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14.

(An die Frau von Breßlerin, geb. von Wirth.)

Ist Gott ein Wesen, das uns liebet,
So wie ich überwiesen überweisen, überzeugen. bin,
Und nicht aus Scherz und Eigensinn
Verfolgung, Trost und Warnung giebet:
Ist, sag' ich, Gott ein Menschenfreund,
So wird er mir auch Licht gewähren
Und endlich auch den ärgsten Feind
Auf dieses mein Gebet bekehren.
Die Rachgier, so mich treibt, ist daß ich sehnlich fleh,
Daß Welt und Neid einmal mein ehrlich Herze seh.

Frau, deren Geist und seltne Gaben
An Neigung, Lust und hoher Kraft
Zu jeder klugen Wissenschaft
Gar wenig ihres gleichen haben,
Versichre dich der Dankbarkeit
Der älternlosen Pierinnen,
Dein Nachruhm soll von Zeit zu Zeit
Durch ihre Lieder Glanz gewinnen.
Die Misgunst lacht darzu; allein die Wahrheit spricht:
Dein groß Verdienst beseelt, was meiner Kunst gebricht.

Es spiegelt sich in deiner Hülfe
Das Herz der Tochter Pharao;
Der Vorwitz fragt: Warum denn so?
Du bist ja wohl kein Kind im Schilfe.
Ja wohl, die Größe der Gefahr
Bedarf wie Moses güt'ger Armen:
Ich lag und liege ganz und gar,
Du hast ein gnädiges Erbarmen;
Ich weine, du erhörst und ziehst mich stark und bald,
Und mitten in der Flucht bekomm' ich Aufenthalt Aufenthalt, Zuflucht, Schutz..

So scharf ich mich in Thränen gräme,
So ängstlich ich verlassen bin,
So wenig schätzt' ich den Gewinn,
Wofern er jetzt von dir nicht käme;
Dein Ansehn giebt allein den Werth,
Wornach ich Huld und Gaben schätze.
Ich habe mich vorlängst erklärt,
Daß nichts mein Herz in Unruh setze
Als dieses, daß ich nicht, aus Armuth, zeigen kann,
Ich seh mehr die Person als Werk und Zuwurf an.

Ich habe freilich Jugendsünden;
Wer ist wohl bei viel Thoren klug?
Doch bin ich auch gestraft genug;
Die Beßrung kann Vergebung finden.
Die Neider wiegeln alles auf,
Das Unglück will mit Tagen steigen;
Ich laß' ihm, wie ich muß, den Lauf
Und will nur bei Bekehrung schweigen;
Der Körper ist geschwächt, die Jugend schießt dahin;
Was schadets, wenn ich nur im Alter ruhig bin?

Die Vorsicht, theure Mariane,
Beschütze dein gesegnet Haus!
Sie zürne nach den Wellen aus auszürnen, aufhören zu zürnen.
Und führ' auch dich die gleichste gleich, eben. Bahne.
Dein groß- und würdiger Gemahl,
Den Aemter, Stand und Klugheit küssen,
Wird in der weisen Väter Zahl
Sein Glücke selbst zu mehren wissen,
Nachdem man überall, so viel schon ich gehört,
Den Namen seines Ruhms mit Lob und Wahrheit ehrt.


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