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(Er klaget in der Einsamkeit, den 21. Juli 1720.)
Hier, wo mich niemand weiß
Als Gott und meine Noth,
Vergieß ich Blut vor Schweiß
Und esse Kraut vor Brod
Und denke bei dem Schmerzen
Mit höchst betrübtem Herzen
An meine Vaterstadt,
Die unter Asch' und Kohlen
Mir alles Gut gestohlen
Und mich, ihr Kind, dazu noch gar verworfen hat.
Ich denk' auch wohl an dich,
Du allerliebstes Kind!
Die Zeiten ändern sich,
Ach, aber zu geschwind;
Wie schlecht ist unserm Lieben
Der Abschiedswunsch beklieben,
bekleiben, bleiben, bestehen, hier soviel wie: sich bewähren, in Erfüllung gehen.
Der Gott so zärtlich bat?
Du weintest vor Vergnügen,
Durch mich bald Ruhm zu kriegen:
Hier liegt nun meine Kunst und weiß vor sich kaum Rath.
Die fünfte Sommerlust
Seit dem Abschied von Schweidnitz.
Führt jetzt die Garben ein,
So lang' ist meine Brust
Ein Schauplatz vieler Pein,
Doch was ich sonst ertragen,
Ist gegen diese Plagen
Fürwahr nur Spiel und Scherz:
Kein Ansehn, mich zu heben,
Und nichts als Müh' im Leben!
O Gott, wie dauret mich mein allzuredlich Herz!
Mich wundert, daß mir noch
Der Stock
der Stock, das Gefängnis. ein Lager gönnt,
Denn sonst verfolgt mich doch,
Was mich nur sieht und kennt;
Vor leichte Jugendsünden,
Die doch die meisten binden,
Trifft mich allein die Last,
Die Last zu schwerer Strafen,
Da viel in Fülle schlafen,
Die Bosheit und Betrug an güldne Stricke faßt.
O Phöbus, leidest du,
Daß deine Kinder schrein,
Und doch bei wenig Ruh
Den Helden dienstbar sein?
Wie kommts, daß unsre Gaben
Fast nichts zum Vortheil haben
Als Armuth und Verdruß?
Ein Hofnarr lebt ja besser
Und lacht mit fettem Messer,
Wenn unsre kluge Hand nur Rüben schälen muß.
Dir Vater, der du liebst
Das, was es redlich meint,
Dir, der du jedem giebst,
So viel ihm nöthig scheint,
Dir küß' ich Hand und Ruthe
Und bitte bei dem Blute,
Das aller Heil gebiert,
Befrei stets mein Gewissen
Und laß mich nichts beschließen,
Als was mich auf den Zweck von deiner Ordnung führt.
Thu Wunder vor der Welt
Und bringe mich empor;
Ich wünsche Ruhm und Geld,
Jedoch Verstand zuvor;
Ich steh nach kleinen Gütern,
Um ehrlichen Gemüthern
Auch einmal Guts zu thun.
Hier ist mein Freund zur Stelle;
Wird unser Glücksstern helle,
Soll manches Armen Trost auf unsrer Pflicht beruhn.