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Vordem gab es keine Erde. Es gab nur Okun (Olokun) das Meer, ein Wasser, das unten überall ausgebreitet war. Oben war Olorun. Olorun (der Orischa oder Gottheit des Himmels) und Olokun (der Orischa des Meeres) waren gleich alt. Sie besaßen alles. Olorun hatte zwei Söhne. Der ältere hieß Orischala, der jüngere Odudua. Olorun rief Orischala. Er gab ihm Sand. Er gab ihm ein Huhn mit fünf Fingern. Er sagte zu ihm: »Steig hinab und mach auf dem Okun die Erde.« Orischala ging. Unterwegs fand er Palmwein. Orischala begann davon zu trinken und betrank sich. Dann schlief er ein. Olorun sah das. Da rief er Odudua und sagte zu ihm: »Dein älterer Bruder hat sich auf dem Wege nach dort unten betrunken. Geh du jetzt, nimm den Sand und das Huhn mit den fünf Fingern und mach die Erde auf dem Okun.«
Odudua ging. Er nahm den Sand. Er ging hinab und legte ihn auf das Meer. Er setzte das Huhn mit den fünf Fingern darauf. Das Huhn begann zu scharren und dehnte den Sand aus und drängte das Wasser beiseite. Die Stelle, wo das geschah, war Ilife, um das zuerst noch das Meer floß. Odudua herrschte als erster König über dem Land Ilife. Das Olokunmeer wurde kleiner und kleiner und rann durch ein kleines Loch von dannen, durch ein Loch, aus dem man noch heute das Gotteswasser nehmen kann, sehr viel, ohne daß es versiegt. Man nennt es Oscha. Orischala aber war wütend darüber, daß er die Erde nicht gemacht hatte, er begann einen Krieg gegen Odudua. Sie kämpften lange miteinander, danach aber schlossen sie Frieden. Sie gingen später beide in die Erde, und man sah sie nicht wieder.