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Ein Jäger wurde auf der Jagd von einem großen Regen überfallen. Er hoffte, daß der Regen nachlassen möchte. Aber siehe da, er wurde nur noch stärker. Es war ein rechter Landregen. Da dachte der Mann bei sich: »Was tue ich? Das beste ist, ich fliehe auf einen Felsenberg. Vielleicht finde ich dort eine Höhle.« Wurfspeere, Wurfkeule und Jagdbeil in der Linken, erkletterte er den Berg und fand daselbst auch eine Höhle. Da kroch er hinein, zitternd vor Kälte. Und weil er nur auf der Jagd und nicht auf der Reise begriffen war, hatte er auch nicht einmal sein gegerbtes Kuhfell als Schlafdecke mitgenommen. Wie bebte der Mann am ganzen Leibe vor Frost! seine Zähne klapperten. Ebenso erging es seinen Hunden. Zusammengekauert hockte er mit seinen vierbeinigen Jagdgesellen in einer Ecke und dachte über sein trauriges Schicksal nach. Es war ihm höchst jämmerlich zumute, ohne Decke, ohne wärmendes Feuer, ohne Speise.
Doch als er noch so seinen traurigen Gedanken nachhing, war es ihm, als zöge der Geruch eines Feuers in seine Nase. Er riß seine Augen weit auf und spähte umher, bis er merkte, daß das Feuer in einer Seitenhöhle sein müsse. Er kroch hinein und fand wirklich ein glimmendes Feuer und auch Holz. Schnell schürte er das Feuer neu an, warf Holz auf, rief seine Jagdhunde, und alle lagerten sich um ein prächtiges Feuer und wärmten sich. Das Herz des Jägers wurde nun bereits ein klein wenig fröhlicher. »Hab' ich auch weder Decke noch Speise, ich kann mich dennoch freuen,« sagte er, »denn ein Feuerlein wärmt meine verklammten Glieder.« Kaum hatte er ausgesprochen, da hörte er, wie irgendein wildes Tier sich der Höhle näherte. Die Steine rollten unter seinen Tritten. Der Mann erschrak, erhob sich und nahm am niedrigen Höhleneingang Platz. Von hier aus konnte er beobachten, wie ein Raubtier ein totes Zebra vor sich her schob. Der Kopf einer Hyäne wurde schließlich sichtbar. Da streckte der Jäger keck seine Hand aus dem Versteck, ergriff das Zebra und sprach: »Schönen Dank, Mokoni!« Beim Klange der menschlichen Stimme jedoch erschrak die Hyäne dermaßen, daß sie eiligst floh. Der Jäger nahm nun das tote Zebra, zog es zum Feuer, zerlegte es und röstete das Fleisch. Auch die Hunde bekamen ihr Teil. Sie fraßen das Blut, erhielten auch von den Gedärmen ein Stück. Därme, nur mäßig gereinigt, sind für den schwarzen Afrikaner ganz besondere Leckerbissen. Deshalb war es ein ganz besonderes Wohlwollen, daß der Mann auch seine Hunde an den Därmen teilnehmen ließ. So aßen sie und waren fröhlich und guter Dinge. Vorüber waren alle Sorgen. Jetzt briet der Jäger Fleisch, aß, verjagte den Hunger, und von Kälte fühlte er nichts mehr.
Mokoni aber blieb der Ehrentitel der Schwarzen vom Stamm der Hyänen. Und wenn man einem Angehörigen dieses Geschlechts recht danken will, so sagt man: Achee, Mokoni!