Jean Paul
Levana oder Erziehlehre
Jean Paul

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§ 40

Wie ist nun das Kind in die neue Welt der Religion hineinzuführen? Durch Beweise nicht. Jede Sprosse der endlichen Erkenntnis wird durch Lehre und Allmählichkeit erstiegen; aber das Unendliche, welches selber die Enden jener Sprossenleiter trägt, kann nur auf einmal angeschauet werden, statt zugezählt; nur auf Flügeln, nicht auf Stufen kommt man dahin. Das Dasein Gottes beweisen, so wie bezweifeln, heißt das Dasein des Daseins beweisen oder bezweifeln. Das Ich sucht ein Ur-Ich – nicht etwa bloß eine Ur-Welt neben der jetzigen –, jene Freiheit, von welcher die Endlichkeit die Gesetze bekam; aber es könnte nicht suchen, wenn es nicht kennte und wenn es nicht hätte. Die Großheit der Religion schränkt sich nicht auf irgendeine Meinung ein, sondern dehnt sich über den ganzen Menschen aus; wie überhaupt das Große den Fels-Bergen gleicht, wovon nie einer allein in platter Ebene, sondern nur unter nachbarlichen aufsteht und sich zum Gebirge auszieht.

Wie keine Körperwelt ohne Ich (oder keine Auferstehasche ohne Phönix), so ist keine Ich- oder Geisterwelt ohne Gott, so wie gleichermaßen kein Schicksal ohne Vorsehung.

Der reinste Unterschied des Menschen vom Tiere ist weder Besonnenheit noch Sittlichkeit – denn von diesen Sternen spielen wenigstens Sternschnuppen im niedrigem Tierkreise –, sondern Religion, welche weder Meinung noch bloße Stimmung ist, sondern das Herz des innern Menschen und daher jede erst grundierend. In jenem für andere Kenntnisse finstern Mittelalter stand die Religion, wie in der Nacht der Himmel, näher der Erde und glänzend darüber gebreitet, indes uns Gott, wie an dem Tage die Sonne, nur einmal als Schlußstein des Himmelgewölbes erscheint. Der alte Chronikenschreiber führt den Blutregen – die Mißgeburt – Vögelkämpfe – Kinderspiele – den Heuschreckenflügel – ja den plötzlichen Todesfall mitten unter die großen Weltbegebenheiten ein, als höhere Zeichen, z. B. als Rauchwolken einer ausbrechenden Kriegfeuerbrunst; und der Krieg, ein noch höheres Zeichen, hatte wieder als Strafgericht so gut seinen überirdischen als seinen weltlichen Ursprung. Indes war dieser Parallelismus, oder vielmehr diese vorherbestimmte Harmonie zwischen Erde und Himmel wenigstens folgerechter als der neuere physische Einfluß, welcher von einem Gott, wie von einem theatralischen, nur keine Nebensonne, aber eine Sonne, nicht die Taguhr eines Menschen, aber die Jahrtausenduhr der Weltgeschichte stellen läßt, als ob die Entgegensetzung des Irdischen und Überirdischen auf bloßem Grade der Größe beruhe, und als ob nicht für die ganze Endlichkeit und deren kleinstes Endchen die gleiche Ein- oder Ausschließung des Unendlichen gelte. Wer aber Religion hat, findet eine Vorsehung mit nicht mehr Recht in der Weltgeschichte als in seiner Familiengeschichte; den Regenbogen, der sich auf Höhen als blühender Zirkel in den Himmel hängt, schafft dieselbe Sonne im Tautropfen einer niedrigen Blume nach. Die bescheidene jetzige Scham der Einzelwesen, welche lieber das blinde Schicksal als die schauende Vorsehung für sich sorgen läßt, bezeugt weniger Unglauben und Bescheidenheit als Bewußtsein, nicht fromm zu glauben und zu handeln.

Herder beweiset, daß alle Völker von der Religion Sprache, Schrift und jede früheste Bildung überkommen haben; aber beweiset er damit nicht noch etwas? Nämlich nicht dieses, daß in Völkern, wie folglich in Menschen, das Ideal älter ist als die Wirklichkeit? – daß also dem Kinde das Höchste näher als das Niedrigste liege, zumal da jenes in ihm liegt, und daß man früher nach der Sternenzeit und Sonnenuhr rechne als nach der Stadtuhr, und daß die Gottheit dem Menschen, wie sonst ins Paradies, jetzo in die Wüste ihr Ebenbild früher mitgebe, bevor er es entfärbt, ohne es je entraten und verlieren zu können? Alles Heilige ist früher als das Unheilige; Schuld setzt Unschuld voraus, nicht umgekehrt; es werden Engel, aber nicht gefallne geschaffen. Daher kommt eigentlich der Mensch nicht zum Höchsten hinauf, sondern immer von da herab und erst dann zurück empor; und nie kann ein Kind für zu unschuldig und gut gehalten werden. So nun erscheint eben darum den Völkern und Einzelwesen der Unendliche früher als das Endliche, ja als das Unendliche, so wie die Allmacht der jungen Natur (nach Schelling) früher die festen Sonnen gebar als die Erden, die um sie laufen. Schliefe nicht eine ganze religiöse Metaphysik träumend schon im Kinde: wie wären ihm denn überhaupt die innern Anschauungen von Unendlichkeit, Gott, Ewigkeit, Heiligkeit u. s. w. zu geben, da wir sie durch keine äußern vermitteln können und nichts zu jenen haben als das leere Wort, das aber nur erwecken, nicht erschaffen kann? Wie Sterbende und Ohnmächtige innere Musik hören, welche kein Außen gibt: so sind Ideen solche innere Töne.So die Geisterfurcht, diese unendliche Furcht, welche ohne ein Außen, wo es nur Körperfurcht geben kann, gleichwohl waltet und starr und kalt macht. Überhaupt sogar die Fragen, d. h. die Gegenstände der eigentlichen Metaphysik sind in Kindern wie in ungelehrten Ständen, nur unter andern Wortleitern, lebendiger und gewöhnlicher, als man voraussetzt; und das vierjährige Kind fragt schon nach dem, was hinter den Brettern der umschloßnen Welt liegt, und nach dem Entstehen Gottes etc. So hörte der Verfasser in einem Kinder-Gespräch z. B. seinen fünfjährigen Knaben philosophieren und sagen: »der liebe Gott hat alles gemacht wenn man ihm etwas schenkt, so hat er es gemacht«; worauf die vierjährige Schwester sagte: »er macht nichts«, und er antwortete: »er macht nichts, weil ers gemacht hat.« – Oder: die siebenjährige Schwester behauptete: wenn die Seele im Kopfe wieder Arme und Beine und einen Kopf hätte, so müßte in diesem wieder eine Seele wohnen, und diese hätte wieder einen Kopf und so immer fort.Eben jetzo unter dem Schreiben sagte die obige vier-, jetzo sechsjährige: Die Zahl hat eine Eins und fängt an, und was anfängt, muß auch aufhören. Zuletzt zeigte sie mir einen Stock und fragte: hört der nicht auf allen Seiten auf?

Wenn Rousseau Gott, und folglich Religion, erst als die späte Erbschaft eines mündigen Alters aushändigt: so kann er – ausgenommen bei großen Seelen – sonst nicht mehr religiöse Begeisterung und Liebe davon erwarten als ein Pariser Vater kindliche, der nach der Sitte einiger Völker einem Sohne nicht eher erscheint, als bis er keinen Vater mehr braucht.Wenigstens nach Mercier sehen die vornehmen Pariser, sogar die Pariserinnen ihre auf dem Lande erzognen Kinder erst, wenn diese herangewachsen.
Wann könnte denn schöner das Heiligste einwurzeln als in der heiligsten Zeit der Unschuld, oder wann das, was ewig wirken soll, als in der nämlichen, die nie vergißt? Nicht die Wolken des Vor- oder Nachmittags, sondern entweder das Gewölke oder die Bläue des Morgens entscheiden über den Wert des Tags.

Da aber die erste Regel für jeden, der etwas geben will, diese ist, daß ers selber habe: so kann niemand Religion lehren, als wer sie besitzt; erwachsene Heuchelei hingegen oder Maul-Religion erzeugt nichts als unerwachsene; eine solche Nebensonne kann weder wärmen noch leuchten; und jeden optischen Betrug erwidert ein akustischer. Wer keinen Gott im Himmel und im Herzen hat, kann sich ohne Unsittlichkeit durch keine Sittlichkeit gebunden glauben, in seine Kinder (etwan Nutzens halber) ein Nichts zu impfen, das er aus sich schon ausgerissen hat, und das er später selber wieder auszureuten gedenkt. Eigentlich aber wirft weder der Glaube an die Sittlichkeit einer Religionlüge noch an den Staatnutzen derselben den Trug in das glaubend-offne Kinderherz, sondern nur jene eigennützige Schwäche tuts, welche gern mit Gott und dem Teufel zugleich kapitulierte; jenes argumentum a tutoDer Sicherheit- und Notfall-Glaube.
(ein Offenhalten einer göttlichen Hintertür, aber für seine Verletzung der Vernunft und der Sittlichkeit eines entgegengesetzten Namens wert) gehört gottlob! nicht unter die Sünden unserer Zeit.

Je jünger das Kind ist, desto weniger hör' es das Unaussprechliche nennen, das ihm durch ein Wort nur zum Aussprechlichen wird; aber es sehe dessen Symbole. Das Erhabene ist die Tempelstufe zur Religion, wie die Sterne zur Unermeßlichkeit. Wenn in die Natur das Große hineintritt, der Sturm, der Donner, der Sternenhimmel, der Tod: so sprecht das Wort Gott vor dem Kinde aus. Ein hohes Unglück, ein hohes Glück, eine große Übeltat, eine Edeltat sind Baustätten einer wandernden Kinderkirche. – Zeigt überall, auch an den Grenzen des heiligen Landes der Religion, dem Kinde anbetende und heilige Empfindungen; diese gehen über und entschleiern ihm zuletzt den Gegenstand, so wie es mit euch erschrickt, ohne noch zu wissen wovor. Newton, der sein Haupt entblößte, wenn der größte Namen genannt wurde, wäre ohne Worte ein Religionlehrer von Kindern geworden. – Nicht mit ihnen, sondern nur vor ihnen dürft ihr euere Gebete beten, d. h. Gott laut denken; aber wohl mit ihnen ihre eigenen. Eine verordnete Erhebung und Rührung ist eine entweihete; – Kindergebete sind leer und kalt und eigentlich nur Überreste des jüdisch-christlichen Opferglaubens, der durch Unschuldige statt durch Unschuld versöhnen und gewinnen will; und heimlich behandelt das Kind den Gott, den ihr ihm mündlich gebt, gerade so wie der Kamtschadale und jeder Wilde den seinigen. Ein Tischgebet vor dem Essen muß jedes Kind verfälschen. Auch später sei der Bettag und jeder Religiontag ein seltener, aber darum feierlicher; was das ergreifende erste Abendmahl für das Kind ist, das lasset jede Stunde sein, worin ihr sein Herz zur Religion heiligt. Nur selten lasset Kinder in die Kirche gehen; denn ihr könnt ihnen ebensogut ein Klopstocks- oder Händels-Oratorium zu hören geben als das kirchliche; aber wenn ihrs tut, so weihet sie in die Würde einer Teilnahme an den Erhebungen ihrer Eltern ein. Ja ich wollte lieber, – da es noch keinen besondern Gottesdienst bloß für Kinder gibt und keine Kinderprediger –, ihr führtet sie an großen Tagen der Natur oder des Menschenlebens bloß in den leeren Tempel und zeigtet ihnen die heilige Stätte der Erwachsenen. Wollt ihr Dämmerung, Nacht, Orgel, Lied, Vaters Predigt dazusetzen: so werdet ihr wenigstens durch einen Kirchgang mehr religiöse Einweihung in jungen Herzen zurücklassen als ein ganzes Kirchenjahr in alten. Wehe tut dem Herzen nach diesen Ansichten die schon ziemlich abgewöhnte Gewohnheit, welche man jetzo gutmütig zurückwünschtProfessor Petri in der neuen Bibliothek für Pädagogik etc., Jul. 1811, welcher sich dabei auf Reinhards Jugend-Beispiel beruft.
, nämlich die, daß die Kindheit und Jugend die Predigten, d. h. deren Entwürfe im Tempel nachschreibe und zu Hause oder im Gymnasium richtig vorlege. Obwohl hier dem Scherze sehr nahe, wollen wir bloß im Ernste fragen: wird denn hier die religiöse Innigkeit des Zusammenfühlens nicht in ein logisches Abfleischen und Verknöchern entnervt und das Heilige und der Herzens-Zweck nicht zu einem Mittel der Kopf-Übung herabgezogen und jede Rührung entfernt gehalten, weil diese etwan durch das Nachfühlen das Nachschreiben verdunkeln könnte? Etwas ebenso Gutes wär' es vielleicht, wenn eine Jungfrau von der Lieberklärung ihres Geliebten sich einen kurzen pragmatischen Auszug machte, oder ein Soldat von der Feuerrede seines Anführers vor der Schlacht, oder ein Evangelist von Christi Bergpredigt eine nette Disposition mit allen Unterabteilungen. – Wenn so die Lehrer alle höchsten Ziele in neue Mittel und Wege, nämlich Rückwege verwandeln: gehen sie da nicht geistig so mit dem Geistigen um wie die neuen Römer leiblich mit Triumphbogen und Jupiters-Tempeln, welche sie zu Wäschstangen vernützten?

Für die armen Volkkinder, deren Eltern selber noch Zöglinge des Sonntags sind, und denen gegen den tiefen Wochen-Wust unter ihrem niedrigen Wolkenhimmel eine daraus emporziehende Hand nicht fehlen darf, gilt mehr als für Kinder höherer Stände äußerlicher Kirchdienst; die Kirchenmauern, die Kanzel, die Orgel sind ihnen Symbole des Göttlichen; es ist aber als Symbol einerlei, obs eine Dorfkirche oder der Natur-Tempel ist; und wissen denn wir selber, ob und wo der Unausforschliche die Steigerung seiner Symbole endigen kann? Braucht nicht der höhere Geist wieder ein höheres? –

Lasset in das Allerheiligste der Religion – welches der Kirchengänger erst in die Kirche als den Tempelvorhof des Herzens mitbringt – das Auge des Zöglings überall blicken, wo er nur äußere Mauern und Formen erblickt – jede fremde Religionübung sei ihm so heilig wie die eigne, und jedes äußere Gerüste dazu. Das protestantische Kind halte das katholische Heiligenbild am Wege für so ehrwürdig wie einen alten Eichenhain seiner Voreltern; es nehme die verschiedenen Religionen so liebend wie die verschiedenen Sprachen auf, worin doch nur ein Menschen-Gemüt sich ausdrückt. Jedes Genie aber ist in seiner Sprache, jedes Herz in seiner Religion allmächtig.

Nur keine Furcht erschaffe den Gott der Kindheit; sie selber ist vom bösen Geiste geschaffen; soll der Teufel der Großvater Gottes werden?

Wer etwas Höheres im Wesen, nicht bloß im Grade sucht, als das Leben geben oder nehmen kann, der hat Religion; glaub' er dabei immerhin nur ans Unendliche, nicht an den Unendlichen, nur an Ewigkeit ohne Ewigen, gleichsam, als Widerspiel anderer Maler, die Sonne zu keinem Menschenantlitz ausmalend, sondern dieses zu jener abrundend. Denn wer alles Leben für heilig und wundersam hält, es wohne bis ins Tier und in die Blume hinab; wer, wie Spinoza, durch sein edles Gemüt weniger auf der Stufe und Höhe als auf Flügeln schwebt und bleibt, von wo aus das All rings umher – das stehende und das geschichtlich bewegliche – sich in ein ungeheueres Licht und Leben und Wesen verwandelt und ihn umfließt, so daß er sich selber in das große Licht aufgelöset fühlt und nun nichts sein will als ein Strahl im unermeßlichen Glanze: der hat und gibt folglich Religion, da das Höchste stets den Höchsten, wenn auch formlos, spiegelt und zeigt hinter dem Auge.

Der rechte Unglaube bezieht sich auf keine einzelnen Sätze und Gegensätze, sondern auf die Erblindung gegen das Ganze. Macht im Kinde den allmächtigen Sinn des Ganzen rege gegen selbstischen Sinn der Teile: so erhebt sich der Mensch über die Welt, die ewige über die wechselhafte.

Gebt dem Kinde unser Religionbuch in die Hand; aber schickt die Erklärung dem Lesen nicht nach, sondern voraus, damit in die junge Seele die fremde Form als ein Ganzes dringe. Warum soll erst der Mißverstand der Vorläufer des Verstandes sein? – Ohne Wunder gibts keinen Glauben; und der Wunderglaube selber ist ein innres. Allem Großen, was euch vorkommt, müßt ihr einen Sonnenblitz des Ursprungs zugestehen, dem Genius, der Liebe, jeder Kraft; nur die Schwäche und Ründe entstehen auf Stufen, Treppen und Folterleitern; die rechte Himmelleiter hat keine Sprossen. Wenigstens zwei Wunder oder Offenbarungen bleiben euch in diesem die Töne mit dumpfen Materien erstickenden Zeit-Alter unbestritten, gleichsam ein ältestes und ein neuestes Testament, nämlich die Geburt der Endlichkeit und die Geburt des Lebens mitten ins dürre Holz der Materie hinein; dann aber ist mit einer Unerklärlichkeit jede andere gesetzt, und ein Wunder vernichtet die ganze Philosophie; folglich heuchelt ihr nicht, wenn ihr das Kind aus dem Religionbuche und aus dem Geheimbuche der Natur alles ziehen lasset, was ihr nicht erklären könnt. Nicht durch die Lehrsätze, sondern durch die Geschichten der Bibel keimet lebendige Religion auf; die beste christliche Religionlehre ist das Leben Christi und dann das Leiden und Sterben seiner Anhänger, auch außerhalb der heiligen Schrift erzählt.

In der schönen Frühlingzeit der religiösen Aufnahme des Kindes unter Erwachsene – eine so wichtige, da es vor dem Altare zum ersten Male öffentlich und mit allen Rechten eines Ich auftritt und forthandelt –, in dieser einzigen Zeit, wo plötzlich das dämmernde Leben in ein Morgenrot aufbricht und dadurch das neue der Liebe und der Natur verkündigt, gibts keinen schönern Priester für die junge Seele, der sie vor den Hoch-Altar der Religion gleichsam unter Tänzen und Entzückungen führe und geleite, als der Dichter ist, welcher eine sterbliche Welt einäschert, um auf ihr eine unsterbliche zu bauen, damit das Erdenleben gleich bleibe den Polar-Ländern, welche, so tier- und blumenleer, so kalt und ohne Farben, doch über sich nach dürftigen Tagen reiche Nächte tragen, worin der Himmel die Erde aussteuert, und wo der Nord- oder Polar-Schein das ganze Blau mit Feuer-Garben, Edelsteinen, Donnern, üppigen Gleicher-Gewittern füllet und den Menschen des kalten Bodens an das erinnert, was über ihm lebt.


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