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Achtzehntes Kapitel.

Die Befreiung der Dienstmannen. – Neuer Kampf und neuer Rückzug. – Noch einmal das ›Nordlicht‹.

 

Da waren sie, munter und gesund und unzertrennlicher als je; allerdings nicht in der behaglichsten Verfassung.

Sie lagen am Boden, fest aneinander geschnürt, den Mund mit Fetzen ungegerbten Seehundfells verbunden, um sie am Rufen und Schreien zu verhindern.

Auch hier brannte eine Tranlampe, so daß sie wenigstens von der Kälte nicht viel zu leiden gehabt hatten.

Lots große, rollende Augen richteten sich mit einem sprechenden Ausdruck auf Philipp, und zugleich ließ er wieder jenes erstickte Gebrüll hören, wobei Hiob ihn nach Kräften unterstützte.

Philipp verstand den Blick, und in wenigen Sekunden hatte er die Lebensgefährten von ihren Maulkörben befreit.

»Hurra!« rief der Schwarze vergnügt. »Ich wußte, daß uns die Masters und der Kapitän schon zur rechten Zeit zu Hilfe kommen würden! Du, Hiob, hatte ich das nicht gleich gesagt?«

»Davon weiß ich nichts«, antwortete der Gefragte mürrisch. »Du verlangst ein bißchen viel von mir. Warum hast du uns überhaupt in solche Klemme gebracht? Du bist an allem schuld, das laß dir nur gesagt sein!«

»Stille, Jungens«, sagte der Schiffer. »Noch liegt das, zusammengeschnürt wie ein Paket, am Boden und kann weder Hand noch Fuß rühren, und schon schwatzt das wieder aufeinander ein wie ein paar Marktweiber! Gentlemen,« hier wendete er sich an die Bernsdorfs, »haltet den Eskimo fest, den wollen wir nachher tüchtig ins Gebet nehmen, den alten Piraten. Bindet der Kerl diese beiden Ehrenmänner hier zusammen, als wenn's Würste wären!«

»Nein, Kapitän,« versetzte Lot, »der ist's nicht gewesen, das haben seine schuftigen, stinkenden Kameraden getan, mit Respekt zu sagen. Der alte Mann ist gar nicht so schlecht, den haben die anderen nur als Wache hier zurückgelassen.«

Während der Schwarze redete, war der Kapitän beschäftigt, die Riemen zu zerschneiden, mit denen die beiden Genossen gefesselt waren. Johann aber hielt dem Eskimo den Revolver vor das Gesicht, ihm durch Zeichen und grimmige Blicke bedeutend, daß sein Leben verloren sein würde, wenn er sich rührte oder um Hilfe riefe.

Der alte Mann, der jetzt wie Espenlaub zitterte, verstand augenscheinlich in seiner Angst gar nicht, was von ihm verlangt wurde, denn er stieß plötzlich ein so durchdringendes Geschrei aus, daß dasselbe im ganzen Tale gehört werden mußte.

Es vergingen auch kaum einige Minuten, da wurden draußen, wenn auch noch in der Ferne, Stimmen und Hundegebell vernehmbar.

»Ich fürchte, die Sache wird jetzt ernst«, bemerkte Johann Bernsdorf. »Laßt uns vor allen Dingen wieder ins Freie gehen, damit wir hier drinnen nicht umgebracht werden wie Ratten in der Falle.«

Lot und Hiob hatten sich inzwischen vom Boden erhoben und die steifen Gliedmaßen gereckt.

Ehe sie sich den anderen anschlossen, die bereits die Hütte verließen, machten sie sich über den alten Eskimo her.

»Wir müssen den alten Hund wenigstens vorläufig unschädlich machen«, sagte Lot. »Er ist der Angekok, der Sterngucker und kann uns Schaden tun. Halte ihn, Hiob, während ich ihn binde.«

Hiob packte den Alten bei den Ellbogen, und in wenigen Sekunden lag derselbe hilflos am Boden.

»So,« nickte der Schwarze befriedigt, »da mag er liegenbleiben. Jetzt hinaus. Hörst du, wie das andere Gesindel heult? Hörst du das Tar jar? Wüßte man's nicht besser, man sollte meinen, eine Meute Wölfe käme heran.«

Draußen erklang die Stimme des Kapitäns.

»Feuert!« rief er, »feuert, wenn wir nicht alle lebendig aufgefressen werden wollen!«

Unmittelbar darauf erkrachten einige Schüsse, nach denen das Geheul sich verdoppelte.

Lot und Hiob stürzten aus dem Zelte, nachdem sie zuvor noch ihre in einer Ecke liegenden Büchsen ergriffen hatten.

Ein ganz unerwarteter Anblick bot sich ihnen dar.

Nur wenige Schritte von dem Zelte entfernt lag ein verwundeter und dem Anschein nach im Verenden begriffener Eskimohund auf dem Schnee; in einiger Entfernung von ihm stand ein Rudel Wölfe, schnappend, heulend und heißhungrig bald den Hund, der ihnen entronnen zu sein schien und bald die Männer anstarrend.

Dieses Wolfsgeheul war es gewesen, was Lot in der Hütte für das »Tar jar« der Eingeborenen gehalten hatte.

Die wilden Bestien hielten sich beim Anblick der Menschen in respektvoller Distanz, der verfolgte Hund aber mochte in den letzteren wohl Retter geahnt haben, denn er war mit der letzten Kraft auf die Männer zugeeilt, aber nur um dicht vor denselben zusammenzubrechen. Ein besonders gieriger Wolf suchte ihn noch zu erfassen und wegzuschleppen, da aber wurde auf des Kapitäns Geheiß Feuer gegeben, und das Raubtier sprang getroffen zurück und sank inmitten seiner Genossen nieder.

Aus weiter Entfernung vernahm man jetzt den Hall eines Schusses. Der kam aus Mortons Büchse und war das Signal für das Hilfskorps, zum Entsatze herbeizueilen.

»Jetzt wird alles gut«, sagte Johann Bernsdorf. »Morton hat das Schießen gehört und wird nun bald mit den übrigen zu uns stoßen. Zielen wir sorgfältig und feuern wir ohne Überstürzung, dann werden wir mit den Wölfen bald fertig werden. Ich wundere mich nur, wo dieses Rackerzeug herkommt; bis jetzt meinte ich immer, daß Wölfe in diesen Breitengraden nicht mehr anzutreffen seien.«

»Der Ansicht war ich auch«, sagte der Schiffer. »Aber da verlasse sich einer auf solches Gesindel! Man sieht ja, es macht jegliche naturwissenschaftliche Regel und Berechnung zuschanden. Seht nur, da kommen noch mehr heran.«

»Sie suchen uns zu umringen«, rief Karl. »Die Bestien scheinen wahrhaftig Überlegung zu haben! Sie formieren einen Halbkreis und dehnen sich nach rechts und links aus, eine richtige Flankenbewegung! Und seht, die mittelsten verzehren währenddessen in aller Gemächlichkeit ihren gefallenen Bruder!«

»Das ist so die Art der Wölfe wie der Menschen«, sagte der Schiffer grimmig. »Wie ist's um unsere Munition bestellt?«

»Nicht zum besten, wie ich fürchte«, antwortete Johann. »Auf solch ein Massenfeuern sind wir nur ungenügend vorbereitet. Lot und Hiob, habt ihr Patronen?«

»Keine einzige, Master Bernsdorf«, antwortete der Neger. »Ich bin froh, daß wir noch die Büchsen retten konnten; die Patronen haben die Eskimos gleich zu Anfang von allen Seiten besehen und befingert, beschnüffelt und beleckt und dann sehr vergnügt eingesteckt. Ich denke, sie werden sie aufgefressen haben.«

»Ich kann euch mit einer Handvoll aushelfen«, sagte Armstrong, dem Schwarzen einige Patronen hinreichend. »Wir müssen also mit unserem Vorrat sparsam sein. Wir haben ungefähr fünfzig Wölfe vor uns, aber wohl kaum soviel Patronen.«

»Wenn wir noch ein paar von den Bestien töten, dann werden die anderen sich vielleicht zurückziehen«, meinte Johann Bernsdorf. »Immerhin gibt's einen Aufenthalt dadurch, daß sie die Gefallenen erst auffressen, und jeder Aufenthalt bringt uns unsere Freunde näher heran. Sucht Euch also Euern Wolf aus, Kapitän, und feuert; wir folgen Euch dann, einer nach dem anderen«

Der Schiffer hob die Büchse mit dem rechten Arm an die Wange – den linken vermochte er dazu noch nicht zu verwenden – und zielte mit größter Ruhe. Der Schuß knallte, und ein großer Wolf überschlug sich und biß im Todeskampf in den Schnee. Er quälte sich nicht mehr lange, denn die anderen Wölfe fielen ohne weiteres über ihn her und verspeisten ihn noch warm.

Auf jedes einzelne der gefräßigen und ausgehungerten Tiere aber kam von der Beute nicht viel, und so wurde ihre Gier durch die mühsam ergatterten Bissen nur noch größer.

Jetzt feuerte Johann Bernsdorf, ihm folgten der Reihe nach Karl, Heinrich und Philipp. Jeder Schuß machte einem Wolf den Garaus und verschaffte den übrigen willkommenen Fraß, der jedoch im Nu verschlungen war.

»Laßt uns ihnen eine Salve geben«, riet der Schiffer. »Das wird vielleicht besser wirken. Alle Mann laden! Fertig?«

»Fertig!«

»Achtung – Feuer!«

Die Salve krachte; das Echo rollte wie Donner durch die Schluchten und an den Hügelhängen dahin. Es endigte in einem dumpfen Gebrüll, das aus einer vereisten Felskluft erscholl ... eine weiße Masse bewegte sich daraus hervor wie ein wandelnder Schneeklumpen ... ein großer Eisbär!

Hinter demselben brach eine Schar Eskimos, von ihren Hunden begleitet, aus der Kluft hervor. Von den Schüssen und dem Anblick unserer Abenteurer überrascht, blieben sie am Ausgang der Kluft stehen; der Bär allein setzte seinen Weg fort.

In das Rudel der Wölfe kam jetzt eine große Unruhe. Die Bestien wendeten ihre gierigen Augen und lechzenden Rachen bald gegen die Männer, bald gegen den Bären. Der letztere mochte ihnen schließlich als die leichter zu erlangende Beute erscheinen, denn plötzlich schwenkte der ganze Haufen wie auf Kommando rechts ab und jagte bellend und heulend auf den weißen Petz zu, der sich mit lautem Gebrumm in der Richtung der Felsenhügel zurückzog.

Hier angelangt, machte er gegen seine Angreifer Front, richtete sich auf, stellte sich mit dem Rücken gegen eine Steinwand und erwartete die Angreifer mit offenem Rachen und erhobenen Pranken.

Blindwütig stürzten die Wölfe auf ihn los, im nächsten Moment aber wälzten sich einige, von mächtigen Schlägen getroffen, auf dem Schnee.

»Das war eine zwar unbeabsichtigte, aber doch rechtzeitige Hilfe«, rief Bernsdorf. »Ich denke, wir machen uns jetzt so schleunig als möglich auf den Rückzug.«

Der Vorschlag fand Beifall, man schulterte die Gewehre und trabte im Geschwindmarsch davon.

Die Eskimos erhoben ein lautes Geschrei und eilten mit geschwungenen Waffen hinter den Abziehenden her. Zum Glück blieben die Hunde zurück, die sich teils mit den Wölfen, teils mit dem Bären zu schaffen machten.

»Lassen wir die Kerle immerhin schreien und drohen«, sagte der Schiffer. »Sie wagen sich an uns nicht heran, und es brächte uns wenig Ruhm, sie mit Kugeln zurückzuweisen.«

Es schien jedoch, als ob er diesmal nicht recht behalten sollte. Die Wilden, etwa zwanzig an der Zahl, kamen immer näher, und ihr Geschrei wurde immer zorniger.

»Sie wollen Lot und Hiob wiederhaben«, sagte Philipp.

»Ja, sie sollen sich unterstehen!« rief der Neger giftig. »Ich bringe sie um bis auf den letzten Mann! Was, Hiob?«

»Das hättest du nur früher tun sollen«, entgegnete der Mulatte mürrisch, »dann hätten sie uns nicht gefangengenommen. Jetzt hast du das große Wort.«

»Das habe ich immer gehabt«, entgegnete Lot beleidigt. »Das kannst du nicht bestreiten, Partner.«

»Auch noch, als sie dir den Maulkorb vorgebunden hatten?« fragte Philipp lächelnd.

Lot schwieg und trabte verdrossen fürbaß.

»Wie seid ihr eigentlich in die Gewalt der Eskimos geraten?« fragte Johann Bernsdorf jetzt.

»Lot hat einem von ihnen ein Stück Seehundsspeck um die Ohren geschlagen, als wir ganz freundschaftlich mit der ganzen Bande am Feuer saßen«, berichtete Hiob. »Da fielen sie unversehens über uns her, und so ist es gekommen.«

»Ich werde mich nicht von so einem tranigen Schlingel schwarzer Teufel schimpfen lassen«, verteidigte sich der Neger.

»Wie kann er dich so schimpfen, wenn du doch die Eskimosprache gar nicht verstehst?« warf der Kapitän ein.

»Wenn ich auch die Sprache nicht verstehe, so verstehe ich doch, wenn einer mein schwarzes Fell anfaßt und mich beschnüffelt und mich auslacht und mir Fratzen und Grimassen schneidet«, antwortete Lot. »So was lasse ich mir nicht gefallen, und wenn's der König vom Nordpol selber wäre.«

»Bravo, Lot«, lachte der Schiffer. »Jetzt aber bleib' einen Augenblick stehen und schieße dein Gewehr über die Köpfe der Eskimos ab; sie kommen uns zu nahe auf den Pelz.«

Lot machte Halt, drehte sich um, schüttelte die Faust und fletschte die Zähne gegen die Verfolger und knallte einen Schuß in die Luft. Die Eskimos, offenbar eingeschüchtert, verlangsamten ihren Schritt, während unsere Abenteurer ihren Dauerlauf beschleunigten. Wenige Minuten später schallte ihnen ein herzhaftes Hurra entgegen, und um einen Hügelvorsprung biegend, sahen sie sich den vom Strande heraufkommenden Kameraden gegenüber. Die Freude war groß, denn nun hatte alle Gefahr ein Ende. Die Eskimos machten schleunigst kehrt und liefen in verdoppelter Eile zu ihrem Dorfe zurück. Die Bernsdorfs und ihre Verbündeten aber suchten die Boote wieder auf und begaben sich an Bord der »Seeschlange«, froh, so leichten Kaufes davongekommen zu sein. – –

Der Schoner war segelfertig, und nichts hinderte unsere Abenteurer mehr, die Fahrt wieder fortzusetzen.

»Die bisherigen Erlebnisse haben dazu gedient, unsere Erfahrungen zu bereichern«, sagte der Kapitän, als das Schiff vor einer frischen Brise durch das Wasser strich und die Gesellschaft wieder auf dem Achterdeck versammelt war. »Es ist möglich, daß wir im ferneren Verlauf der Reise ernsteren Ereignissen entgegengehen. Wenn wir dem ›Nordlicht‹ noch einmal begegnen, dann wird es, fürchte ich, ohne schweren Kampf nicht ablaufen.«

»Kommen uns diese Räuber wieder in den Weg, dann bin ich fest entschlossen, ohne Rücksicht gegen sie zu verfahren«, antwortete Johann Bernsdorf. »Hier gibt es keine Gerichtshöfe, hier müssen wir selber Polizei und Richter sein.«

»Einverstanden, Boß«, versetzte der Schiffer. »Nicht nur Richter, auch Nachrichter werden wir sein, wenn's nottut. Die Edelsteininsel ist – sofern sie existiert – mit Fug und Recht das Erbteil der Bernsdorfs; wer dagegen Einwendungen erhebt, der tut das auf seine Gefahr. Wollen nur hoffen, daß wir das Eiland finden.«

»Sollte das jetzt noch Schwierigkeiten haben?« fragte Karl.

»Schon möglich«, war die Antwort. »Ein Irrtum in der Längen- und Breitenangabe, und sei er noch so gering, kann uns viel zu schaffen machen. Aber abgesehen davon, wir werden sehr bald auf Walfischfänger stoßen, und die dürfen wir nicht neugierig machen, sonst könnten sie uns ebenso unbequem werden wie das ›Nordlicht‹.«

Der Steuermann, der im Mars Ausguck gehalten hatte, erschien jetzt mit dem Teleskop auf dem Achterdeck.

»Hinter dem Vorlande von Disko liegt ein Schiff«, meldete er dem Kapitän. »Ich halte es für einen Walfischfänger.«

Johann nahm ihm das Teleskop aus der Hand und setzte es ans Auge.

»Nun, was ist Eure Meinung, Boß?« fragte der Schiffer.

»Ich möchte die Eure wissen«, antwortete Johann, dem Kapitän das Glas reichend. »Man sieht ganz deutlich die Masten und Rahen eines Fahrzeugs.«

Der Schiffer warf einen langen Blick nach dem Lande hinüber. Endlich setzte er das Teleskop ab und wendete sich langsam herum.

»Der Koch soll mich schmoren, wenn das nicht das ›Nordlicht‹ ist!« sagte er.

»Ich bin derselben Ansicht«, sagte Johann. »Nimm du einmal das Glas und sage uns die deine, Friedrich.«

Der Angeredete ergriff den Tubus und lehnte denselben gegen die Großwant, um ihm Stetigkeit zu geben.

»Es ist gar kein Zweifel«, sagte er gleich darauf. »Das Schiff ist eine Brigg und kann nur das ›Nordlicht‹ sein. Ich erkenne die Takelung. Wir müssen uns zum Kampfe bereiten.«

»Sollten wir nicht in der Dunkelheit vorbeilaufen können?« warf Hans ein.

»Die Dunkelheit ist jetzt nicht mehr der Rede wert«, entgegnete Karl. »Mit dem alten Plan ist's diesmal nichts. Wir müssen es drauf ankommen lassen.«

»Schlimme Aussicht«, bemerkte der Steuermann. »Vielleicht lauert der Pirat uns nur auf, um sich durch uns auf den rechten Weg bringen zu lassen.«

»Wenn auch, angreifen wird er uns auf jeden Fall«, sagte Philipp. »Nicht wahr, Kapitän?«

»Höchst wahrscheinlich, my boy; bei solchen Halunken weiß man nie, woran man ist. Wir müssen auf alles vorbereitet sein. Steuermann, laßt sämtliche Flinten herausschaffen und längs der Reling an Deck bereitlegen. Ebenso die Patronenkisten. Ladet auch das Geschütz; wir schießen mit Vollkugeln; es kann ja sein, daß wir treffen, und dann wirkt so eine Vollkugel am besten. Ich kenne das Wasser hier und gedenke die Schufte eine ganze Weile an der Nase herumzuführen. Also, Gentlemen, ein jeder bereite sich zum Kampf mit dem Piraten. Wer aber meint, sich entschuldigen zu müssen, der gehe unter Deck.«

Die einzige Antwort auf diese letzte Bemerkung war ein einstimmiges unwilliges Murren der jungen Leute. Sogar Hans, der Rekonvaleszent, rührte sich nicht vom Fleck.

Das Zwielicht kroch über die See, und der Schoner hielt auf das Vorland von Disko ab. Dicht unter Land angekommen, ging er über Stag und strich nun, über dem anderen Bug liegend, wieder ins offene Wasser hinaus.

Das Eis trieb hier spärlicher als in der Landnähe, so daß die ›Seeschlange‹ ziemlich ungehindert gegen den nördlichen Wind aufkreuzen konnte.


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