Unbekannte Autoren
Tausend und eine Nacht. Band XVIII
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Vierzehnte Nacht.

Die Geschichte von dem Mann, der durch seine Vorsicht umkam.

»Wisse, glückseliger König, es zog einmal ein Mann, der sehr vorsichtig war, zu einem Land, das reich an wilden Tieren war. Die Karawane, in der er reiste, gelangte des Nachts zum Thor einer Stadt, in deren Nähe sich Löwen befanden; doch wurde ihnen die Stadt nicht geöffnet, so daß sie außerhalb der Stadt übernachten mußten. Aus Furcht vor den wilden Tieren und Schlangen vermochte sich aber der Mann in seiner allzugroßen Vorsicht nicht für einen Platz zur Nachtruhe entschließen, sondern suchte nach einem leeren Flecken zum Nachtlager. Da sich nun dort eine Ruine befand, stieg er eine Mauer immer höher hinauf, doch verriet ihn sein Fuß und glitt aus, so daß er auf den Boden stürzte, und dabei zu Tode kam, während seine Gefährten am andern Morgen wohlbehalten erwachten. Hätte er nun seine verderblichen Gedanken bemeistert, so wäre es heilbringender und 179 besser für ihn gewesen; jedoch verachtete er die Leute und schätzte ihren Verstand gering, ohne sich ein Beispiel an ihnen nehmen zu wollen; seine Seele flüsterte ihm ein, daß er verständig wäre, und er bildete sich ein, umkommen zu müssen, wenn er bei ihnen bliebe, während ihn seine Thorheit gerade hierdurch ins Verderben stürzte.

Diese Geschichte ist jedoch nicht wunderbarer als die Geschichte von dem Mann, der mit seiner Wohnung und seiner Speise gegen einen Unbekannten freigebig war.« Als der König dies vernommen hatte, sprach er bei sich: »Ich will mich nicht von den Leuten trennen und meinen Wesir umbringen.« Hierauf entließ er ihn nach Hause; am nächsten Abend befahl er ihn wieder zu sich und verlangte von ihm die versprochene Geschichte, worauf der Wesir erzählte:

 


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