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Löwe und Pavian überlisten den Elanhirsch.

Der Löwe ging aus und fand den Pavian, als er gerade auf einem Maokabaum saß und sich am hervorquellenden Harz gütlich tat. Er rückte ihm auf den Leib, und der Affe konnte nicht entfliehen. Da sprach der Löwe: »Wem gehört das Harz, das du issest? weißt du nicht, daß ich der Herr des Grund und Bodens bin?« »Herr und Gebieter,« bat der Gefangene, »verzeihe, vergib!« »Schön,« war die Antwort, »ich kenne dich, du bist ein kluger Mann; ich lasse dich los; aber hier meine Bedingung: Geh' hin und fange mir den Elanhirsch!« »Wohl geredet,« sagte der Pavian, »ich werde gehen, ihn dir zu fangen. Und nun komm, daß ich dir die List bekannt mache, mit der wir seiner habhaft werden können.« Da gingen sie miteinander. Da führte er ihn zum Fluß, an die Stelle, wo alles Wild zusammenkam, um zu trinken. »So,« sagte der Affe, »hier lege dich her und stelle dich tot, zeige die Zähne, wie ein gestorbenes Tier tut.« Der Pavian aber nahm Harz und bestrich ihm die Zähne, daß es aussah wie Blut. Auch Ohren und Nase bestrich er ihm mit demselben Harz. Darauf erhub er ein großes Geschrei, stieß den Löwen mit dem Fuß und rief laut: »Der Zornige ist nun tot, nun laßt uns singen und springen; der Löwe ist tot, nun laßt uns singen und springen! Ihr Tiere, kommt herbei, der Löwe ist tot, laßt uns singen und springen!« Und siehe da, alles Wild des Waldes und Feldes eilte herbei mit einmütigem Jubel, stieß den Löwen mit den Hufen und stimmte mit ein: »Der Löwe ist tot, nun laßt uns singen und springen!« Da kam zuletzt auch der Elanhirsch. Der Pavian stieß den Löwen an und flüsterte: »Der Mann, den du suchst, kommt; verstelle dich gut, daß er nichts merke, und halte dich zum Sprunge bereit!« Und der Elanhirsch kam heran, stieß den Löwen mit seinem Huf; aber als er eben seinen Mund auftun wollte zum Jubel – da sprang der Wüstenkönig auf, und im nächsten Augenblick saß er ihm im Nacken.