Jean Paul
Der Jubelsenior
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Erster Hirten- und Zirkelbrief

Über Briefform – Verjährung des Verdienstes – ehelichen Haß – und über das Kinderspiel des Lebens

 
Teuerster Freund!

Die Briefform ist eine der gefälligsten Einkleidungen, wenn man an den andern etwas schreiben will: ihrer bediente sich sogar der heilige Dominikus in seinen Briefen an die heilige Dreieinigkeit, Galen in seinen aus der Hölle an Paracelsus und Omar im Schreiben an den Nilfluß. Ich berühre nicht einmal die unzähligen Menschen, die etwas auf die Briefpost geben. Diese schöne Form der Anschauung, diese niedliche Fassung des Gesundbrunnen der Wahrheit tat der Literatur schon so viele Dienste wie dem Postwesen. Steifen dürren Sätzen und Pilastern, unscheinbaren Teichdocken und Bohlen des Wissens, z. B. der ganzen Astronomie, Physik, Botanik, teilten oft die Deutschen dadurch eine reizende korinthische Form und Laubwerk zu, daß sie über den Anfang der Abhandlung setzten »Teuerster Freund« und unter ihr Ende »Ich bin etc.« Der teuerste Freund war das dreifache Blätterwerk, die 16 Schnörkel und 8 Stengel des Kapitells; und das »Ich bin etc.« gab dem Fußgesimse Hohlkehle, Karnies und Karnieslein.Unter dem Titel »Briefwechsel, Geschichte« lieset das Publikum gern trockne Abhandlungen, so wie die Liguisten Kälber und Schafe gern an Fasttagen als Fische verspeiseten, wenn ihnen die Priester diesen Namen durch eine ordentliche Taufe gegeben hatten. S. Antons Geschichte der Deutschen I. 357. Gerade umgekehrt dachten die Brasilianer, daß ein Wilder, den sie fressen wollten, durch die Taufe der Jesuiten schlechteres Fleisch erhalte, daher diese nur einen Teil des Täuflings und Bratens mit einem nassen Tuche berührten. Wolfs Geschichte der Jesuiten. 1. T.

Nur befürcht' ich, teuerster Freund, ich ziehe mit dem Schmuck der brieflichen Einkleidung das Publikum zu sehr an und vom Gefüllsel selber ab, und über der Porzellankonchylie werde mein Schaltier übersehen. Nehm' ich nicht dasselbe an den Paulinischen Briefen und an Hirtenbriefen wahr, über deren äußern Reiz Exegeten und Diözesani gänzlich den Inhalt sowohl übersahen als übertraten? Brachte nicht jedes Jahrhundert dem Neuen Testament einen neuen Inhalt mit? Und wenn ich das erste und das achtzehnte ausnehme und wenn ich bloß die Ausleger aus den andern betrachte, die auf eine unglaubliche Weise den Kern in Wurmmehl und die Schale zu einem Kerne nagten: so ist es mir, als säh' ich ganze Stände voll Krippenbeißer, bekannte Pferde, die statt des Futters die Krippe anpacken, wiewohl ich gern die zwei Vorteile dabei geständig bin, daß sie das Gebiß abschleifen und daß sie sich mit Wind aufblasen. Vielleicht sind solche Exegeten den Zigeunern noch ähnlicher (als den Pferden), die das alte ausgeräucherte Tabaksröhrchen, wenn sie keinen Rauchtabak mehr haben, endlich selber aufkauen.

Jede Menschenseele hat ihr eignes Idiotikon, wie jedes Jahrhundert seine Germanismen und Gallizismen. Ein genialischer deutlicher Autor ist ewig dunkler als ein schlechter verworrener, dessen geistige Patavinität immer mit den Provinzialismen des Jahrhunderts in eins zusammenfällt. Um den Autor zu fassen, muß man den Menschen begreifen – um aber einen Menschen, d. h. einen Charakter, rein zu fassen, muß man ihn mit der besonnenen Allmacht des Genies, die alle Zustände in Objekte verkehrt und die nicht nur die Farbe, sondern auch das Licht bemerkt, vom eignen Ich absondern und wegstellen und ihn beherrschend beschauen. Aber wenige Menschen fassen einen Charakter – wie eben darum noch wenigere einen malen. – Ich werde überhaupt erst in meinen versprochenen kritischen BriefenÜber den Humor, den Witz, den Roman und die Satire. die sonderbare Operation des menschlichen Geistes zerlegen – und dadurch selber begreifen –, wodurch sich in uns die Idee eines fremden Charakters zusammenstellet, den uns doch die äußere Welt in zerworfnen physiognomischen Fragmenten, in disjectis membris einhändige. So viel hab' ich, ohne noch für die Presse darüber nachgedacht zu haben, heraus, daß in unserer Idee von der Totalität eines jeden Menschen ein Hauptzug, ein Brennpunkt, ein punctum saliens vorglänze, um welches sich die Nebenpartien abstufend bilden. Aber wie der Brennpunkt entstehe etc. und alles übrige, das bleibt mir, bevor ich für die Presse etwas darüber ausarbeite, noch ein tiefes Rätsel und ein ferner Nebelfleck.

Um einen Menschen vollkommen zu verstehen, müßte man seine Doublette sein und noch dazu sein Leben gelebt haben. Die Sprache ist ein Gewölke, an dem jede Phantasie ein anderes Gebilde erblickt. Sogar sich selber, nämlich sein eignes Buch, fasset man, wenn uns eine Reihe unähnlicher Zustände umgearbeitet hat, bloß durch das Erinnern an den, worin man es machte.

Ich kehre zum Appendix zurück. Es ist ein eigener Reiz für mich, daß ich die folgenden leeren Seiten aufblättern und durchschauen und zu mir sagen darf:»Du kannst doch dasmal auf ihnen handeln, wovon du willst.« Um aber gleichwohl an irgendein Gesetz und Leitseil gebunden zu sein, will ichs voraussagen, was ich verhandeln will. Ich mache mich anheischig, hier in diesem Zirkelbriefe von der Verjährung der Verdienste zu sprechen und von dem ehelichen Hasse und im Postskript von dem Kinderspiele des Lebens: dann schließ' ich das Schreiben.

In einem guten Staate verjähren Verbrechen und Verdienste aus gleichen Gründen, und der Täter hat nichts mehr zu gewarten. Man injuriiere, man hure, man stehle, man breche eine Ehe doppelt: so fährt man gut dabei und kann nicht gezüchtigt werden für das erste Verbrechen nach 1 Jahre, für das zweite nach 5 Jahren, für das dritte nach 20, für das letzte ebenfalls nach 20 (in Sachsen), gesetzt sogar, man ginge selber in die Gerichtsstube und verwaltete sein eignes Fiskalat selber. Ebenso belohnet ein konsequenter Staat verjährte Verdienste nicht: hat ein Gemeiner im Janustempel seine Votiv-Beine aufgehangen, oder hat ein Schulmann einer Schule seine Kräfte, ein Minister dem ganzen Lande seine Uneigennützigkeit und Zeit gewidmet: so kann der erste nach einem Jahre und die zwei andern nach fünf Jahren kein Prämium, nicht einmal eine Zeile auf der Meritentafel, der tabula rasa der Erinnerung, fodern. Der Zier-, Spieß-, Treff-, Inventions- und Jungferndank verjährt schon darum, weil er ihnen gebührt und weil ihn ein anderer besitzt: denn schon das Zivilrecht spricht dem rechtmäßigen Besitzer das Eigentum ab, das ein unrechtmäßiger 10 Jahre lang besessen, nur daß die Abwesenheit des wahren Eigentümers die Verjährung der Belohnung nicht wie die eines Feldstücks um 10 Jahre verschiebt, sondern um 10 beschleunigt.

Die Gründe sind für Verbrechen und Verdienste dieselben. Jene verjähren, weil man annimmt, der Mensch sei schon durch die Gewissensbisse mit heißen zwickenden Zangen, mit effigie-Strang und mit Staupenschlag justifizieret wordenQuistorps peinl. Recht §. 864. der 1. Aufl.; – diese verjähren, weil das Gewissen den Menschen in so langer Zeit mit hundert Bürgerkronen und Meritorden belohnet hat. Die Schwierigkeit, die Beweise aufzutreiben, haben alte Sünden und alte Verdienste gemein. Das lange Stillesitzen des Verbrechers und des Verdienstvollen lassen billig annehmen, daß die bewußten Handlungen mehr dem Zufalle und der Übereilung als der Absicht beizumessen seien. Daher wollen sogar klassische Autores die Präskription ihres Ruhms durch neue Auflagen alter Werke unterbrechen.

Freilich ist in jedem Lande einer, der – so wie der Bock in der Wüste oder der Adam in HalberstadtAm Aschermittwoch ließen die Halberstädter einen Bürger, der kein Engel war, schwarz, barfuß, verhüllt von einer Kirche zur andern gehen und für die übrigen büßen. alle fremde Sünden auf sich nahm – ebenso, als Bevollmächtigter und Repräsentant des Verdienstes, der Hebungsbediente und Kollekteur aller Prämien ist, die dem Verdienste gehören. Bekannter ist der Kollekteur unter dem Namen: der Günstling. Wie nun ein Geräte, das einen toten Juden berührte, seine Verunreinigung einem zweiten Geräte und dieses einem dritten leihtMisch. 6. Seder. oder wie ein unreines Leichenhaus eine ganze Judengasse levitisch besudelt: so teilt sich auch die moralische Reinigkeit durch die Nähe eines solchen Prinzipalkommissarius des Verdienstes mit, und auf seine ganze Familie geht sein indossierter stellvertretender Wert und die damit verbundene Löhnung über.

Da aber ein Verbrechen, nämlich das der beleidigten Majestät, nicht verjährt: so kann auch das Verdienst der geschmeichelten nie verjähren: ein Verdienst um den Hof (nicht um das Land) kann wie die delicta excepta leicht bewiesen werden, durch einen Zeugen, durch Kinder, durch Blödsinnige. Die Handlungen des Inhabers tragen alle, wie sonst die Kinder der Puritaner, den Namen Tugenden. Er ist ein besserer Repräsentant eines Fürsten, besser als die auswärtige Ambassade, oder vielmehr er ist der ans Land abgeschickte innere Ambassadeur und hat ebenso viele Ähnlichkeiten mit dem Fürsten (die Stigmen ausgenommen) als der heilige Franziskus mit Christo, deren Zahl Pedro d'Alva Astorgain bescheiden auf viertausend ansetzt. Haben zwei Herren dasselbe Verdienst um einen Hof: so gehört die Belohnung – so wie bei dem Tugendfeste im elsässischen Blotzheim unter zwei gleich tugendhaften Jünglingen keinem der Preis zufällt als dem ärmsten – dem reichsten. – –

Auf den ehelichen Haß bringt mich das Schwerssche Paar durch seine eheliche Liebe. Es ist sonderbar und schlimm, daß in unsern Tagen gerade die Sorgen, die in der Ehe von vier Schultern getragen werden, und der gegenseitige Kaltsinn der Träger miteinander zunehmen. Auf den Leidenskelch müßte man vorzüglich das Wort eingraben, das auf den Bierkrügen der Paulaner Mönche steht: charitas (Liebe); aber nur Ehen, worin man aus der Kürbisflasche der Freude trinkt, haben immer dieses Wort auf den Kürbissen.

Dieses alles hat mich oft auf den Gedanken gebracht – ich hab' es aber unter dem Schreiben vergessen –, den Theaterregisseurs die Frage vorzuhalten, ob es sanft und schonend sei, daß sie, wie sie oft tun, in unsern Tagen, wo die Frau den Gatten, wie der Weise den Tod, weder flieht noch wünscht und wo der Mann an ihr seit ihrer Erdnähe nichts vom alten Glanze verspüren kann, wie die Erde, die als ein leuchtender Stern im Himmel herumzieht, uns Leuten, die wir den Fuß darauf haben, bloß als eine schwarze kalte Lichtschnuppe erscheint, ich frage nämlich, ob solche Direktores schonend handeln, daß sie in diesen Zeiten des ehelichen Indifferentismus den Ehemann nötigen, auf dem Theater eine Liebhaberrolle gegen seine angetraute Frau zu übernehmen – gegen diese sich öffentlich etwas anders zu stellen als kalt und fremd – z. B. in Goethes Tasso als Torquato der Fürstin (seiner Frau) dasselbe Herz als eine Zuckerdose und ein indisches Nest der Liebe zu präsentieren, das er ihr einige Minuten vorher in der Kulisse als einen Sauertopf und Giftbecher des Zorns vorgehalten. Ich ließe mirs noch gefallen, wenn das Paar geschieden wäre; aber der Regisseur bedenke, wie es ihm bekäme, wenn er in so nahen Verhältnissen, wie die ehelichen sind, die Gastrolle der Zärtlichkeit zu übernehmen hätte, indes er noch dazu (wie leicht verlangt das nicht die Ökonomie des Stücks) gegen seine nicht weit davon stehende wahre Geliebte den Kalten spielen müßte! –

Ich bin, teuerster Freund,

Ihr
Jean Paul.

N. S. Noch muß ich, Bester, erinnern, daß die Menschen Kinder sind und die Erde ein limbus infantum. Ich halte oft an volkreichen Tagen, z. B. der Märkte, der öffentlichen Aufzüge, mein Hohlglas als einen Hohlspiegel vor und lasse die Leute zu Zwergen einlaufen, wovon ein ganzer Landtag oder ein ganzes Konsistorium unter dem Deckel einer Schnepfenpastete Sessionen halten könnte. Hab' ich es so weit, so stell' ich mir leicht vor, ich sähe lauter Kinder. (Im Grunde bleibt es auch so, wenn ich das Hohlglas weglege: denn der gebückte alte Mensch krümmt sich wie die Ewigkeitsschlange zur Kindheit zurück, aus der er auseinanderschlug, wie ein Tonstück nach den Wanderungen durch alle Tonarten doch in der verklingt, worin es begann.) Ich will die dunkle Kinderstube, worin die Kleinen spielen und greinen, ein wenig weiter aufmachen. Ein paar Wechselkinder oder Kielkröpfe, die den ganzen Tag fressen und schreien, hat der Teufel vorn auf die Schwelle gelegt. Über alle ragt ein kleiner Junge auf einem hohen Kinderstuhl hervor, der sein ordentliches foramen ovale oder Aschenloch hat und vielleicht so hoch ist wie ein Thron, und ruft aus: »Jetzt muß ich euer König und Korporal sein, und ich will euch alle den Augenblick ins Hundeloch schmeißen«; das Kind nimmt sich gut genug mit der Gerte des Vaters aus (es hat keinen Zepter) und schlägt damit stark umher. Das eine Kind sagt: »Reite mich, dann reit' ich dich« – das andere: »Sei der Mühlpursch, und ich muß dein Esel sein, und du mußt mich hauen.« – Blindekuh und Ballschlagen (oft Bälle von 24 Pfund), Soldatens und Köpfen – das eine sitzt auf dem Sessel, und das andere schlägt ihm mit einem Lineal zwei- oder dreifache aufeinandergesetzte Hüte ab – sind gewöhnliche alte Kinderspiele; so richtig bemerkt Arbuthnot, daß die Kinderspiele sich von Jahrhundert zu Jahrhundert unverändert konservieren.

Die Buben spielen recht gut Soldatens, und wenn sie mit dem Munde ihr heftiges Kartätschenfeuer geben – sie schreien heftig Puff! –, so läuft allemal der Teil der Feinde davon, mit dem es vorher ordentlich abgeredet worden; von den zu Kriegen nötigen Geldwägen (diesen wahren Streit- und Zauberwägen) scheinen die guten Kleinen nichts bei Großen gesehen zu haben. Das Kind auf dem porösen durchbrochnen Stuhl möchte gern ein paar Landes-Kinder und Bauern zum Aufwarten haben; aber es fehlt an Buben, unter denen das Puffschreien einen bethlehemitischen Kindermord anrichtete.

Die Mädchen lassen ein wenig taufen – ist anders den Geburtslisten zu trauen – und liegen sanft im Kindbette und kochen, was in der Eile zu haben ist. Ich und der Kindesvater sind darwider, daß sie die neugeborne Puppe, die selten sein Werk ist, in der Puppenwiege so sehr rütteln und schütteln, daß diese dumm werden müßte, wenn sie es nicht schon wäre. Wächst die Kleine ein wenig heran, so macht die Kindbetterin eine ordentliche Putzdocke aus ihr; versäumt aber doch nicht, dem hölzernen Dingelchen alle die guten Lehren und Homilien einzuprägen, die ihr die alte Mutter selber gegeben und die freilich Docke und Wöchnerin selten befolgen. Schön ists und ein frappanter Beweis der weiblichen Vorliebe für das weibliche Geschlecht, daß die Mädchen nicht männliche, sondern weibliche Docken zuerst sowohl gebärenBekanntlich sind die Erstgebornen Mädchen. als putzen.

Am Fenster – damit sie besser zum Schreiben sehen können – find' ich schon einige reifere Knaben von Hoffnung um einen Fußschemel, den sie ein Schreibepult nennen, seßhaft, worunter einer aussieht wie ich selber – die kleinen Teufel wollen gern ein Buch machen wie ihr alter Vater (ein wahrer Kinderfreund), und da er ihnen etliche Papierabschnitzel zugeworfen, so kratzen die Närrchen darauf etwas hin und sagen: »Kein übles Werk!« – Um sie schreien die kleinsten Kinder sehr, sie müßten denn schlafen. Handel und Wandel steht in der ganzen Stube in Flor – es wird alles im Lande selber gemacht, was man braucht – Geldmangel ist unerhört, weil sie Papier und eine Schere haben und soviel Kinderd'or damit schneiden können, als sie brauchen – alle Handwerker werden gespielt, und die Bäcker schaben fleißig Kreide zu weißen Semmeln um und setzen sie gegen Geld oder Geldeswert ab – und alles ist zu kriegen. Nur sollten sie das alles nicht in die Papierspäne einwickeln, worauf klassische Jungen ihre unleserlichen Gedanken geäußert haben.

Ich weiche ganz von einem und dem andern Schulhalter und Konduitenmeister ab, der behauptet, in der Kinderstube werde nur gespielt, aber nichts gelernt für die Zukunft; wahrlich die Spielstunden sind nur freiere Lehrstunden, und die Kinderspiele sind die Maler-Studien und Schul-Imitationen der ernsten Geschäfte der größern Menschen ohne Kinderschuhe außerhalb der Kinderstube.

Als ich eben zur Türe hineinsah, kam hinter mir ein alter kahler Lakai und Jockey des Vaters, von keinem sonderlichen Aussehen, namens Freund Hein, der die großen Kinder zuerst – die unmündigen zuletzt – nach einigen Kammstrichen und Abwaschungen hinausführt ins Freie, in den großen blühenden Garten, wo der Vater in einer Jelängerjelieber-Laube freundlich auf sie wartet und mit ihnen unter den hängenden Blütenbeeten großer Bäume die ausländische Flora und unter den Ringeltänzen der Schmetterlinge und Mücken, die sich nach der Gartenmusik der Vögel drehen, und unter lauter Glanz und Leben das Hauptsächlichste aus der Naturgeschichte vornimmt.

Aber der etwas staubige Pedell mit seiner verschimmelten Physiognomie weckte mich – freilich erst zum vorletzten Male – durch sein Wegführen auf; und ich ersah, daß ich nicht an der Stubentüre stand, sondern drinnen am Fußschemel mit saß und meinen Papier-Lappen vor mir hatte. Ich wollte aber unter so vielen emsigen Jungen nicht allein schlafen; und fuhr daher mit neuem Eifer auf dem Papierschnitzel fort im....


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