Friedrich Hölderlin
Gedichte
Friedrich Hölderlin

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(unvollendet)

        Wohl geh ich täglich andere Pfade, bald
    Ins grüne Laub im Walde, zur Quelle bald,
        Zum Felsen, wo die Rosen blühen,
            Blicke vom Hügel ins Land, doch nirgend,

Du Holde, nirgend find ich im Lichte dich
    Und in die Lüfte schwinden die Worte mir,
        Dir frommen, die bei dir ich ehmals
            . . .

Ja ferne bist du, seliges Angesicht!
    Und deines Lebens Wohllaut verhallt, von mir
        Nicht mehr belauscht, und ach! wo seid ihr
            Zaubergesänge, die einst das Herz mir

Besänftiget mit Ruhe der Himmlischen ?
    Wie lang ists! o wie lange! der Jüngling ist
        Gealtert, selbst die Erde, die mir
            Damals gelächelt, ist anders worden.

Leb immer wohl! es scheidet und kehrt zu dir
    Die Seele jeden Tag, und es weint um dich
        Das Auge, daß es helle wieder
            Dort wo du säumest, hinüberblicke.

 


 


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