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VII.
Die große amerikanische Bratpfanne

Es war Claires erster schlechter Tag seit jenem Loch in der kotigen Landstraße. Sie war prächtig gestartet und auf der ebenen Straße, die von Fargo aus rein westlich läuft, dahingeschossen. Doch mittags war sie auf ein Restaurant gestoßen, welches das Essen zu einer Strafe machte.

Um sich bei Automobilisten gut einzuführen, hatte der kaufmännische Verein von Reaper am Eingang der Stadt ein Schild aufgestellt, »Willkommen in Reaper, Höchstgeschwindigkeit 8 Meilen pr. St.«. Richtig interpretiert, bedeutete diese Aufschrift, daß einen die Leute vielleicht anschauen würden, wenn man mit noch mehr als 20 Meilen Geschwindigkeit pro Stunde durch die Hauptstraße führe, und daß das wirkliche Willkommensein – der einzige Eindruck, den der Reisende voraussichtlich von Reaper davontragen würde – das Willkommensein in dem einzigen Wirtshaus des Ortes wäre. Es hieß »Garten zur guten Kost«. Als Claire und ihr Vater eintraten, erstickten sie beinahe an dem Qualm, den die Bratpfanne in der Küche wie ein Vulkan ausspie. Der Raum war durch ein ungeheuerliches Frühstücksbüfett abgesperrt; es war nur ein einziger Tisch da, der mit einem Wachstuch voll ehrwürdiger Flecken eingetrockneten Eidotters bedeckt war.

Der gleichzeitig auch Kellnerdienste versehende Koch, dessen Schürze ein lustiges Fettflecken-Muster hatte, an den Kanten und in der Bauchgegend jedoch nur einen einfach grauen Schmutzrand, brummte ein: »Wünschen bitte?«

Claire erholte sich soweit, daß sie die Schrift auf der Speisenkarte von den Fliegenflecken unterscheiden konnte, und bestellte ein kleines Filet und einen Kaffee für ihren Vater, für sich Tee, weichgekochte Eier und Toast.

»Toast? Haben wir nicht, Toast!«

»Ja, können Sie's nicht machen?«

»Oh, ich glaub schon –«

Als er das Essen brachte, waren die Toastschnitten einen Zoll dick, auf einer Seite verbrannt und auf der andern Seite roh. Der Tee war bitter und die Eier wässerig. Ihr Vater berichtete, daß sein Filet hochwertiges Peitschenleder sei und der Kaffee – ja nun, er wäre nicht ganz sicher, welches Ersatzmittel für Zichorie verwendet worden wäre, aber er glaube, es sei lauwarmes Chinin.

Claire tobte: »Weiß du, die Stadt hat ernste Bestrebungen. Sie fangen an, so hübsche, kleine Sommerhäuschen hier zu bauen und da ist so eine feine, saubere Bank – Und dann gestatten sie diesem Schuft, daß er den Fremden – einflußreichen Fremden, in Automobilen – die Stadt durch solches Essen empfiehlt! Man sollte meinen, sie glauben, daß sie hier Verbrecher festnehmen; aber dieser Wirt ist ja ein Dieb, daß er für solches Essen wirkliches Geld verlangt – Ja, und ein Mörder ist er auch!«

»Ach geh doch, Mausi!«

»Ja, das ist er wirklich. Er muß in seiner glorreichen Karriere Tausenden von Leuten chronische Magenleiden verursacht haben – hat ihr Leben um Jahre verkürzt. Das ist Mord im Großen. Wenn ich die Behörde hier wäre, so könnt ich noch nachsichtig sein gegen Leute, die nur ein oder zwei Menschen umbringen, aber diesen Koch würde ich für lebenslänglich einsperren. Wirklich! Das mein ich ernstlich!«

»Na, er tut wahrscheinlich sein Bestes, er –«

»Nein, er tut es nicht! Diese Eier und dieses Brot waren tadellose Lebensmittel, bevor er sie verzaubert hatte. Und hast du den verächtlichen Blick gesehen, den er mir zugeworfen hat, weil ich so extravagant war, Toast zu bestellen? Oh, Reaper, Reaper, du willst eine moderne Stadt sein, aber ich weiß nicht, ob du ahnst, wie viele Tausende von Reisenden von Küste zu Küste wandern und dir fluchen? Wenn ich diesen Wirt nur aufhängen könnte – und all die anderen, die so sind wie er – an einem Strick aus seinen eigenen hanfähnlichen Pfannkuchen! Die große amerikanische Brat-Pfanne! Ich erwarte nicht von Leuten, die eine neue Stadt bauen, daß sie Zeit haben, Hugh Walpole oder James Branch Cabell zu lesen; aber ich erwarte von ihnen, daß sie einen Koch auftreiben, der Spiegeleier bereiten kann!«

Während Claire die Rechnung bezahlte, versuchte sie sich irgendeine Beschwerde auszudenken, die auf den feisten Sinn dieses Wirtes irgendwelchen Eindruck machen würde. Doch angesichts seiner rosafarbenen Aufgedunsenheit gab sie es auf. Der Zorn über dieses Versagen im entscheidenden Augenblick ließ sie wütend zur Stadt hinausjagen und in einem Wirbelwind von Staub weiter fahren, bis der Motor zu spucken anfing, müde und nachdenklich zu werden schien, und endlich sagte, er glaube, daß er für heute nicht weitergehen würde.

Jetzt, da sie etwas zu tun hatte, wurde Claire wieder ruhig und geduldig. »Kein Benzin mehr. Ist's nicht gut, daß ich diese Reservekanne mitgenommen habe?«

Aber Benzin war genug. Es war kein ersichtlicher Grund zu finden, warum der Wagen nicht gehen sollte. Sie ließ den Motor an. Eine halbe Minute lang lief er und dann war es aus. Alle Kerzen gaben Funken. Am Verteiler waren keine Kabel los. Es war genügend Wasser und die Ölzufuhr war in Ordnung. Und damit war es mit Claires Weisheit, in Bezug auf das Innere eines Motors, zu Ende.

Sie hielt zwei Automobilisten an. Der Erste war davon überzeugt, daß sich im Vergaser an der Spitze des Nadelventils Schmutz angesammelt hätte. Während Claire vor Angst bebte, daß er sie nie mehr wieder werde einsetzen können, nahm er die Nadel heraus, wischte sie ab, setzte sie wieder ein – und der Motor wurde wieder angelassen und blieb, mit großer Pünktlichkeit, wieder stehen.

Der zweite gute Samariter wußte wieder, daß doch eines der Kabel am Verteiler los sein müsse und, obwohl Claire ihm versicherte, daß sie schon alles nachgesehen habe, warf er nur einen mitleidigen Blick auf ihr elegantes Sportkostüm und sagte: »Na, ich will mir's doch selbst einmal anschaun«, und hob vom Verteiler den Deckel ab. Er kratzte sich am Kopf und tastete am Kontakt unterm Deckel herum, kratzte sich auf der Wange, tupfte mit einem Finger auf den Vergaser, rippelte sein Ohr, sagte: »Ja – – em –«, sah nach, ob genug Wasser und Benzin sei, seufzte: »Kann, scheint's, nicht herausfinden, wo der Fehler steckt«, schoß zu seinem eigenen Wagen hinüber und entfloh.

Claire war ungemein dankbar und des Lobes voll gewesen – beiden gegenüber – aber hier blieb sie nun einmal stehen, zehn Meilen weit von nirgends. Ringsherum war es wunderschön. Am Fuß eines Hügels dehnten sich die Weizenfelder bis zu einem Dorf, dessen Getreideaufzug wie ein glitzernder Turm emporragte. Sumpfhühner schnatterten in einem Tümpel, Luzernen prangten in überirdischem Grün und die Bienen flogen in ein rotes Kleefeld zum Schmaus. Doch Claire hatte das Auto-Fieber im Leibe: weiterfahren. Die Straße vor und hinter ihr war sehr lang, sehr weiß – und sehr leer. Aus tiefem Sinnen heraus und aus seiner gediegenen Unwissenheit in allen automobilistischen Angelegenheiten, außer der Aufnahme von Chauffeuren und der Bezahlung von Rechnungen, schlug ihr Vater endlich vor: »Em – Mausi, hast du nachgeschaut, ob diese – em – ist der Vergaser in Ordnung?«

»Ja, mein Lieber; ich habe schon dreimal nachgeschaut, bisher«, sagte sie, vielleicht schon ein wenig zu sanftmütig.

Auf dem Hügel dort, sechs Meilen östlich – ein Staubstreifen – dann ein kleiner Wagen. Der Fahrer mußte sie im Näherkommen gesehen haben und beschleunigte seine Fahrt. Er kam mit fünfunddreißig Meilen pro Stunde heran.

»Jetzt wird endlich etwas geschehen! Schau! Es ist ein kleiner Karren – ein Ford oder ein Teal oder etwas ähnliches. Ich glaube, es ist der junge Mann, der uns aus dem Kot gezogen hat.«

Milt Daggett hielt an und begrüßte sie ungezwungen: »Ja – halloh, Fräulein Boltwood. Hab geglaubt, daß Sie schon, weiß Gott wo, voraus sind!«

»Mrwr!« sagte Vere de Vere. Was dies heißen sollte, weiß der Historiker nicht zu berichten.

»Nein; ich bin bequem gefahren. Herr – eh – ich kann mich nicht recht Ihres Namens entsinnen –«

»Milt Daggett.«

»Da ist irgendetwas Geheimnisvolles los mit meinem Wagen. Der Motor geht an, wenn man ihn eine Zeit lang in Ruhe läßt, aber dann bleibt er stehen. Glauben Sie, daß Sie mir sagen könnten, was ihm fehlt?«

»Ich weiß nicht. Ich will schaun, ob ich's herauskrieg.«

»Dann wird es Ihnen wahrscheinlich auch gelingen. Die anderen zwei wußten gleich alles. Der eine von ihnen hat die Räder erfunden und der andere die Bremsen entdeckt. Und darum konnten sie mir natürlich nicht helfen.«

Milt ging nicht ein auf ihre Frivolitäten, sondern lächelte nur freundlich. Er hob die runde Gummikappe vom Verteiler ab. Damit fiel Claires letzte Hoffnung. Zweimal schon waren die Kabel untersucht worden. Milt untersuchte sie noch einmal. Sie war von dem ewigen Herumprobieren schon zu müde, um ihm zu sagen, daß er nur Zeit verschwende.

»Haben Sie eine Ölkanne?« fragte er zögernd.

Durch ein winziges Loch in der Verteilerplatte träufelte er zwei Tropfen Öl – nur zwei Tropfen. »Ich glaube, das ist vielleicht alles, was er braucht. Sie können's jetzt versuchen und schaun, wie er geht«, sagte er freundlich.

Zweifelnd ließ Claire den Motor an. Aufjubelnd begann er zu singen und blieb nicht mehr stehen. Wieder war der Weg für sie offen. Wieder war die Siedlung dort drüben, zu der sie eine Stunde hätte gehen müssen, nur noch sechs Minuten weit weg.

Sie stellte den Motor ab und sah Milt strahlend an – dort mitten im Staub, oben auf dem stillen Hügel. Er sagte entschuldigend, als wäre es sein Fehler gewesen: »Verteiler war trocken gelaufen. Können ihm ungefähr alle sechs Monate etwas Öl geben.«

»Wir sind Ihnen so dankbar. Jetzt haben Sie uns schon zweimal das Leben gerettet.«

»Ach, ich glaube, Sie hätten sonst auch weitergelebt! Und wenn die Fahrer einander nicht helfen sollten, wer denn sollte es?«

»Das wäre ein guter Anfang für eine Weltkameradschaft, denk ich. Ich wollte wir könnten Ihnen – uns für Ihr Frühstück revanchieren oder – Herr Daggett! Lesen Sie Bücher? Ich meine –«

»Ja gerne, wenn ich zufällig welche bekomme.«

»Darf ich Ihnen diese beiden, die ich gerade hier habe, nicht sche … borgen? Ich hab sie beide schon ausgelesen und Vater auch, glaub ich.«

Aus den Falten des umgelegten Daches zog sie Compton Mackenzie's »Jugendbegegnungen« und Vachel Lindsay's »Congo« hervor. Mit seltsamer, leiser Aufregung sah sie ihm zu, wie er die Seiten wendete. Seine groben Finger blätterten darin, als wäre er gewohnt, mit Büchern umzugehen. Als er den »Congo« ansah, rief er aus, »Verse! Das ist fein! Das hab ich gern, aber ich komm selten dazu. Ich – hören Sie – ich bin Ihnen schrecklich dankbar!«

Aufblickend hob er sein offenes Gesicht – sonnverbrannt und jung und voll Anbetung. So hatte man sie noch nicht oft angesehen. Jeff Saxton glich in seinen mühelosen Huldigungen sicherlich niemals einem Ritter inmitten wehender Banner. Und doch liebte sie der gute Geoffrey, während sie für Milt Daggett nichts anderes sein konnte, als eine fremde, junge Dame in einem Wagen mit einer New-Yorker Nummer. Wenn ihre winzige Gabe ihn so erfreuen konnte, wie arm mußte er sein? »Er lebt wahrscheinlich auf irgend einem dürftigen Bauernhof«, dachte sie, »oder er ist ein armer Mechaniker, der keinen Pfennig besitzt und vielleicht hofft, in Seattle eine gute Arbeit zu finden. Was für eine weiße Stirne er hat!«

Doch laut sagte sie nur: »Ich hoffe, die Reise macht Ihnen Freude«.

»Oh ja – mir gefällt es herrlich. Ist es Ihnen gut gegangen? Na – also vielen Dank für die Bücher.«

Sie fuhr voraus. Plötzlich rief sie ihrem Vater zu: »Weißt Du – es fällt mir eben ein – es ist doch merkwürdig, daß unser junger Freund immer gerade dann auftaucht, wenn wir ihn brauchen.«

»Oh, es wird eben ein Zufall sein, denk ich«, meinte ihr Vater gleichgültig.

»Bin nicht überzeugt davon«, sagte sie nachdenklich, während sie geistesabwesend ein neuerliches Mitglied des Geflügel-Selbstmörder-Klubs beobachtete, das aus einem sicheren Versteck hervorstürzte, sich bereitete ins Jenseits einzugehen; über die Motorhaube emporflatterte und sich kreischend vor Entrüstung im Geflügelhof wieder herabließ. »Ich bin nicht so überzeugt, daß es reiner Zufall ist – nein. Ich möchte doch wissen, ob er sich etwa – oh, nein. Ich hoffe nicht. Sehr schmeichelhaft, aber – du glaubst nicht, daß er uns einfach nachfährt?«

»Unsinn! Er ist ein ganz anständiger, junger Mann.«

»Ich weiß. Selbstverständlich. Er plagt sich wahrscheinlich sehr in einer Garage und ist furchtbar lieb zu seiner Mutter und zu seinen Schwestern zu Hause. Ich meine – ich möchte gar nicht, daß das teure Lämmchen ein in Liebe ergebener Ritter werde. Ist ein zu undankbares Geschäft.«

Sie verlangsamte das Tempo auf fünfzehn pro Stunde. Zum ersten Mal begann sie auf die Straße hinter sich zu achten. In wenigen Minuten zeigte sich ein beweglicher Fleck im Staube drei Meilen weiter hinten. Oh, natürlich; er mußte ja noch hinter ihr sein. Nur – wenn sie stehen bliebe, um sich etwa die Gegend ein wenig anzusehen, dann käme er ihr vor. Sie hielt einen Augenblick lang an – zu kurz um die Vermutung aufkommen zu lassen, daß mit dem Wagen etwas nicht in Ordnung sei. Zurückblickend sah sie, daß auch der Karren angehalten hatte und sie bildete sich ein, daß Milt daneben stand, angestrengt ins Weite starrte, mit der Hand die Augen schützend – ein Späher, unnatürlich und störend in dieser friedlichen Weite.

Sie fuhr eine Meile weiter und hielt wieder an. Wieder hielt auch ihr Nachfolger. Er hielt sich in einem konstanten Abstand von zwei bis vier Meilen, schätzte sie. »Das geht unmöglich so weiter«, überlegte sie bedrückt. »Schmeichelhaft, aber doch irgendwie – was ich auch immer für eine kleine Hexe sein mag und wenn ich mich auch noch so sehr in meinen Kokon einspinne, so sammel ich doch noch keine Skalps. Ich will nicht von verehrenden jungen Männern zehren – will nicht, daß sie bei mir Wurzeln schlagen – und mich noch an ihren Qualen ergötzen. Außerdem – wenn er vielleicht jedesmal, wenn wir einander begegnen, immer ein wenig intimer würde, den ganzen Weg über, von hier bis Seattle? – gar ein wenig frech vielleicht – nein, das geht nicht.«

Sie fuhr den Wagen an den Rand der Straße.

»Wieder was nicht in Ordnung?« seufzte der Vater.

»Nein. Will mir nur die Gegend anschauen.«

»Aber – du hast ja genug Gegend hier ringsherum auf allen Seiten, auch ohne stehen zu bleiben, scheint mir!«

»Ja, aber –« Sie schaute zurück. Milt war in Sicht gekommen und stehen geblieben, um Ausschau zu halten. Jetzt begriff ihr Vater.

»Ach, ich verstehe. Verzeih! Unser Junker immer noch in der Nachhut? Willst ihn vorfahren lassen? Du weises Mädchen!«

»Ja. Ich glaube, es ist vielleicht besser, Komplikationen zu vermeiden.«

»Natürlich«, sagte Herr Boltwood in einer Art, als gälte es nicht nur, Milt Daggett auszuweichen sondern ihn auszulöschen.

Claire sah, wie Milt nach fünf Minuten ruhigen Wartens wieder seine Fahrt aufnahm. Ratternd kam er inmitten einer Staubwolke mit dem freundlichen Ruf heran: »Streikt der Verteiler schon wieder?« so vergnügt, daß es ihr leid tat, ihn wegzuschicken. Doch sie hatte einem Haushalt vorgestanden und so konnte sie unbefangen und fließend vorbringen:

»Nein, es ist alles in schönster Ordnung. Ich bin überzeugt, daß es jetzt auch so bleiben wird. Sie müssen nicht glauben, daß Sie für uns verantwortlich sind. Aber – em – Sie wissen ja, wie dankbar wir Ihnen sind, für alles, was Sie für uns getan haben und – em – vielleicht sehen wir uns auch noch einmal in Seattle?« Sie ließ es ungemein fragend klingen.

»Ach, ich versteh.« Seine Hände faßten den Volant. Die Sonne von Dakota hatte seine Wangen schon zu sehr gebräunt, als daß man erkennen konnte, ob er errötete, aber seine Zähne wurden auf der Unterlippe sichtbar. Er hatte an seinem Karren keinen Anlasser und mußte in all seiner Verlegenheit aussteigen und ankurbeln. Er tat es still und ruhig, ohne sie anzusehen. Sie bemerkte, daß seine Hand an der Kurbel zitterte. Als er beim Wegfahren ein wenig zu ihr hinübersah, geschah es voll Zerknirschung und als wollte er um Verzeihung bitten. Sein Fuß bebte auf dem Kupplungspedal.

Die Staubwolke hinter seinem Wagen verbarg ihn sofort. Zwanzig Meilen weit blieb Claire schweigsam; nur einmal platzte sie heraus und rief ihrem Vater zu: »Ich hoffe nur, daß dich die Reise wirklich freut. Man macht Leute so leicht unglücklich. Ich möchte nur wissen – Nein. Mußte geschehen.«


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