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Brief an den Parteivorstand

Breege auf Rügen, 27.7.1914

Liebe Kollegen!

Die Zwackel soll der Teufel holen! Mit der Ruhe zu Ferien scheint's alle zu sein. Besonders beunruhigend wirkt, daß man nun so abseits vom Verkehr liegt und nicht recht weiß, was los ist.

Über Euren Aufruf habe ich mich gefreut. Er trifft das Richtige. Durch die Extraausgabe des Vorwärts kam er auch im passenden Zeitpunkt. Die Versammlungen werden sicher imposante Kundgebungen werden. Ein Elberfelder Telegramm an meine Privatadresse habe ich leider erst heute erhalten. Morgen sind die Versammlungen, es war also zu spät. –

Aber was nun? Sind weitergehende Maßnahmen in Aussicht genommen? Basel kann man doch nicht wiederholen. Dagegen erschien mir eine Kundgebung der I.S.B. zweckmäßig. Das Bureau wird ja ohnedies zusammentreten müssen. Denn wenn es wirklich zum Krachen kommt, dann kann doch der Kongreß nicht tagen, wenigstens nicht in Wien.

In unserem Parteiinnern wird's wohl auch Schwierigkeiten geben. Krieg und die mächtige Wiederbelebung der Arbeiterbewegung in Rußland werden die Rosagruppe doch mit neuen Plänen erfüllen.

Ich bitte Euch sehr, mich schnell zu informieren. Selbstverständlich bin ich gern bereit, sofort zurückzukommen. Wir sind hier ja gut aufgehoben. Bei dieser Situation kommt man aber, wie gesagt, doch nicht zur Ruhe.

Herzliche Grüße an Euch alle
Euer Fritz.


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