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Am Fenster stand die Mutter, Im Bette lag der Sohn »Willst du nicht aufstehn, Wilhelm, Zu schaun die Prozession?« »Ich bin so krank, o Mutter, »Steh auf, wir wollen nach Kevlaar, Es flattern die Kirchenfahnen, Die Mutter folgt der Menge, |
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Die Mutter Gottes zu Kevlaar Trägt heut ihr bestes Kleid; Heut hat sie viel zu schaffen, Es kommen viel kranke Leut. Die kranken Leute bringen Und wer eine Wachshand opfert, Nach Kevlaar ging mancher auf Krücken, Die Mutter nahm ein Wachslicht, Der Sohn nahm seufzend das Wachsherz, »Du Hochgebenedeite, Ich wohnte mit meiner Mutter Und neben uns wohnte Gretchen, Heil du mein krankes Herze – |
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Der kranke Sohn und die Mutter, Die schliefen im Kämmerlein; Da kam die Mutter Gottes Ganz leise geschritten herein. Sie beugte sich über den Kranken, Die Mutter schaut alles im Traume, Da lag dahingestrecket Die Mutter faltet die Hände, |