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Vorwort

»Was wissen unsere liebsten Freunde von uns? … Keiner findet es aus sich heraus, wer der andere ist!« Mit diesen Worten Wagners, die der Leser des vorliegenden Buches an einer wichtigen Stelle findet, ist eigentlich das Schwierige, ja Unmögliche meines Vorhabens gekennzeichnet. Jeder, der ein Herz in der Brust und einen eigenen Willen hat, wird von seinen liebsten Freunden und treuesten Bewunderern oft und oft verkannt oder mißverstanden. Wie hoch wird erst die Schranke zwischen dem Ich und der Welt bei der großen Persönlichkeit, in der eine nie vorher dagewesene und nie wiederkehrende besondere Kraft sich auswirkt! Der Verfasser des vorliegenden Buches hat aber auch noch eine zweite Schranke gefühlt: ein Mann sollte die Lebensgeschichte einer Frau schreiben – einer Frau, deren ganze Größe, mit allen ihren Taten und Leistungen, in ihrem Weibtume beschlossen war. Denn alle ihre Opfer, Wunden, Kämpfe und Siege erstritt und erlitt sie als Gattin und Mutter, als liebendes Weib. Da gibt es Geheimnisse, die ein Mann vielleicht ahnen, nie ergründen kann. Noch leben drei Töchter Cosima Wagners, die von der Unsterblichen mehr wissen, als alle anderen. Ihrem Richtspruche sei dieser Versuch, dieses Wagnis unterbreitet.

 

Vielen Helfern habe ich zu danken, vor allem Frau Winifred Wagner in Bayreuth, die mir gütigst die Erlaubnis erteilt hat, zahlreiche noch unveröffentlichte Briefe und Aufzeichnungen Cosimas, in die ich Einsicht nehmen durfte, in meiner Darstellung zu verwerten. Außerdem wurde mir von ihr im Einvernehmen mit dem Wittelsbacher Ausgleichsfonds in München, dem Bearbeiter Dr. Otto Strobel in Bayreuth und dem Verlag G. Braun in Karlsruhe gestattet, dem erst vor kurzem erschienenen vierbändigen Werk »König Ludwig II. und Richard Wagner, Briefwechsel« Zitate und Hinweise zu entnehmen, die Seite 481 des vorliegenden Buches unter näherer Quellenangabe aufgeführt sind.

Für die Mitteilung handschriftlicher Quellen, für persönliche Aufschlüsse und für manchen nützlichen Wink danke ich Frau Daniela Thode, geb. von Bülow und Frau Eva Chamberlain, geb. Wagner in Bayreuth, Frau Marie von Bülow, geb. Schanzer in Berlin, der Leiterin der Richard-Wagner-Gedenkstätte, Fräulein Helene Wallem in Bayreuth, Frau Julie Böß-Kniese in Weimar, Frau Professor Anna Bahr-Mildenburg in München, Herrn Geheimrat Professor Dr. Siegmund von Hausegger in München, Herrn Bibliotheksrat Professor Dr. Georg Schünemann, Herrn Bibliotheksrat Dr. Paul Sattler und Herrn Bibliotheksrat Dr. Paul Heigl von der Staatsbibliothek in Berlin, Herrn Direktor Dr. Emil Gratzl, Herrn Oberbibliotheksrat Dr. Albert Hartmann und Herrn Oberbibliothekar Dr. Paul Ruf von der Staatsbibliothek in München und Herrn Professor Dr. Wilhelm Greiner, dem Leiter des Richard-Wagner-Museums in Eisenach.

Allen den Genannten bin ich für ihr Entgegenkommen und die dadurch erwiesene Förderung meiner Arbeit tief verpflichtet. Ich habe nur einen Teil des gewaltigen Stoffes, der mir zugänglich gemacht wurde, in meiner gedrängten Darstellung verwerten können, aber diese selbst ist in jedem Falle durch meine weitergehende Kenntnis beeinflußt worden, und wo ich im Tatsächlichen oder in der Auffassung von den allgemein zugänglichen gedruckten Quellen abweiche, da ist dies eben in meiner besonderen Vertrautheit mit dem Gegenstande begründet.

Auf den Inhalt der Wagnerschen Werke bin ich mit Absicht nirgends näher eingegangen. Wer diese nicht kennt und durch sie nicht begeistert worden ist, der wird wohl nie nach meinem Buche greifen.

Max Millenkovich-Morold.


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