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Καμηλον ὡς δεδοικεν ἱππος, ἐγνω Κυρος τε και Κροισος. Aelianus de nat. an. lib. III. cap. 7.
Vater der Thiere und Menschen, so sprach das Pferd und nahte sich dem Throne des Zeus, man will, ich sei eines der schönsten Geschöpfe, womit Du die Welt gezieret, und meine Eigenliebe heißt mich es glauben. Aber sollte gleichwol nicht noch Verschiednes an mir zu bessern sein? –
Und was meinst Du denn, das an Dir zu bessern sei? Rede! ich nehme Lehre an, sprach der gute Gott und lächelte.
Vielleicht, sprach das Pferd weiter, würde ich flüchtiger sein, wenn meine Beine höher und schmächtiger wären; ein langer Schwanenhals würde mich nicht verstellen; eine breitere Brust würde meine Stärke vermehren; und da Du mich doch einmal bestimmt hast, Deinen Liebling, den Menschen, zu tragen, so könnte mir ja wol der Sattel anerschaffen sein, den mir der wohlthätige Reiter auflegt.
Gut, versetzte Zeus, gedulde Dich einen Augenblick! Zeus, mit ernstem Gesichte, sprach das Wort der Schöpfung. Da quoll Leben in den Staub, da verband sich organisirter Stoff; und plötzlich stand vor dem Throne – das häßliche Kameel.
Das Pferd sah, schauderte und zitterte vor entsetzendem Abscheu.
Hier sind höhere und schmächtigere Beine, sprach Zeus; hier ist ein langer Schwanenhals; hier ist eine breitere Brust; hier ist der anerschaffene Sattel! Willst Du, Pferd, daß ich Dich so umbilden soll?
Das Pferd zitterte noch.
Geh, fuhr Zeus fort; dieses Mal sei belehrt, ohne bestraft zu werden. Dich Deiner Vermessenheit aber dann und wann reuend zu erinnern, so daure Du fort, neues Geschöpf – Zeus warf einen erhaltenden Blick auf das Kameel – – und das Pferd erblicke Dich nie, ohne zu schaudern.