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Alle Knospen brechen auf mit einem Mal,
Und das Kätzchen gaukelt um den Sonnenstrahl.
Jeder Vogel zwitschert laut, was ihn erfreut.
Sprechen will ich so zu meinem Liebchen heut:
Wirf nun von dir, Liebchen, Mask' und Mummerei,
Denn die tollen Fastnachtstage sind vorbei.
Sollst nicht lachen mehr und necken mich, wie einst.
Nun der Gletscher schmilzt, will ich, daß du auch weinst;
Und dein Haupt, das mir zu trotzen keck versucht,
Sollst du beugen unter meiner Liebe Wucht.
Denn nicht lieb' ich, wie der Zephyr Blumen liebt,
Wie die Biene nicht, die jedem Kelch sich giebt,
Nicht wie die bethaute Flur das Morgenroth –
Wie das Schicksal lieb' ich, liebe wie der Tod.
Glaub' an mich, und traue mir nur, wie ein Kind,
Wie ein Kätzchen klein, so lang es hülflos blind,
Denn du weißt nur noch nicht, wie ich gut sein kann,
Wenn ich will, mit dir, doch nicht mit jedermann.
Will dein Wächter treu und Kamerade sein,
Spielen Tag für Tag mit dir im Sonnenschein;
Will dich hegen wie ein Schwälblein warm im Nest,
Will in Schlaf dich wiegen an mein Herz gepresst.
Lernen will ich nur ein Buch mit Bildern drin,
Nur dein Antlitz, bis ich kenne seinen Sinn,
Bis ich jeden Schnörkel, sei er noch so quer,
Deuten kann und folgsam thun, was sein Begehr.
Willst du waschen dich im Guadalquivir,
Schöpf' ich seine Wellen in dein Waschgeschirr;
Willst du trocknen dich im strupp'gen Meerestang,
Tauch' ich tief hinunter auf den feuchten Fang;
Willst du salben dich in meinem starken Blut,
Ström' es hin vor dir, so weh auch Sterben thut.
»Aber, Liebchen nicht umsonst ergeb' ich mich;
Eines fordr' ich: daß du lieben lernst, wie ich.
Sind auch Vater, Mutter und Geschwister dein,
Ich will Vater, Mutter, Schwester, Bruder sein.
Lesen lernt' ich dein Gesicht, daß du mich lenkst;
Doch ich les' auch das, ob du an andre denkst.
Dann, du falsches Liebchen, halt noch einmal still,
Weil ich küssen dich, dazu erwürgen will!
Dann du liebes, warmes Licht, lösch' ich dich aus,
Friere mich zu Tod in unserm kalten Haus!

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