie sind gleichsam das Exempel. In dieser Art soll mein Buch sein, Johnny. Es soll ›Tropen‹ heißen!«

»Soso, Tropen«, sagte ich, »das klingt sehr gut. Nein, das ist einfach fabelhaft, das ist ja ein gefundenes Stück. Das hat so was Vielsagendes. Man könnte eigens um diesen Titel herum ein Buch schreiben.«

»Ja, finden Sie?« entgegnete Slim mit sichtlicher Genugtuung. »Ich denke das auch. Ich habe dabei eine verschlagene Absicht. Das Wort hat noch einen Nebensinn. Und das Schönste ist dies, ich lasse die ganze Geschichte von einem erzählen, der gar nie in den Tropen gewesen ist. Das ist nämlich die Pointe. Es stellt sich heraus, daß er, der Nordländer, die Tropen in sich hat. Er braucht gar nicht erst an den Äquator zu gehen, er hat ihn in sich. Sein Gehirn, mit einer üppigen Vegetation von Tropen und Gleichnissen angefüllt, ist aus den Rückständen seiner Abstammung zu erklären. Inmitten der kalten Zone ist er ein klimatisches Residuum. Dieser Mensch, den ich dort zeige, ist bei aller Kultur, die er besitzt, gleichsam ein ›neuer Wilder‹. Die Verhältnisse, denen er begegnet, sind Transplantationen seiner nächsten Umgebung, die Tropen mit all ihren Einzelheiten sind also gleichsam ein Schlüsselbegriff. Ich werde sogar so weit gehen, eine diesbezügliche Gebrauchsanweisung einzuflechten – – –«

»Aber nein, das ist doch wirklich – – na ja, aber ist es nicht doch ein bißchen zu verwegen? Ich glaube, dieser Djungle ist für den Leser unzugänglich. Bewegen Sie sich denn während der ganzen Erzählung auf solchen Schleichpfaden?«

»Ja, sehen Sie«, sagte Slim gierig, plötzlich seine ganze Neigung für dieses offenbar fesselnde Gespräch preisgebend, »das ist es eben. Mein Mann ist ja ein Typus. Und es gilt, diesem Typus sich etablieren zu helfen. Auch ein solcher vertrackter Kerl kann leben, und wie, das sollt ihr einmal sehen. Die Analyse hat ihn nicht gelähmt. Ihr seid ja schließlich doch immer noch der Meinung, daß sie krankhaft sei. Eure ganze Lyrik besteht aus den Seufzern, die euch euer Kraftballast kostet. Aber er, der Neue, ist stahlhart dabei geworden. Die Analyse als Affekt hat er überwunden. Er ist ganz unsentimental. Er hat keine Sehnsucht. Nicht einmal die nach der Sehnsucht, die ihr alle doch bis vor kurzer Zeit noch gehabt habt. Er weint ihr keine lyrische Träne nach. Er ist ganz klar, ganz unromantisch, und die Analyse verdirbt ihm keine eingefleischten Räusche. Seine Räusche sind ganz anderer Art –«

»Ich errate es; sie sind vermutlich sehr alt und primitiv –«

»Well, so erscheinen sie euch. Er weiß, daß sie für ihn sehr neu sind. Darum weiß er auch, daß sie einmal wieder alt und reizlos werden können. Er weiß das am besten. Er setzt es voraus. Er stößt sich selbst bereits fortlaufend um. Und eben diese feine Fähigkeit, in der Bewegung zu leben, ohne unglücklich zu werden, ist neu. Er will gar nichts Ewiges schaffen. Er leistet der Zukunft Vorschub, that's all.«

»Ich weiß. Er ist sentimental nach vorwärts!«

»Was? – je nun – – doch, das kann man sagen. Das würde stimmen. Überhaupt kann man alle Umdrehungen famos auf ihn anwenden. Das Wichtigste ist stets: eppur si muove! So oder so gefahren, die Bewegung zählt. Gravitation beruht auf Gegenseitigkeit. Ich habe Ihnen zum Beispiel klargemacht, daß er die Analyse überwunden hat und seiner Bewegung nach Synthetiker ist. Ich muß hinzufügen, er ist es so stark, daß das Kritische und Kombinatorische in ihm identisch sind. Damit wird er, der doch eigentlich praktischer Physiologe ist, zum Metaphysiker. Er hat Organ für die schwebende Realität. Er praktiziert das Gesetz von der Durchdringlichkeit der Realität!«

»Wie?«

»Wo eine Realität ist, kann auch die andere sein. Realität ist ein Plus; ein Deposit. Darum ist Analyse dasselbe wie Synthese. Der Natur etwas abbeobachten, heißt ihr etwas zuschöpfen. Sehen und Produzieren ist das Gleiche. So wie ein Buch entsteht: man schreibt es ab. Weiß der Teufel woher. Es ist scheinbar schon dagewesen, man reproduziert bloß eine Beobachtung. Der Skribent ist ein Forscher. Niemand ist neugieriger als der Produktive. Das leuchtet doch ein?«

»Tja. Das mit der Realität – –«

»Mit der Realität?«

»– – mhm, das – das kommt mir bekannt vor. Woher haben Sie das?«

»Woher? Sie meinen – ach ja, vielleicht habe ich es von Ihnen. Das wäre doch nicht unmöglich. Sind Sie müde? Sie sehen so verwirrt aus. Wissen Sie, ich bin nicht eifersüchtig. Wenn ein anderer meine Gedanken hat – never mind! Es ist dann ein Beweis für das Zwingende an ihnen. Wenn man lange und enge miteinander verkehrt, ist man stets ein wenig gleichstimmig, man verfällt auf dieselben Ideen. Man wird einander Haustier. Das ist ja eben meine ›Gravitation der Intellekte‹.«

»Sie sind so fruchtbar. Was ist das nun eigentlich?«

»Das ist das System der Gehirne. Sie stehen in gegenseitigem Banne.« Slim beugte sich vor, er schien einen peinlichen Punkt zu berühren. »Sie wissen doch, daß es gewisse Ströme von Mensch zu Mensch gibt?« frug er nach einer kleinen Stockung.

»Ströhhhme – tja, zum Beispiel diesen da vor uns. Ich wünschte, ich wäre schon bei den Menschen, zu denen es ihn gibt. Wir gehen doch morgen ab?«

Slim lächelte plötzlich, sah nachdenklich, beinahe mitleidig ins Feuer und nickte ein paarmal kurz mit dem Kopfe. Sieh da, er wurde also nicht ernst genommen? »Johnny«, sagte er, »dein Übersetzertemperament in Ehren: Du wirst morgen Bäume fällen. Alle Rechte bis auf weiteres vorbehalten. Diesmal hast aber du recht!«

Er rieb sich mit der Hand über das bärtige Gesicht. Ach, es war nicht in der Ordnung, abweisend gegen ihn zu sein. »Ja, Slim, was ich noch fragen wollte: Hat Ihr neuer Mensch etwas mit der Gravitation zu tun?« frug ich schnell.

»O ja«, sagte er, »nichts anderes, als daß es eben eine seiner verrückten Ideen ist!«

Wir lachten beide. Er war damals wohl noch ganz gesund, nur ein wenig überspannt. »Good night, my boy!« sagte er und gab mir kräftig die Hand. Wir standen beide vorm Feuer. »Aber in den Tropen wird er doch gewesen sein?« sagte ich des Abschlusses halber. Es sieht gut aus, wenn man sein Interesse über das Ende eines Gespräches hinaus nachschleppen läßt. »Wer?« frug er, »der Neue?« »Ja!« »Well«, war die Antwort, »aber dann wär's kein Kunststück. Er soll ja ein Tausendsassa der Analyse – Pardon, der Synthese sein. Ich gehe sonst des ganzen Beweises seiner phänomenalen Schnüffelnase verloren!«

»All right, Slim. Danke für den schönen Abend.« Man ist stets froh, wenn man seinen Frieden mit einem gemacht hat, den man eine Zeit hindurch unter die Unvernünftigen rechnete.


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