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Sage mir,
Was mein Herz begehrt?
»Mein Herz ist bei dir,
Halt es wert!«
Hör und bewahre Sechs Liebespaare! Wortbild entzündet, Liebe schürt zu: Rustan und Rodawu. Unbekannte sind sich nah: Jussuph und Suleika. Liebe, nicht Liebesgewinn: Ferhad und Schirin. Nur für einander da: Medschnun und Leila. Liebend im Alter sah Dschemil auf Boteinah. Süße Liebeslaune: Salomo und die Braune! Hast du sie wohl vermerkt? Bist im Lieben gestärkt. |
Ja, Lieben ist ein groß Verdienst! Wer findet schöneren Gewinst? – Du wirst nicht mächtig, wirst nicht reich, Jedoch den größten Helden gleich. Man wird so gut wie vom Propheten Von Wamik und von Asra reden. – Nicht reden wird man, wird sie nennen: Die Namen müssen alle kennen. Was sie getan, was sie geübt, Das weiß kein Mensch! Daß sie geliebt, Das wissen wir. Genug gesagt, Wenn man nach Wamik und Asra fragt! |
Wunderlichstes Buch der Bücher Ist das Buch der Liebe. Aufmerksam hab ich's gelesen: Wenig Blätter Freuden, Ganze Hefte Leiden; Einen Abschnitt macht die Trennung. Wiedersehn! ein klein Kapitel, Fragmentarisch. Bände Kummers, Mit Erklärungen verlängert, Endlos, ohne Maß. O Nisami! – doch am Ende Hast den rechten Weg gefunden: Unauflösliches, wer löst es? Liebende, sich wiederfindend. |
Ja, die Augen waren's, ja, der Mund, Die mir blickten, die mich küßten. Hüfte schmal, der Leib so rund, Wie zu Paradieses Lüsten! War sie da? Wo ist sie hin? Ja, sie war's, sie hat's gegeben, Hat gegeben sich im Fliehn Und gefesselt all mein Leben. |
Auch in Locken hab ich mich Gar zu gern verfangen. Und so, Hafis, wär's wie dir Deinem Freund ergangen. Aber Zöpfe flechten sie, Wer sich aber wohl besann, |
Voll Locken kraus ein Haupt so rund! Und darf ich dann in solchen reichen Haaren Mit vollen Händen hin und wider fahren, Da fühl ich mich von Herzensgrund gesund. Und küß ich Stirne, Bogen, Auge, Mund, Dann bin ich frisch und immer wieder wund. Der fünfgezackte Kamm, wo sollt er stocken? Er kehrt schon wieder zu den Locken. Das Ohr versagt sich nicht dem Spiel, Hier ist nicht Fleisch, hier ist nicht Haut, So zart zum Scherz, so liebeviel! Doch wie man auf dem Köpfchen kraut, Man wird in solchen reichen Haaren Für ewig auf und nieder fahren. So hast du, Hafis, auch getan, Wir fangen es von vornen an. |
Soll ich von Smaragden reden, Die dein Finger niedlich zeigt? Manchmal ist ein Wort von nöten, Oft ist's besser, daß man schweigt. Also sag ich, daß die Farbe Immerhin! du magst es lesen! Liebchen, ach! im starren Bande |
Mitternachts weint und schluchzt ich, Weil ich dein entbehrte. Da kamen Nachtgespenster Und ich schämte mich. »Nachtgespenster«, sagt ich, »Schluchzend und weinend Findet ihr mich, dem ihr sonst Schlafende vorüberzogt. Große Güter vermiß ich. Denkt nicht schlimmer von mir, Den ihr sonst weise nanntet, Großes Übel betrifft ihn!« – Und die Nachtgespenster Mit langen Gesichtern Zogen vorbei, Ob ich weise oder törig, Völlig unbekümmert. |
»Wie irrig wähntest du, Aus Liebe gehöre das Mädchen dir zu. Das könnte mich nun garnicht freuen, Sie versteht sich auf Schmeicheleien.« |
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Dichter | |
Ich bin zufrieden, daß ich's habe! Mir diene zur Entschuldigung: Liebe ist freiwillige Gabe, Schmeichelei Huldigung. |
O wie selig ward mir! Im Lande wandl ich, Wo Hudhud über den Weg läuft. Des alten Meeres Muscheln Im Stein sucht ich, die versteinten; Hudhud lief einher, Die Krone entfaltend, Stolzierte, neckischer Art, Über das Tote scherzend Der Lebendge. »Hudhud«, sagt ich, »fürwahr! Ein schöner Vogel bist du. Eile doch, Wiedehopf! Eile, der Geliebten Zu verkünden, daß ich ihr Ewig angehöre. Hast du doch auch Zwischen Salomo Und Sabas Königin Ehemals den Kuppler gemacht!« |
»Du vergehst und bist so freundlich, Verzehrst dich und singst so schön?« |
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Dichter | |
Die Liebe behandelt mich feindlich! Da will ich gern gestehn: Ich singe mit schwerem Herzen. Sieh doch einmal die Kerzen! Sie leuchten, indem sie vergehn. |
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Eine Stelle sucht der Liebe Schmerz, Wo es recht wüst und einsam wäre; Da fand er denn mein ödes Herz Und nistete sich in das leere. |
Wer kann gebieten den Vögeln, Still zu sein auf der Flur? Und wer verbieten zu zappeln Den Schafen unter der Schur? Stell ich mich wohl ungebärdig, Wer will mir wehren, zu singen |
Über meines Liebchens Äugeln Stehn verwundert alle Leute, Ich, der Wissende, dagegen Weiß recht gut, was das bedeute. Denn es heißt: ich liebe diesen, Ja, mit ungeheuren Mächten |
»Wir sind emsig, nachzuspüren, Wir, die Anekdotenjäger, Wer dein Liebchen sei und ob du Nicht auch habest viele Schwäger. Denn daß du verliebt bist, sehn wir, Ungehindert, liebe Herren, Wißt ihr, wie Schehâb-eddin Wenn vor deines Kaisers Throne Darum war's der höchste Jammer, |