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Eine Subachamussu (Zauberin, die Menschen frißt; mussu = Frau) gebar jedes Jahr ein Kind und fraß es dann auf. Sie gebar wieder ein Kind. Der Knabe hieß Mamadu bomie. Seine Mutter wollte ihn alsbald essen. Der Knabe sagte: »Laß mich jetzt. Iß mich, wenn ich größer geworden bin. Dann werde ich fett sein und du wirst etwas von mir haben.« Die Subachamussu ging. Nach einiger Zeit kam die Subachamussu wieder, um Mamadu bomie zu verzehren. Der Knabe sagte: »Laß mich erst noch mit den andern Knaben beschnitten sein, dann hast du etwas Rechtes von mir.« Die Subachamussu ging. Sie kam nach einiger Zeit doch wieder, um Mamadu bomie zu verzehren. Mamadu bomie sagte: »Ich bin jetzt von der Beschneidungszeit etwas mager. Warte, bis ich mich herangefüttert haben werde, dann hast du etwas recht Gutes.« Die Mutter ging.
Nach einiger Zeit kam die Subachamussu wieder, um Mamadu bomie zu verzehren. Mamadu bomie sagte: »Laß mich doch erst heiraten, denn dann hast du doch nachher zwei Menschen zu verzehren!« Die Mutter ging und ließ ihn heiraten.
Nach einiger Zeit kam die Subachamussu wieder, um Mamadu bomie zu verzehren. Mamadu bomie sagte: »Kaufe mir erst ein Pferd. Dann hast du nachher dreifach gute Speise.« Die Mutter ging und kaufte ihm ein Pferd. Nach einiger Zeit kam die Subachamussu wieder, um Mamadu bomie zu verzehren. Mamadu bomie sagte: »Kaufe mir erst ein Messer; wenn du das nachher verhandelst, kannst du noch einen Mann dafür einkaufen.« Die Mutter ging und kaufte ihm ein Messer.
Nach einiger Zeit kam die Subachamussu wieder, um Mamadu bomie zu verzehren. Mamadu bomie sagte: »Kaufe mir erst ein Gewehr; wenn du das nachher verhandelst, kannst du noch einen Mann dafür kaufen.« Die Mutter ging und kaufte ihm ein Gewehr.
Eines Tages sagte die Subachamussu: »Heute abend werde ich dich verzehren.« Da nahm Mamadu bomie sein Messer und sein Gewehr, stieg auf sein Pferd, nahm seine Frau hinter sich und ritt heimlich von dannen.
Mamadu bomie kam zu den Blissi (Buschgeistern). Er sagte zu den Blissi: »Ich fliehe vor meiner Mutter, die eine Subachamussu ist.« Die Blissi sagten: »Bleib hier. Deine Mutter kann dich hier nicht essen.« Abends machte sich die Mutter auf und kam hinter Mamadu bomie her. Sie kam wie der Wind: »Wi wu, wi wu, wiiii wuuu!« Sie zerbrach alle Bäume: »Krick krack, krick krack, krick krack!« Die Blissi sagten: »Ist das deine Mutter?« Mamadu bomie sagte: »Ja, das ist meine Mutter!« Die Blissi sagten: »Deine Mutter ist fürchterlich! Flieh weiter.« Mamadu bomie nahm seine Frau, sein Gewehr, sein Messer und bestieg sein Pferd. Er floh weiter.
Mamadu bomie kam zu den wilden Tieren. Er sagte zu den wilden Tieren: »Ich fliehe vor meiner Mutter, die eine Subachamussu ist.« Die wilden Tiere sagten: »Bleib hier, deine Mutter kann dich hier nicht essen.« Als aber abends die Mutter wiii wuuu, wiii wuuu, krick krack, krick krack ankam, sagten sie ihm: »Deine Mutter ist fürchterlich, flieh weiter!« Er bestieg sein Pferd und floh weiter.
Mamadu bomie kam zu Butani (Skorpion). Er sagte zu Butani: »Ich fliehe vor meiner Mutter, die eine Subachamussu ist.« Butani sagte: »Bleib hier, deine Mutter kann dich hier nicht essen.« Mamadu bomie sagte: »Nicht einmal die Blissi und die großen Tiere konnten mich schützen, und du bist ein so kleines Tier.« Butani sagte: »Laß nur!« Butani war Spinner. Butani nahm seine Fäden, setzte Mamadu bomie mit Pferd und Weib hinein und wartete.
Nach einiger Zeit kam wiii wuuu, wiii wuuu, krick krack, krick krack die Subachamussu. Sie fragte Butani: »Hast du Mamadu bomie versteckt?« Butani sagte: »Nein.« Subachamussu sagte: »Wenn du es nicht sagst, töte ich dich.« Sie setzte Butani in ihr Ohr. Butani stach. Sie ließ ihn herausfallen. Sie sagte: »Wenn du es nicht sagst, töte ich dich!« Sie setzte Butani in ihr Auge. Butani stach. Sie ließ ihn herausfallen. Sie sagte: »Wenn du es nicht sagst, töte ich dich!« Sie setzte Butani in ihren Mund. Butani kroch in ihren Bauch. Butani stach sie überall hin. Der Bauch der Subachamussu schwoll mächtig an. Die Subachamussu starb.
Butani kam hinten wieder heraus und nahm Mamadu bomie mit Pferd, Weib, Flinte und Messer wieder aus dem Gewebe.