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»Welche Schlechtigkeiten wären das? Ich muß mir solche Reden verbitten!« brauste der Ranchero auf.
»Nicht so laut, Sennor! Ist es nicht eine Schlechtigkeit, wenn jemand seine Gäste an das Messer liefern will?«
»Wer ist dieser Jemand?«
»Sie sind es!«
»Nein und abermals nein!«
»Pah! Sie sprachen von einem Sergeanten, von Boten, welche fortgeschickt worden sind, von zweihundert Soldaten, welche hier die Ausgänge besetzt halten, von abermals zweihundert, welche noch kommen wollen, von diesem Mann hier, welcher nachschauen solle, ob wir wirklich diejenigen sind, welche Jordan so gar zu gern fangen will! Wollen Sie auch jetzt noch leugnen?«
»Sie haben gehorcht?« fragte er betroffen.
»Allerdings, und ich habe ein jedes Wort gehört.«
»Das war nur Scherz. Gehen Sie nach jeder Richtung. Sie werden keinen einzigen Soldaten finden!«
»Danke! Ich würde ihnen geradezu in die Hände laufen.«
»Nein. Es ist wahr!«
»Nun, wenn Sie das so fest versichern, so kann es Ihnen ja sehr gleichgültig sein, wenn wir auch Sie auffordern, die ganze Nacht bei uns im Schuppen zu bleiben.«
»Das geht nicht. Ich muß natürlich in meiner Wohnung sein.«
»Damit machen Sie sich verdächtig!«
»Meinetwegen. Lassen Sie mich fort!«
Er wurde zornig.
»Bleiben Sie nur!« lachte ich ihm in das Gesicht. »Der Lieutenant sagte Ihnen vorhin, daß wir wahre Teufel seien. Sie aber hielten es für leicht, uns zu ergreifen. Sie werden jetzt erfahren, daß er recht gehabt hat. Sie bleiben bei uns!«
»Und wenn ich nicht will?« fuhr er auf.
»So werden wir Sie zwingen.«
»Ich gehe!«
»Versuchen Sie es!«
Er wollte fort. Ich gab dem Steuermann den Wink, und dieser nahm ihn bei Brust und Rücken, eine Hand vorn, die andere hinten, daß ihm der Atem ausging und er kein Wort mehr sagen konnte.
»Soll ich ihn zerquetschen, Sennor?« fragte mich der Riese.
»Nein. Aber binden müssen wir ihn, an den Händen und den Füßen.«
Larsen legte den Ranchero auf den Boden nieder. Sogleich waren Riemen genug da, ihn zu fesseln. Er konnte wieder Atem schöpfen, stöhnte ängstlich auf, wagte aber nicht zu rufen, da der Yerbatero ihm das Messer vor die Brust hielt. Der Soldat hatte das mit angesehen, ohne sich von der Stelle zu rühren. Es war, als ob er vor Schreck sich gar nicht mehr bewegen könne.
»Aber, Sennor!« rief er jetzt aus. »Was tun Sie da? Der Ranchero ist doch Ihr Feind nicht!«
»Pah! Er ist es ebenso, wie Sie es sind. Oder wollen Sie leugnen, daß Sie nicht Gaucho, sondern Soldat sind?«
»Lassen Sie mich fort von hier,« antwortete er, ohne auf meine Frage ein direktes Wort zu sagen. Er machte eine Bewegung, als ob er sich schnell entfernen wolle; ich hielt ihn aber beim Arme zurück und sagte:
»Nicht so plötzlich, mein Lieber! Sehen Sie diesen Revolver! Sobald Sie ohne meine Erlaubnis noch einen Schritt tun, sitzt Ihnen die Kugel im Kopfe! Wir sind nicht Leute, welche Spaß mit sich treiben lassen!«
Jetzt bekam er Angst.
»Sennor,« sagte er in bittendem Ton, »was kann ich dafür? Bin ich schuld? Muß ich nicht gehorchen?«
»Das weiß ich, und darum soll Ihnen kein Leid geschehen, obgleich Sie als Spion zu uns gekommen sind. Wenn Sie meine Fragen der Wahrheit gemäß beantworten, so soll Ihnen nichts geschehen; ich werde Sie sogar zurückkehren lassen. Aber sobald ich Sie auf einer Lüge ertappe, ist es um Sie geschehen. Wollen Sie aufrichtig antworten?«
»Ja, Sennor!«
Der Mann war kein Held. Daß er zu uns geschickt worden war, hatte er nicht etwa seinem Mute, sondern nur dem Umstande zu verdanken, daß er uns kannte. Sein Blick irrte von einem zum andern und blieb angstvoll auf unsern Waffen haften.
»So sagen Sie mir, wo Lopez Jordan sich jetzt befindet!« forderte ich ihn auf.
»Noch im dermaligen Hauptquartiere.«
»Major Cadera?«
»In Parana. Er leitet die Truppen, welche Sie auf den Schiffen suchen sollen.«
»Wie viele Leute sind jetzt am Rancho beisammen?«
»Vierhundert.«
»Wer kommandiert sie?«
»Ein Major.«
»Ist Antonio Gomarra, der frühere Besitzer dieses Rancho, mit dabei?«
»Ja. Als Führer, da er diese Gegend genau kennt. Er hat den Rang eines Oberlieutenants.«
»Warum kam er nicht zum Rancho?«
»Weil wir ihn noch mit den andern zweihundert Mann erwarten.«
»Wo wollten Sie hin?«
»Über die Grenze nach Corrientes, Pferde zu holen und Soldaten zu werben.«
»Das heißt so viel wie Pferde stehlen. Ich weiß es. Sind noch andere Trupps hier in der Nähe?«
»Nein.«
»Aber es könnten schnell welche herangezogen werden?«
»So schnell nicht. Es würde wohl einige Tage dauern.«
»Ist Euer Major bei Euch oder kommt er erst?«
»Er ist da, rechts am Ausgange der beiden Korrals.«
»Wie hat er seine Truppen verteilt?«
»An jedem Ausgange fünfzig.«
»Patrouillieren sie?«
»Nein. Dann wären sie ja nicht da, wenn Sie durchbrechen wollten.«
»Sehr klug! Wie werden die zweihundert verteilt, welche noch kommen?«
»Gerade auch so, so daß vor jedem Durchgange zwischen den vier Korrals je hundert Mann stehen.«
»Das ist dumm, sehr dumm! Auf diese Weise kommen wir nicht durch!«
Ich sagte das im Tone des Bedauerns, ja sogar im Tone großer Besorgnis. Der Mann fiel schnell ein:
»Da haben Sie sehr recht, Sennor. Sie können uns unmöglich entkommen.«
»Das scheint wirklich so. Hm! Mit hundert Mann nehmen wir es freilich nicht auf!«
»Nein. Und dazu kommt noch ein wichtiger Umstand, welchen Sie nicht vergessen dürfen. Sobald Sie auf der einen Seite durchbrechen wollen, ruft der Major die Besatzung der drei andern Ausgänge herbei. Sie haben dann alle vierhundert Mann gegen sich.«
»Pah! So gescheit ist der Mann nicht!«
»O doch! Ich habe ja gehört, was er sagte.«
»Er wird Ihnen, der Sie ein gewöhnlicher Soldat sind, doch nicht etwa seine Dispositionen mitteilen?«
»Nein. Aber ich hielt in der Nähe, als er den andern Offizieren seine Befehle gab. Da hörte ich es.«
»Caspita! Das ist allerdings sehr schlimm! Wir können ausbrechen, wo wir nur wollen, so haben wir vierhundert Mann gegen uns! Da werden wir augenblicklich zusammengeschossen!«
»Ganz gewiß, Sennor! Darum rate ich Ihnen, sich lieber gleich freiwillig zu übergeben.«
»Freiwillig?« brummte ich, indem ich mir den Anschein gab, als ob ich im höchsten Grade verdrießlich sei. »Das hätte ich nicht gedacht! Ich wollte mich meiner Haut wehren.«
Es gelang mir, ihn durch dieses Verhalten irre zu machen. Dieser Schwachkopf nahm alles für bare Münze und glaubte nun gar, mir gute Lehre geben zu können.
»Es ist das Klügste und Allerbeste, was ich Ihnen raten kann, Sennor,« sagte er in einem plötzlich sehr zutraulichen Tone. »Sie können wirklich nicht fort, denn Sie sind ja von allen Seiten so gut eingeschlossen, daß wohl keine Ratte oder Maus hindurch könnte. Befolgen Sie also meinen Rat. Ich meine es sehr gut mit Ihnen; das können Sie mir glauben. Es ist sonst keine Rettung vorhanden.«
»Hm! Sie scheinen allerdings recht zu haben. Wir sind da ganz ahnungslos in eine schlimme Falle gegangen. Dennoch möchte ich mich nicht so ohne allen Widerstand ergeben. Es muß doch noch irgend ein Rettungsweg vorhanden sein. Wie nun, wenn wir ganz ruhig hier sitzen bleiben?«
»So kommen wir herein.«
»Wir postieren uns an die vier Korralgänge und verteidigen dieselben.«
»Bitte, Sennor, wie wollen Sie das denn eigentlich anfangen?« lachte der gute Mann in überlegener Weise.
»Sehr einfach. Wir sind doch bewaffnet!«
»Wir auch. Durch jeden Gang kommen hundert Mann von uns. Sie aber haben diesen hundert kaum drei entgegen zu stellen. Es bleibt Ihnen wirklich nichts anderes übrig, als sich zu ergeben.«
»Das will ich mir doch erst noch einmal überlegen.«
»Tun Sie das! Aber es wird wohl vergeblich sein. Vielleicht gibt Ihnen der Herr Major eine kurze Bedenkzeit. Soll ich ihn fragen?«
»Jetzt noch nicht. Sie sind ja noch nicht bei ihm!«
»So senden Sie mich hin!«
Es schien ihm sehr darum zu tun zu sein, möglichst schnell von uns fortzukommen, obgleich unser Aussehen bedeutend weniger drohend war, als vorher. Sobald ich eine scheinbar bedenkliche Miene angenommen hatte, taten auch meine Gefährten ganz so, als ob sie nun von großen Befürchtungen erfüllt seien und den Gedanken an Rettung aufgeben wollten. Sie verstellten sich natürlich ebenso, wie ich mich selbst verstellte. Was mir der Mann mitteilte, war nicht nur nicht beunruhigend, sondern sogar sehr beruhigend für uns. Es erschien mir jetzt als eine ziemlich leichte Sache, uns aus dieser Falle zu ziehen. Dennoch sagte ich auch jetzt in sehr bedenklichem Tone zu dem Soldaten:
»Ich kann hin- oder hersinnen, so ersehe ich keinen Ausgang. Sie haben uns geradezu überrumpelt!«
»Nicht wahr?« lachte er gemütlich. »Ja, wir wissen einen Lasso zu werfen!«
»Befanden Sie sich denn so gar sehr in der Nähe?«
»Ja. Wir wollten eben nach dem Rancho, um da Nachtlager zu machen. Wir hatten unsere Quartiermacher vorausgeschickt.«
»Ah! Unter denen der Sergeant war?«
»Ja. Sie gingen natürlich nicht als Soldaten, denn man muß vorsichtig sein.«
»Warum hatten Sie denn gerade diesen Rancho gewählt?«
»Er war uns vom Führer vorgeschlagen worden, welcher ihn ja ganz genau kannte, da er bis vor kurzer Zeit Besitzer desselben gewesen war.«
»Und Ihre Pferde haben Sie in den Korrals untergebracht, wie sich ja von selbst versteht?«
»Nein. So dumm waren wir nicht. Das hätten Sie ja doch bemerken müssen.«
»Was hätte das geschadet?«
»Sie hätten ja gesehen, daß Truppen einrückten, und wären uns da ganz gewiß entflohen. Darum haben wir die Pferde außerhalb der Korrals gelassen, welche nun freilich leer stehen.«
»Leer? Die Tiere des Ranchero befinden sich doch wohl jedenfalls darinnen?«
»Nein, sie wurden still fortgetrieben, um den unserigen Platz zu machen.«
»Ah so! Nun, dann können Sie ja Ihre Pferde in die Umzäunung treiben, da es nichts mehr zu verraten gibt. Wir wissen ja nun, daß Sie sich hier befinden und uns eingeschlossen haben.«
»Auch das werden wir wohl schwerlich tun. Wie nun, wenn es Ihnen gelingt, sich durchzuschlagen? Man muß eben mit allem rechnen. Man ist ja Soldat!«
»Nun, was meinen Sie?«
»Dann können wir Sie nicht verfolgen, denn ehe jeder sein Tier aus den Korrals gefunden hat, sind Sie ja über alle Berge fort.«
»Hm! Auch das ist richtig. Ich sehe jetzt, wie klug Ihr Major seinen Plan angelegt hat. Sie können ihm meinetwegen sagen, daß ich ihn für einen außerordentlich gescheiten Mann halte!«
»Danke! Werde mich hüten! Er braucht nicht zu wissen, wie lange und was ich hier geschwatzt habe.«
»Auch wieder richtig! Aber es gibt wohl doch noch ein Mittel, mich zu wehren. Soeben fällt es mir ein. Ich habe ja Geißeln.«
»Ah so! Etwa mich?«
»Nein. Ich habe Ihnen ja versprochen, Sie fort zu lassen.«
»Der Major würde Sie meinetwegen auch nicht verschonen.«
»Das glaube ich selbst. Ja, wenn Sie ein hoher Offizier wären! Ich habe aber doch Personen, wegen denen Ihr Kommandant Rücksicht gebrauchen muß. Ich werde Sie Ihnen jetzt zeigen.«
»Wohl den Ranchero hier? Auf den wird der Major nicht allzu viel geben.«
»So hole ich die andern. Der Herr Oberst Alsina, dessen Namen ich nun wohl nennen kann, weil er doch erkannt worden ist, mag Sie indessen weiter fragen.«
Der Oberst wollte jedenfalls gern möglichst viel über Jordan und seine Pläne wissen; darum konnte ich mir denken, daß er diesen Soldaten auszufragen beabsichtige. Konnte er von demselben auch nichts Direktes erfahren, so war es doch möglich, aus den Angaben und Antworten dieses Mannes indirekte Schlüsse zu ziehen.
Ich ging in den Rancho, und zwar nach der Schlafstube. Als ich die Türe derselben öffnete, war es dunkel darinnen. Aber der Schein der Stubenlampe war hinreichend, mir zu zeigen, daß die Frau noch wach sei. Sie bewegte sich. Als sie sah, daß ein Fremder da stand, fragte sie erschrocken:
»Wer sind Sie? Was wollen Sie?«
»Ich will Sie zu Ihrem Manne holen.«
»Ich komme gleich!«
»Bringen Sie auch die Kinder und einige Betten mit in den Schuppen.«
»Warum?«
»Die Offiziere werden das ganze Haus haben wollen, und so gibt es hier keinen Platz für Sie.«
»Ich komme gleich, Sennor.«
Sie hielt mich nicht für einen Soldaten. Sie mußte mich ja bei unserer Ankunft gesehen haben. Da sie jetzt glaubte, daß ich im Auftrage des Militärs handle, konnte sie also noch gar nicht wissen, daß die Soldaten unsere Gegner seien. Ihr Mann hatte alles vor ihr geheim gehalten.
In so einem Rancho schläft man nur selten entkleidet. Die Frau war sofort fertig, mir zu folgen. Sie lud einige Decken auf und rief die Kinder zu sich. Wir gingen hinaus.
Ich führte sie in den Schuppen und ging so an ihrer Seite, daß sie ihren noch an der Erde liegenden Mann nicht sehen konnte. Drin machte sie sich dann für sich und die Kinder das Lager zurecht, und ich winkte einen der Yerbateros an die Türe, welcher darüber wachen sollte, daß sie sich nicht entferne. Ebenso winkte ich den Indianer zu mir und erkundigte mich bei ihm:
»Glauben auch Sie, daß Sie sich in Gefahr befinden?«
»Natürlich, ich und meine Mutter. Mitgegangen, mitgefangen.«
»Hm! Angst brauchen Sie aber nicht zu haben. Was für ein Mann ist denn eigentlich Ihr Verwandter, der frühere Besitzer dieses Rancho? Ein böser Mensch?«
»O nein. Er ist nur sehr ernst und verschlossen. Es wurde ihm ein Bruder getötet, den er sehr lieb gehabt hat. Seit jener Zeit ist er Menschenfeind.«
»Und Anhänger von Jordan?«
»Wie er dazu kommt, das weiß ich wirklich nicht. Er ist niemals der Anhänger einer Partei gewesen.«
»Sie sagten, er sei Indianer?«
»Ja, gerade wie ich.«
»Nun, Jordan scheint den Indianern große Vorteile und Freiheiten vorzuspiegeln. Da ist es kein Wunder, wenn er unter ihnen Anhänger findet. Aber begeistert kann der Mann doch nicht sein!«
»Man weiß es nicht, da er zum Oberlieutenant gemacht worden ist. So etwas pflegt nicht ohne Eindruck zu sein.«
»Was war er früher?«
»Chinchilla-Jäger.«
Die Chinchilla gehört zu den Wollmäusen, lebt in bedeutender Höhe in den Anden und wird unter großen Gefahren wegen ihres wertvollen Pelzwerkes gejagt. Hatte sich der Ranchero mit der Jagd dieser Tiere beschäftigt, so besaß er also Eigenschaften, welche man zu achten und anzuerkennen hatte.
»Ich werde ihn mir schicken lassen,« sagte ich zu dem Indianer, »um zu unterhandeln.«
»Diesen Wunsch wird man erfüllen, nur wird es zu nichts führen.«
»Ich weiß das; aber ich habe eine gewisse Absicht dabei.«
Jetzt trat ich wieder zu dem Feuer, an welchem der Oberst noch mit dem Soldaten sprach. Aus der befriedigten Miene des ersteren war zu ersehen, daß seine Erkundigungen wohl nicht so ganz ohne Resultat gewesen seien. Als ich kam, machte er mir Platz und sagte:
»Es wird wohl dabei bleiben, Sennor, daß wir uns ergeben müssen. Diese Leute sind uns an Zahl weit überlegen.«
»Ja,« nickte ich. »Und dazu haben sie ihre Vorkehrungen so außerordentlich gut unternommen und getroffen, daß kein Mensch entkommen kann, ohne kämpfen zu müssen.«
»Was tun wir also?«
»Nun, haben Sie denn gar so große Lust, möglichst bald Gefangener von Jordan zu sein?«
»Das freilich nicht. Ich möchte mich gerne meiner Haut wehren. Es geht aber nicht. Und mich ganz unnötiger Weise und ohne den geringsten Erfolg in den Tod stürzen, das kann mir doch auch nicht einfallen.«
»Mir ebenso wenig. Aber ich habe da ein Mittel entdeckt, wenigstens einen Angriff abzuwehren und Zeit zur Verhandlung zu gewinnen. Der Ranchero ist gefangen, und soeben habe ich auch seine Frau und Kinder in den Schuppen geschafft. Sobald man uns überfällt, werden wir diese Personen erschießen.«
»Alle Wetter! Das ist freilich ein sehr guter Gedanke!«
»Nicht wahr? Ich bin vollständig entschlossen, diese Leute zu töten, sobald der Feind hier durch einen der vier Gänge brechen oder eine Kugel nach uns senden sollte!«
»Qué desgracia – welch ein Unglück!« stieß der Ranchero hervor.
»Sie sind selbst schuld daran!« antwortete ich ihm. »Sie haben den Verräter gegen uns gespielt. Wir waren Ihre Gäste, und Sie lieferten uns dem Feinde aus. Nun hängt Ihr Leben an einem einzigen Haare. Larsen, schaffen Sie ihn fort, und bringen Sie ihn zu seiner Frau! Aber diese muß auch gebunden werden, damit sie nicht etwa auf den dummen Gedanken geraten kann, ihm die Fesseln zu lösen.«
»Soll besorgt werden, Sennor!«